Guten Tag
Allgemein wird beim passiven Investieren nicht versucht, mittels ausgeklügelter Strategie den Markt zu schlagen, sondern einfach einen Index abzubilden. In der Regel meint man mit passivem Investieren häufig ein Anlegen via ETF oder Indexfonds. Der Begriff «passiv Investieren» wird aber nicht immer gleich ausgelegt.
Die St.Galler Kantonalbank SGKB schreibt, dass es ein quartalsweises Rebalancing gibt anhand Ihrer gewählten Anlagestrategie und Ihrer ursprünglicher Vermögensverteilung. Ebenso kommt es zum Rebalancing, wenn gewisse Schwellenwerte überschritten werden.
So wie ich das verstehe, müssen Sie also zu Beginn Ihre Anlagestrategie und Vermögensverteilung definieren (wobei die SGKB mit Anlagestrategie die Aktienquote Ihres Portfolios meint). Dann werden Aktien und Obligationen anhand Ihrer Angaben festgelegt. Entsprechend werden passive Aktien- und Obligationenfonds gekauft. Wenn dann zum Beispiel die Aktienfonds innerhalb eines Quartals um 10% steigen, werden per Quartalsende Aktienfondsanteile verkauft. Mit dem Erlös werden Obligationenfonds gekauft usw.
Zumindest die Höhe der Aktienquote wird also nicht aktiv gemanagt, sondern passiv mittels Rebalancing.
Unklar ist jedoch, welche Fonds innerhalb Ihres Aktienanteils und welche Fonds innerhalb Ihres Obligationenanteils im Rahmen Ihres Mandates genau gekauft werden und ob Sie darauf überhaupt einen Einfluss haben. Dies würde ich unbedingt bei der SGKB nachfragen.
Gemäss der SGKB sind dies zwar passive Fonds, jedoch wäre es denkbar, dass die SGKB selbst diese Fonds auf eine aktive Art und Weise kauft und verkauft (also zum Beispiel von einem Aktienfonds in einen anderen umschichtet, was ja Ihre Aktienquote nicht beeinflusst, also kein Rebalancing erfordert). Sie sollten auch bei der SGKB nachfragen, ob Sie die Quoten der einzelnen Fonds zu Beginn festlegen können und ob es auch dafür ein Rebalancing gibt.
Ausserdem sind die Gebühren mit 0.8% bis 0.9% vergleichsweise teuer für eine passive Anlagestrategie.
Grüsse