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M-Budget Mobile: Das ändert sich bei den Roaming-Tarifen

22. Juni 2021 - Ralf Beyeler

Für Kunden von M-Budget Mobile gelten ab Sommer 2021 neue Roaming-Tarife. Ralf Beyeler von moneyland.ch hat die neuen Konditionen von M-Budget analysiert. 

M-Budget Mobile hat die Konditionen für das Roaming massiv vereinfacht. Neu gibt es nur noch eine Länderliste statt verschiedener Einteilungen für Telefonie, SMS, Abo oder Prepaid-Kunden.

Was ändert sich beim Daten-Roaming bei M-Budget Mobile?

Für das Surfen im Ausland bietet M-Budget Mobile ihren Kunden ab 1. Juli 2021 jeweils verschiedene Daten-Roaming-Pakete pro Zone an. Aufgrund einer Gesetzesänderung gelten die Pakete neu 12 Monate. Bisher waren sie während 30 Tagen gültig.

Für das Daten-Roaming in den meisten europäischen Ländern, aber ohne Länder wie Albanien und Kosovo, können die Kunden folgende Pakete kaufen:

  • 500 MB für 9.90 Franken (keine Änderung)
  • 1 GB für 15.90 Franken (neues Paket)
  • 3 GB für 42.90 Franken (neues Paket)

M-Budget bietet das Paket mit 100 MB für 3.90 Franken nicht mehr an. Das ist ein Nachteil für Kunden, die im Ausland nur geringe Datenmengen übertragen.

Für das Daten-Roaming in einigen europäischen Ländern wie Albanien und Kosovo sowie einigen weiteren Ländern wie Australien, Kanada, Thailand, die Türkei und die USA («Welt 1» genannt) gelten ab 1. Juli 2021 folgende Pakete:

  • 500 MB für 15.90 Franken (Preiserhöhung um 1 Franken)
  • 1 GB für 21.90 Franken (neues Paket)
  • 3 GB für 54.90 Franken (neues Paket)

Auch für diese Länder streicht M-Budget das kleinste Paket. Bisher hat M-Budget ein Paket mit 100 MB für 5.90 Franken angeboten.

Für das Daten-Roaming in Ländern wie Costa Rica, Tunesien und Vietnam («Welt 2» genannt) hat M-Budget ab 1. Juli 2021 folgende Pakete im Angebot:

  • 100 MB für 9.90 Franken (bisher 12.90 Franken)
  • 500 MB für 39.90 Franken (neues Paket)
  • 1 GB für 64.90 Franken (neues Paket)

Für das Daten-Roaming in Ländern wie Angola und Madagaskar («Rest der Welt» genannt) verkauft M-Budget ab 1. Juli 2021 folgendes Paket:

  • 100 MB für 29.90 Franken (bisher 39.90 Franken)

Was ändert sich bei Optionen fürs Telefonieren im Ausland?

Neu bietet M-Budget Mobile ab 1. Juli 2021 ihren Kunden Pakete («Voice Travel Paket») mit jeweils 60 Gesprächsminuten an. Gültig ist das Paket für alle Anrufe, die in Ländern der entsprechenden Roaming-Zone geführt werden. Diese Pakete sind ein Jahr gültig.

Das kosten die Pakete:

  • Europa (vor allem EU-Länder) für 16.90 Franken
  • Welt 1 (zum Beispiel Albanien, Kosovo, Australien, USA) für 32.90 Franken
  • Welt 2 (zum Beispiel Costa Rica, Tunesien, Vietnam) für 54.90 Franken
  • Rest der Welt (zum Beispiel Malawi, Kuba) für 64.90 Franken

Ist das Paket aufgebraucht, telefoniert der Kunde zum Standardtarif weiter oder kann auf Wunsch ein weiteres Paket kaufen.

Preislich schneidet M-Budget allerdings nicht so gut ab: Kunden zahlen teils bis zu 10 Prozent mehr als für identische Sprach-Roaming-Pakete, die die Swisscom ab 1. Juli anbieten wird. Dabei stammt das Angebot von M-Budget Mobile ebenfalls von der Swisscom, in Zusammenarbeit mit der Migros.

Die bisherige Option «Voice Travel Option» bietet M-Budget ihren Kunden nicht mehr an. Mit dieser Option für 15 Franken erhielten die Kunden 15 Gesprächsminuten und telefonierten danach zu reduzierten Preisen (zum Beispiel 25 Rappen pro Minute für Anrufe in Europa).

Was ändert sich bei Optionen für SMS im Ausland?

Neu bietet M-Budget eine Option für das Verschicken von SMS im Ausland an. Anders als beim Daten-Roaming und Telefonieren gibt es beim neuen SMS-Paket keine Zonen. Es gilt weltweit.

Ein Paket mit 100 SMS kostet 9.90 Franken und ist ebenfalls ein Jahr gültig.

Was ändert sich bei den Standardtarifen?

Die Standardtarife gelten für alle Kundinnen und Kunden, die nicht ausdrücklich eine Option oder ein Paket gekauft haben. Da die Standardtarife sehr teuer sind, rechnen sie sich für den Kunden meistens nicht.

Neu gilt ein einheitlicher Tarif für alle in einer Roaming-Zone geführten Anrufe. Er gilt zum Beispiel für eingehende Anrufe, für Anrufe innerhalb des Reiselandes und für Anrufe in die Schweiz. Bisher galten unterschiedliche Tarife abhängig von der Anrufart und davon, ob der Kunde ein Abo oder Prepaid-Angebot nutzt.

Neu gelten folgende Standardtarife für Telefongespräche:

  • Europa (vor allem EU-Länder) für 60 Rappen pro Minute (bisher 27 bis 85 Rappen)
  • Welt 1 (zum Beispiel Albanien, Kosovo, Australien, USA) für 1.80 Franken pro Minute (bisher zwischen 0.80 und 4.30 Franken)
  • Welt 2 (zum Beispiel Costa Rica, Tunesien, Vietnam) für 3 Franken pro Minute (bisher zwischen 1.60 und 4.30 Franken)
  • Rest der Welt (zum Beispiel Malawi, Kuba) für 4.20 Franken pro Minute (bisher zwischen 1.60 und 4.30 Franken)

Massiv teurer werden insbesondere die eingehenden Anrufe. Dies selbst unter Berücksichtigung, dass bisher im nachteilhaften Minutentakt abgerechnet wurde und neu der bessere Sekundentakt gilt.

Je nach Nutzungsverhalten und Abo beziehungsweise Prepaid-Angebot kann das Telefonieren zum Standardtarif im Ausland auch günstiger als bisher sein. Besonders Prepaid-Kunden zahlen in Zukunft etwas weniger.

Ab wann rechnet sich das Paket für das Telefonieren?

M-Budget-Kunden, die in einem Jahr mehr als 28 Minuten im europäischen Ausland telefonieren, fahren mit den neuen «Voice Travel»-Paketen günstiger. Für die anderen Roaming-Zonen sind die Pakete ab 15 bis 20 Minuten pro Jahr günstiger als der Standardtarif.

Was sind die Vorteile der Roaming-Änderungen von M-Budget?

Die wichtigste Änderung ist die Erhöhung der Gültigkeitsdauer der Roaming-Pakete von 30 Tagen auf ein Jahr. M-Budget musste diese Änderung aufgrund einer Gesetzesänderung, die am 1. Juli 2021 in Kraft tritt, vornehmen. «Der grosse Vorteil ist, dass Kunden nun das gleiche Datenpaket mehrfach nutzen können. So zum Beispiel in den Sommerferien, an einem verlängerten Herbstwochenende, in den Frühlingsferien und auf einigen Shoppingtouren während des ganzen Jahres», sagt der Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch.

Dank Vereinfachungen in der Zoneneinteilung und der Tarifstruktur haben Kunden zudem künftig einen besseren Überblick.

Was sind die Nachteile der Roaming-Änderungen von M-Budget?

Für Wenignutzer ist der grösste Nachteil, dass die kleinen Daten-Roaming-Pakete nicht mehr angeboten werden. Wer nur sehr wenig Daten im Ausland überträgt, zahlt wesentlich mehr als bisher.

Auch wer gerne mit M-Budget im Ausland telefoniert, zahlt mit den neuen Preisen in vielen Fällen wesentlich mehr als bisher. So kostete in Spanien ein eingehender Anruf von zwei Minuten Dauer bisher 68 Rappen – neu sind es 1.20 Franken. Das ist eine Preiserhöhung von 76 Prozent.

Fazit von Telekom-Experte Ralf Beyeler:

«Die Vereinheitlichung erleichtert den Kunden die Orientierung, da pro Land nur noch ein Tarif gilt. Allerdings werden die Anrufe je nach Nutzungsverhalten erheblich teurer als bisher», sagt Beyeler. «Schade, dass M-Budget-Kunden weiterhin den teuren Standardtarif zahlen müssen, wenn Sie es versäumen, ein Telefonie-Paket zu kaufen. Bei den Datenpaketen hat M-Budget diesen alten Zopf längst abgeschnitten.» Ohne Datenpaket können Kunden im Ausland nicht surfen und es entstehen auch keine Kosten dafür.

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Experte Ralf Beyeler
Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.