@e.nap
Ob thesaurierend oder ausschüttend ist steuerlich nicht direkt relevant, denn auch bei einem ETF, der Ausschüttungen intern umgehend reinvestiert, müssen diese versteuert werden.
Jedoch verstehe ich, dass du einen thesaurierenden Fonds vorziehst, denn bezüglich Aufwand und Transaktionskosten ist eine selbständige Reinvestition der Ausschüttungen oftmals nachteilig.
Das Fondsdomizil hingegen hat einen signifikanten Einfluss auf die Versteuerung der (thesaurierten) Ausschüttungen (wegen den Quellensteuern). Wie du vermutlich weisst, gilt die Faustregel: Für ETF die in ausländische Aktien investieren sollte man das Domizil Luxemburg oder Irland wählen, für ETF mit Schweizer Aktien sollte man unbedingt Domizil Schweiz wählen.
Begründung: Der Fonds kann bei diesen beiden Domizilen einen grossen Teil der ausländischen Quellensteuer auf Ausschüttungen (im Fall von US-Titeln beträgt die Quellensteuer 30% der Bruttodividende) zurückfordern.
Bei ETF mit US-Titeln (in deinem Fall rund die Hälfte des Fondsvermögens) fährt man bezüglich Quellensteuer etwas günstiger, wenn man Irland wählt, weil zwischen den beiden Ländern ein attraktives Doppelbesteuerungsabkommen existiert. Ob dieser Steuervorteil so bedeutend ist, dass du den irländischen ausschüttenden ETF wählen solltest, ist eine schwierige Frage, die ich nicht pauschal beantworten kann. Aus dem Stegreif tendiere ich aber eher zum luxemburgischen ETF, mit dem du steuertechnisch marginal schlechter fährst, dafür ist er thesaurierend.
Bei ETFs die REITs beinhalten ist dies meiner Meinung nach ähnlich, da ich selbst aber mit REITs keine Erfahrung habe, rate ich dir, noch kurz beim Anbieter nachzufragen.
Beste Grüsse
Chris