Gemäss Webseite gibt die IGSV Schweizer Interessengemeinschaft die Provisionen, die sie als Makler erhalten, an den Kunden zurück. Was eine unabhängige Beratung garantieren soll und gut klingt.
Dafür erhält die IGSV gemäss Medienberichten ein Honorar von 85 Franken pro halbe Stunde, wobei Beratungen anscheinend eine bis zwei Stunden dauern. Also 170 Franken pro Stunde und in der Regel bis zu 340 Franken pro Beratung. Das ist ziemlich viel, prinzipiell aber als Honorarberatung im Bereich des Akzeptablen (wenn die Beratung gut ist).
Aber: Gemäss Medienberichten verzichtet die IGSV eben nicht auf allen Provisionen. So behalten sie anscheinend weitere Zahlungen wie Büroentschädigungen (was das auch immer sein soll) für sich. Und vor allem: Sie behalten die Superprovisionen. Das sind die problematischsten aller Provisionen mit dem grössten Potential für Interessenskonflikte. Superprovisionen werden umsatzbasiert ausbezahlt: Je mehr Kunden ein Makler einer Versicherung bringt, desto mehr Bonus erhält er noch "on top" zu den übrigen Provisionen. Bei vielen Kunden kann es sich um mehr als 50% Bonus handeln, also hunderttausende von Franken. Der Makler hat also den Fehlanreiz, möglichst viele Kunden zur gleichen Versicherung zu bringen.
Fazit: Eine wirklich unabhängige Beratung ist unter diesen Umständen nicht wahrscheinlich.