Mein Erfahrungsbericht CSX
Am 23. Oktober 2020 habe ich eine Werbemail der CS für CSX erhalten. Da ich meine E-Mail angegeben habe und mich auf die Info-Liste der CS für CSX gesetzt habe, konnte ich kurz vor dem offiziellen Launch CSX bestellen.
Die erste Überraschung beim Chat-ähnlichen Eröffnungsvorgang. Ich kann zwischen «Herr» und «Frau» auswählen, kann jedoch nicht eine einfachere «Du»-Anrede auswählen und werde konsequent gesiezt. Von einer Smartphone-Bank erwarte ich zumindest, dass gedutzt werde, zumindest auf Wunsch.
Im Vorgang wollte mir die CSX-App als Crossselling die kostenpflichtige Black Debit Mastercard vorschlagen. Es war aber ebenso möglich, die kostenlose White Debit Mastercard auszuwählen.
Ich konnte auch auswählen, an welchen Dienstleistungen ich interessiert bin. Ich habe weitere Dienstleistungen wie «Sparkonto», «Anlagefonds» und «Säule 3a» angegeben. Derzeit gibt es zwar keinen Grund, ein solches Produkt im Rahmen von CSX zu beziehen. Dafür sind die Produkte derzeit einfach viel zu wenig attraktiv.
Im Rahmen des Onboarding-Prozesses wurde ich mit Swisscom verbunden. Die Person meldet sich mit Swisscom, was verwirrend ist. Der Name Credit Suisse fällt gar nicht. Da macht es Neon besser, wo deutlich wird, dass es sich bei der Aufzeichnung des Gesprächs um die Eröffnung eines Bankkontos geht. Umständlich ist, dass die App ein Ausweiss-Dokument im Hochformat erwartet, die ID aber im Querformat ist. Hier ist es eine Bastelei, die ID in den kleinen Rahmen zu quetschen, so dass die ID für die Mitarbeiterin gut lesbar ist.
Soweit hat die Registrierung geklappt.
Kurze Zeit später habe ich die IBAN-Nummer erhalten. Ich habe über Neon 100 Franken auf das neue Konto überweisen (Ein Vorteil von Neon ist, dass Zahlungen sofort ausgeführt werden). Eine halbe Stunde später ist der Betrag auf meinem Konto angekommen.
Ich habe mir die App etwas genauer angesehen. Und dabei bin ich auch auf den Punkt myIBAN gestossen. Ich habe mir einen persönlichen IBAN-Code erstellt, der meinen Namen enthält. Die angezeigten Informationen sind offensichtlich veraltet, so hiess es bei den Bedingungen, die man akzeptieren musste, dass die Freischaltung nur über den Kundenberater erfolgen könne. Wenig transparent ist, dass die Kosten nirgends angezeigt worden sind. Ich gehe jetzt davon aus, dass diese Dienstleistung kostenlos ist. (Auch in der Preisliste finde ich diese Information nicht, nur beim normalen Privatkonto ist diese aufgelistet).
Am nächsten Dienstag – am 27. Oktober 2020 – erhielt ich einige Briefe von der CS. Jeder Brief in einem eigenen Couvert:
- Einen Aktivierungsbrief für das Mobile Banking. Dort ist eine farbige SecureSign-Grafik abgebildet. Bereits im Bestellprozess habe ich einen Code festgelegt. Weshalb ich jetzt diesen zusätzlichen Brief benötigen soll, ist mir nicht klar. Die CS schreibt im Brief «Sie benötigen diese SecureSign-Grafik, um das Mobile Bankign auf einen neuen oder zusätzlichen Gerät nutzen zu können».
- PIN-Code für die Debit Mastercard-Karte. Weshalb ein Brief mit dem Code notwendig ist, verstehe ich nicht. Ich hätte den Code genau so in der App festlegen können.
- «Richten Sie Ihre Debit Mastercard für Online-Shopping ein». Damit ich die Debit Mastercard für Online-Einkäufe verwenden kann, muss ich mich auf der Website der SIX-Gruppe registrieren. Ich habe bereits mehrere Smartphone-Banken ausprobiert, ich musste mich noch nie bei einer Smartphone-Bank separat registrieren. Weshalb auch? Ich habe die App der Smartphone-Bank auf dem Handy und kann Online-Transaktionen mit 3D Secure direkt in der App vornehmen oder erhalte eine SMS zugeschickt.
Einen Tag später, am 28. Oktober 2020, ist dann die neue Debit Mastercard bei mir eingetroffen.
Meine wichtigsten Kritikpunkte:
- Mitarbeiterin begrüsst mich mit «Swisscom», der Name «Credit Suisse» fällt gar nicht.
- Veraltete Informationen bzw. nicht vorhandene Preisangaben bei der Dienstleistung myIBAN. Das passt nicht zur Anpreissung auf der Website «CSX bietet volle Transparenz bei allen Gebühren»
- Sind wirklich so viele Briefe notwendig? Es erscheint mir so, dass der Prozess nicht auf Digital-Kunden ausgerichtet ist. PIN-Code könnte man in der App festlegen. Und ist es wirklich notwendig, dass sich der Kunde noch separat bei der SIX registrieren muss.
- Ist die Plastikkarte wirklich notwendig? Bei einer Smartphone-Bank würde es eigentlich völlig ausreichen, wenn für Online-Einkäufe direkt in der App die notwendigen Daten wie Nummer, Ablaufdatum und CVC-Code angezeigt würde und für das Bezahlen in Geschäften kann der Kunde Apple Pay nutzen. Und für Kunden, die eine Plastik-Karte benötigen, denen könnte die Bank auf Wunsch immer noch eine Plastik-Karte anbieten.