Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat das Marktforschungsinstitut GfK Switzerland mit einer repräsentativen Umfrage bei 1517 Personen in der Deutsch- und Westschweiz zur Nutzung von Schweizer Kreditkarten und Prepaid-Kreditkarten beauftragt.
Resultat: Die Kartennutzung unterscheidet sich je nach Alter, Geschlecht und Region. Kontaktlose Zahlungen nehmen zu: 57% der Befragten haben bereits mit ihren Kreditkarten kontaktlos bezahlt, bei Prepaid-Karten sind es mit 55% prozentual gesehen ähnlich viele Kartennutzer. Immer noch viel zu häufig werden Kreditkarten für Bargeldbezüge eingesetzt – trotz der sehr hohen Gebühren.
Verbreitung von Schweizer Kreditkarten und Prepaidkarten
15% der Befragten gaben an, keine Kreditkarte zu besitzen. 45% der Schweizerinnen und Schweizer besitzen nur eine Kreditkarte, 27% zwei Kreditkarten, 9% drei Kreditkarten, 2% vier Kreditkarten und 1% fünf oder mehr Kreditkarten. Prepaidkarten sind deutlich weniger verbreitet. 67% der Schweizer Bevölkerung besitzen keine Prepaidkarte, 25% haben eine Prepaidkarte, 5% zwei Prepaidkarten und 1% drei oder mehr Prepaidkarten. 77% der Befragten haben ihre Kredit- oder Prepaidkarte bereits seit mehr als 3 Jahren: Schweizerinnen und Schweizer sind auch bei Kreditkarten nicht wechselfreudig.
Nutzung von Schweizer Kreditkarten im Vergleich
64.5% der Bevölkerung möchten nicht auf ihre Kreditkarten verzichten. «Damit sind Kreditkarten nach Bargeld das Zahlungsmittel, welches Schweizerinnen und Schweizer am wenigsten missen möchten», so Michael Burkhard, Analyst beim Online-Vergleichsdienst moneyland.ch. Die Beliebtheit von Kreditkarten zeigt sich auch bei der Häufigkeit der Nutzung: 78% der Bevölkerung nutzen Kreditkarten. Unter den Kreditkartenbesitzern nutzen 4.5% ihre Kreditkarten jeden Tag, 24% mehrere Male die Woche, 11.5% einmal die Woche, 27% mehrere Male im Monat, 15% einmal im Monat und 18% nur wenige Male im Jahr.
Kreditkarten sind in der Deutschschweiz populärer als in der Romandie: In der Deutschschweiz nutzen 79.5% der Befragten Kreditkarten, in der Westschweiz nur 72.5%. Unterschiede zeigen sich auch je nach Geschlecht: Während ein Viertel (25.5%) der Frauen nie eine Kreditkarte nutzen, sind es bei den Männern nur 18.5%. Kleiner ist der Unterschied zwischen Stadt und Land: 21.5% der Städter nutzen keine Kreditkarten, während rund ein Viertel der Landbevölkerung (24.5%) ganz auf Kreditkarten verzichten.
Bei der jüngsten Altersgruppe zwischen 19 und 25 Jahren nutzen nur 61.5% der Befragten Kreditkarten – dafür sind Prepaidkarten umso verbreiteter. Bei der Altersgruppe zwischen 26 und 49 Jahren nutzen 81%, bei der Altersgruppe zwischen 50 und 74 Jahren nutzen 79.5% der Befragten Kreditkarten.
Nutzung von Schweizer Prepaidkarten im Vergleich
Prepaidkarten («Prepaid-Kreditkarten», wie sie in der Schweiz auch genannt werden) sind bei jungen Konsumenten am Populärsten: 39.5% der Altersgruppe zwischen 19 und 25 Jahren nutzen eine Prepaidkarte. Bei der Altersgruppe zwischen 26 und 49 Jahren sind es bloss 18.5%, bei der Altersgruppe zwischen 50 und 74 Jahren bloss 14.5%.
Prepaidkarten sind deutlich weniger verbreitet als «richtige» Kreditkarten: Nur 29% der Befragten nutzen eine Prepaidkarte. 2.5% der Prepaidkarten-Inhaber nutzen sie jeden Tag, 12.5% mehrere Male die Woche, 10% einmal die Woche, 17% mehrere Male pro Monat, 23% einmal pro Monat und 35% nur wenige Male pro Jahr.
Prepaidkarten sind in der Deutschschweiz deutlich weniger populär als in der Romandie: In der Westschweiz nutzen 26.5% Prepaidkarten, in der Deutschschweiz nur 17.5%. Prepaidkarten sind bei Männern beliebter als bei Frauen: Während 83% der Frauen nie eine Prepaidkarte nutzen, sind es bei den Männern 78.5%. Prepaidkarten sind ausserdem in der Stadt etwas beliebter als auf dem Land.
Kreditkarten-Nutzung je nach Situation
Für Internet-Käufe werden Kreditkarten im Vergleich zu anderen Zahlungsmitteln bevorzugterweise eingesetzt: 26.5% der Befragten zahlen im Internet immer mit der Kreditkarte, 39% meistens, 20.5% gelegentlich und 7.5% selten. Ähnlich populär sind Kreditkarten für Zahlungen im Hotel im Ausland: 26.5% der Befragten zahlen im Hotel immer mit der Kreditkarte, 32.5% meistens, 15.5% gelegentlich und 10% selten.
Etwas weniger populär sind Kreditkarten-Zahlungen in Geschäften im In- und Ausland. In ausländischen Geschäften zahlen 10% immer mit der Kreditkarte, 30% meistens, 25% gelegentlich und 17.5% selten. In inländischen Geschäften zahlen 9.5% immer mit der Kreditkarte, 26% meistens, 27% gelegentlich und 20% selten.
In ausländischen Restaurants kommen Kreditkarten bei 9.5% der Befragten immer zum Einsatz, bei 25% meistens, bei 24.5% gelegentlich und bei 16.5% selten. In inländischen Restaurants werden Kreditkarten noch etwas seltener gezückt: 6.5% nutzen sie immer, 19.5% meistens, 26.5% gelegentlich und 20.5% selten.
Allgemein werden Kreditkarten im Ausland prozentual gesehen häufiger eingesetzt als im Inland. Das dürfte daran liegen, dass es im Inland für verschiedene Situationen eine breitere Palette an alternativen Zahlungsmitteln gibt als im Ausland.
Bargeldbezüge mit Kreditkarten
Für Bargeldbezüge in der Schweiz verwenden 6% der Befragten die Kreditkarte immer, 7.5% meistens, 7.5% gelegentlich, 18% selten und 57% gar nie. Für Bargeldbezüge im Ausland verwenden 6% die Kreditkarte immer, 7.5% meistens, 12.5% gelegentlich und 24.5% selten und 42.5% gar nie. Damit sind Kreditarten für Bargeldbezüge zwar weniger populär als bei Bezahlungen im Internet, im Geschäft oder Hotel, aber immer noch zu beliebt. Bargeldbezüge mit der Kreditkarte sind immer markant teurer als mit der Debitkarte (EC-Karte). «Offensichtlich wissen immer noch viele Kartennutzer nicht, dass sie für Bargeldbezüge mit Kreditkarten hohe Gebühren zahlen», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.
Weiterführende Informationen:
Kreditkarten im führenden Vergleich der Schweiz