Bei Contracts for Difference oder Differenzkontrakten handelt es sich um ausgesprochen riskante Finanzprodukte. CFD unterliegen Kursschwankungen. Nicht zuletzt aufgrund von Nachschusspflichten besteht die Gefahr eines hohen Verlustes.
Tatsächlich ist es so, dass ein solcher Verlust die Einlage des Anlegers sogar in mehrfacher Höhe übersteigen kann. Das liegt an der Hebelwirkung von CFD-Produkten. Im schlimmsten Fall muss der Investor für die Deckung von Verlusten Geld nachschiessen und auf sein übriges Vermögen zurückgreifen.
Dies lässt sich am besten anhand eines Beispiels verstehen. Um eine Position für einen CFD zu eröffnen, muss ein Investor zunächst lediglich einen Prozentsatz des Basiswertes hinterlegen. Die Hinterlegungssumme wird als Sicherheitsleistung oder Margin bezeichnet.
CFD-Risiken durch Hebel
Anstatt also beispielsweise Aktien im Wert von 10’000 Franken zu kaufen kann ein Anleger CFD im Wert von 10’000 Franken zu einem Marginsatz von 10 Prozent kaufen. Bei einem Hebel von 10 ist dafür nur eine Sicherheitsleistung von 1000 Franken nötig. Bei einem entsprechend grösseren Hebel wäre es noch weniger Geld, das der Anleger am Anfang aufbringen muss.
Mit einem Hebel von 10 kann der Anleger das Zehnfache seines eingesetzten Kapitals gewinnen – aber auch verlieren. Steigt die betreffende Aktie um 5 Prozent, verdient der reguläre Aktienkäufer mit einer Investition von 10'000 Franken in unserem Beispiel 500 Franken. Ein CFD-Anleger mit einer Investition von 2000 Franken hingegen streicht mit seinem wesentlich geringeren Kapitaleinsatz dank des Hebels stolze 1000 Franken ein.
CFD: Verschuldungsgefahr
So reizvoll die Aussicht auf satte Gewinne auch ist, so schwierig wird es, wenn der Hebel gegen den Anleger wirkt. Selbst bei geringen Kursverlusten kann nämlich das eingesetzte Kapital schnell verloren sein. Wenn der Verlust die hinterlegte Margin sogar übersteigt, muss der Investor Geld von seinem eigenen Vermögen nachschiessen, um die Differenz auszugleichen.
Unangenehm kann es auch dann werden, wenn Positionen über Nacht oder über das Wochenende nicht geschlossen werden. Fallen die Kurse in dieser Zeit stark ab, können die Verluste enorm sein. Um dies zu vermeiden, bieten einige Banken automatische Positionsschliessungen an, die dann in Kraft treten, wenn die Verluste die Margin überschreiten.
CFD: Gegenpartei-Risiko
Im regulierten Aktienhandel ist die Börse Gegenpartei. Dass eine grössere Börse Pleite geht, kommt sehr selten vor. Das Gegenpartei-Risiko ist entsprechend gering. Anders sieht es im schwach regulierten CFD-Trading aus. Es gibt viele kleinere Broker, die online ihre Dienste feilbieten. Darunter sind leider immer wieder Anbieter, die nicht seriös geschäften und ein erhöhtes Konkursrisiko eingehen.
Im schlimmsten Fall verlieren die CFD-Anleger im Konkursfall ihr ganzes investiertes Geld. Es ist deshalb wichtig, vor der Wahl des richtigen CFD-Brokers die Anbieter sorgfältig zu vergleichen und sich für einen vertrauenswürdigen Broker zu entscheiden.
CFD: Risiko minimieren
Manche Banken und Broker haben für ihre Anleger zudem die Option einer Risikominimierung im Angebot. Die Anleger dürfen dann zwar nur mit niedrigen Hebeln spekulieren, können aber höchstens ihre Margin verlieren.
Alle guten CFD-Broker bieten zudem diverse Funktionalitäten wie Stop- und Limit-Orders an. Mit Limit-Orders können Sie einen Kurs definieren, zu dem Sie Ihre CFD automatisiert verkaufen oder kaufen möchten. Mit Stop-Orders werden die CFD ebenfalls gekauft oder verkauft, sobald ein definierter Kurswert erreicht wird. Allerdings ist der Kurs im Gegensatz zu den Limit-Orders nicht garantiert. Mit beiden Order-Typen lassen sich grössere Verluste vermeiden.
Weiterführende Informationen:
CFD: Trading-Vergleich
CFD: Kosten
CFD: Definition
CFD-Rechner: Gewinn und Verlust
CFD-Rechner: Stop Loss & Take Profit