Ab dem 20. August 2024 müssen die meisten Schweizer Banken den Empfang von Instant-Payment-Überweisungen ermöglichen. Das bedeutet, dass eine Überweisung innerhalb von zehn Sekunden von einem anderen Bankkonto auf das eigene Bankkonto gutgeschrieben werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass die auftraggebende Person Kunde oder Kundin einer Bank ist, die den Geldversand via Instant Payment ermöglicht. Dafür muss im E-Banking Instant Payment ausgewählt werden.
Ankommende Instant-Payment-Überweisungen sind kostenlos
Alle Schweizer Banken, die mehr als eine halbe Million Zahlungen innerhalb der Schweiz verarbeiten, bieten ab August den Empfang von Instant-Payment-Überweisungen an. Eine Umfrage von moneyland.ch bei verschiedenen Schweizer Banken hat ergeben, dass alle befragten Banken, die geantwortet haben, ankommende Echtzeit-Überweisungen kostenlos anbieten. Dazu zählen Bank Cler, die Hypothekarbank Lenzburg, die LLB, die Migros Bank, Neon, Postfinance, Raiffeisen, Valiant, Zak und verschiedene Kantonalbanken.
Verschicken von Instant-Payment-Überweisungen erst bei wenigen Banken möglich
Beim Start der Echtzeitüberweisungen in der Schweiz ermöglichen erst wenige Schweizer Banken ausgehende Sofortüberweisungen. Nur Kundinnen und Kunden der UBS, der Raiffeisen, der St. Galler Kantonalbank, der Hypothekarbank Lenzburg und teils der Berner Kantonalbank können Instant Payment verschicken. Es ist allerdings vorstellbar, dass in den nächsten Tagen noch weitere Banken ankündigen werden, dass Instant-Payment-Überweisungen bei ihnen möglich sein werden.
Was kosten Instant-Payment-Überweisungen?
Wie eine Umfrage von moneyland.ch bei verschiedenen Banken ergeben hat, kostet eine Sofortüberweisung für Privatkundinnen und Privatkunden 2 Franken bis 5.30 Franken Gebühren oder die Dienstleistung wird kostenlos angeboten. Die St. Galler Kantonalbank verrechnet 2 Franken Gebühren, während die Berner Kantonalbank und die Hypothekarbank Lenzburg nichts dafür verlangen. Raiffeisen geht einen Mittelweg: Mit einem Jugendkonto sowie mit einem Mitglieder-Privatkonto sind die ersten zwölf Sofortüberweisungen pro Jahr kostenlos, danach kosten sie 2 Franken. Die UBS verlangt für Instant-Payment-Zahlungen einen Zuschlag von 5 Franken, sodass Privatkundinnen und -kunden je nach Bankpaket beziehungsweise Konto entweder 5 Franken oder 5.30 Franken für Instant Payment bezahlen.
Tabelle: So viel kosten ausgehende Instant-Payment-Überweisungen
Bank |
Gebühr
pro Überweisung |
Bemerkung |
Berner Kantonalbank |
gebührenfrei |
Gestaffelte Einführung. |
Hypothekarbank Lenzburg |
gebührenfrei |
|
Raiffeisen (Privatkunden) * |
CHF 2.00 |
Mit Mitglieder-Privatkonto oder Jugendkonto:
12 Aufträge pro Jahr gebührenfrei |
Raiffeisen (Geschäftskunden) * |
CHF 0.50 |
|
St. Galler Kantonalbank |
CHF 2.00 |
|
UBS |
CHF 5.00
oder CHF 5.30 |
|
* Empfehlung von Raiffeisen Schweiz an die unabhängigen lokalen Raiffeisenbanken. Je nach Raiffeisenbank gibt es Unterschiede bei den Konditionen.
Verschiedene Banken geben auf Anfrage von moneyland.ch an, dass sie ausgehende Echtzeitüberweisungen erst zu einem späteren Zeitpunkt einführen wollen. Mehrere Banken geben an, ausgehende Instant Payments ab 2025 anbieten zu wollen.
Einschätzung von Ralf Beyeler
Es ist gut, dass nun auch Schweizer Banken Instant Payment anbieten. In anderen europäischen und insbesondere in asiatischen und afrikanischen Ländern sind Echtzeitüberweisungen längst weit verbreitet. Heute erwarten viele Konsumentinnen und Konsumenten, dass Zahlungen sofort beim Empfänger ankommen.
Ich finde es schade, dass erst so wenige Schweizer Banken Instant Payment für ausgehende Zahlungen anbieten. Ich gehe davon aus, dass viele Schweizer Banken zuerst die Erfahrungen anderer Institute abwarten wollen.
Aufpassen müssen Kundinnen und Kunden, die Geld via Instant Payment verschicken. Denn eine Transaktion ist nach zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers. Passiert ein Fehler, ist es auch schwieriger, das Geld zurückzubekommen.
Weitere Informationen:
Ratgeber zu Instant-Payment
Privatkonto-Vergleich