Migros und Swisscom bieten seit Jahren unter der Marke M-Budget verschiedene Mobilfunk-Abos, ein Internet- und mehrere Kombi-Angebote für zu Hause an. Per 1. Februar 2018 hat M-Budget einige Änderungen vorgenommen.
Änderungen bei den Handy-Abos
Wie bisher gibt es weiterhin zwei Handy-Abos von M-Budget. Einerseits das Mini-Abo für monatliche 19 Franken, andererseits das Maxi-Abo für monatliche 29 Franken. Bei den Preisen ändert sich nichts. Auch können M-Budget-Kunden weiterhin das moderne LTE-Netz (auch bekannt unter der Bezeichnung 4G) von Swisscom nutzen.
M-Budget erhöht aber die Surf-Geschwindigkeit auf neu 50 Mbit/s im Downstream (bisher 22 Mbit/s) und 5 Mbit/s im Upstream (bisher 2 Mbit/s). «Heutzutage ist eine schnelle Internet-Verbindung wichtig. Die neue Internet-Verbindung dürfte für die meisten Kunden ausreichend schnell sein», so das Urteil von Telecom-Experte Ralf Beyeler vom unabhängigen Online-Vergleichsdienst moneyland.ch.
«Schade ist, dass die im Abo enthaltene Datenmenge nicht erhöht wird», so Beyeler. Wie bisher sind 600 MB (Mini) beziehungsweise 2 GB (Maxi) pro Kalendermonat enthalten. Wenig kundenfreundlich ist auch, dass M-Budget standardmässig 10 Rappen pro Megabyte verrechnet, wenn das Datenvolumen aufgebraucht ist. Allerdings verrechnet M-Budget maximal 5 Franken pro Tag. Immerhin können Kunden neu ein Datenpaket mit 500 MB für 5 Franken dazu buchen. Bisher gab es ein Datenpaket mit 250 MB für ebenfalls 5 Franken. Dieses Datenpaket ist während 30 Tagen gültig.
Cumulus-Punkte für restliches Datenvolumen
Eine grössere Neuerung ist, dass M-Budget-Kunden Cumulus-Punkte erhalten, wenn sie das im Abo enthaltene Datenvolumen nicht komplett aufgebraucht haben. Pro 10 MB nicht aufgebrauchtem Datenguthaben wird ein Cumulus-Punkt im Wert von einem Rappen gutgeschrieben. Der Kunde erhält damit eine Gutschrift im Wert von maximal 2 Franken pro Kalendermonat.
Das Mini-Abo enthält wie bisher monatlich 60 Gesprächsminuten, zudem sind beliebig viele Gespräche zu M-Budget-Mobile-Kunden inklusive. Das Maxi-Abo enthält neu eine Flatrate für Anrufe ins Schweizer Festnetz und zu Schweizer Handys – bisher waren 2000 Minuten inbegriffen. Die Änderung dürfte daher für die meisten Kunden bedeutungslos sein. Ein Nachteil der neuen Abos: Anrufe auf Festnetz-Anschlüsse in zahlreichen Ländern sind nicht mehr inklusive.
Die Abonnemente bestehender Kunden werden automatisch in die neuen Abos umgewandelt. Immerhin haben bisherige Kunden aber keinen Nachteil durch die neue Regelung: Auch in Zukunft sind Anrufe ins ausländische Festnetz für bestehende Kunden mit den bisherigen Limiten (Mini: 60 Minuten, Maxi: 2000 Minuten) inklusive.
Änderungen beim Festnetz-Internet-Kombi
M-Budget hat neben den Handy-Abos auch die Angebote für zu Hause überarbeitet. Einerseits bietet M-Budget einen Internet-Anschluss mit Festnetz-Anschluss an, andererseits ein Kombi-Abo mit Internet, TV und Festnetz.
Beim M-Budget-Abo «Internet-Angebot» gibt es keine wesentliche Änderung: Für 49.80 Franken erhalten die Kunden einen Internet-Anschluss mit einer Geschwindigkeit von 50 Mbit/s im Downstream und 5 Mbit/s im Upstream.
Das Mini-Paket kostet ebenfalls 49.80 Franken. Nach Wunsch können die Kunden verschiedene Maxi-Optionen dazu buchen: eine Option für den Internet-Anschluss (10 Franken zusätzlich), den TV-Anschluss (20 Franken zusätzlich) und/oder eine Schweizer Gesprächs-Flatrate (10 Franken zusätzlich).
Für Mini-Kunden offeriert M-Budget eine Geschwindigkeit von 20 Mbit/s im Downstream und 2 MBit/s im Upstream, mit der Speed-Maxi-Option sind es 50 Mbit/s im Downstream und 5 Mbit/s im Upstream. Diese Geschwindigkeit dürfte für Einzelpersonen ausreichend schnell, aber für Familien mit Kindern eher zu langsam sein. «Im Schweizer Markt werden heute Internet-Anschlüsse mit einer Geschwindigkeit von 1 Gbit/s angeboten, die also 20- bis 200-mal schneller sind als das Speed-Maxi-Angebot von M-Budget», erläutert Experte Beyeler.
Beim «TV Mini» sind 150 Sender, davon 80 in HD inklusive. Beim «TV Maxi» sind es 250 Sender, davon 100 in HD. Auch die enthaltenen Zusatz-Funktionen sind zeitgemäss und für die meisten Kunden ausreichend. So gibt es eine Live-Pause, Replay-TV (30 Stunden beim Mini, 7 Tage beim Maxi) oder einen Recorder (Mini: 100 Stunden; Maxi: 1000 Stunden).
Im Vergleich mit den bisherigen Angeboten fällt vor allem auf, dass die Kunden neu mehr Leistung erhalten. So erhielten die Kunden bisher einen virtuellen Video-Recorder von 30 oder 100 Stunden Aufnahmezeit, neu sind es bis zu 1000 Stunden. Auch die Anzahl der TV-Sender wurde massiv erhöht: Mit der neuen TV-Maxi-Option sind es neu 250 Sender, davon 100 in HD. Bisher erhielten die Kunden 150 Sender, davon 80 in HD.
Für Konsumenten, die gerne telefonieren, ist die Voice-Maxi-Option interessant. Für 10 Franken gibt es eine Festnetz-Flatrate für Anrufe ins Schweizer Festnetz und zu allen Schweizer Handys.
Je nach Nutzung sind die neuen Angebote allerdings teurer als bisher: Wer nur etwas surfen und etwas TV schauen möchte und nicht über das Festnetz telefoniert, bezahlte bisher 39.80 Franken. Das günstigste Paket kostet nun 49.80 Franken, allerdings mit einem zehnmal schnelleren Internet-Zugang. Wer hingegen mit 50 Mbit/s surfen, das grösste TV-Paket und eine Festnetz-Flatrate möchte, bezahlt ebenfalls 10 Franken mehr als bisher (89.80 Franken statt bisher 79.80 Franken). Unterschiede gibt es für diesen Kunden gegenüber dem bisherigen Angebot nur beim TV-Angebot, mit 100 Sendern mehr und 1000 Stunden statt 100 Stunden Aufnahmezeit.
Bisherige Kunden behalten ihre bestehenden Angebote, können auf Wunsch jedoch zu den neuen Angeboten wechseln.
Fazit vom Telecom-Experten
«Das neue Handy-Abo-Angebot von M-Budget ist nicht schlecht», bilanziert der Telecom-Experte von moneyland.ch. «Für knapp unter 30 Franken im Monat gibt es aber bei der Konkurrenz ähnliche Angebote.»
Während M-Budget vor Jahren noch Akzente im Schweizer Markt setzte und die Konkurrenz zum Nachbessern zwang, reagiert M-Budget jetzt auf bestehende Marktentwicklungen. Von verschiedenen Anbietern gibt es bereits Gespräch-Flatrates unter 30 Franken pro Monat.
Das Angebot ist nicht wirklich innovativ: «Dass es neu Cumulus-Punkte für nicht aufgebrauchtes Datenvolumen gibt, ist gewiss eine nette Marketing-Spielerei», so Beyeler. Für viele Kunden wäre es allerdings nützlicher gewesen, wenn die enthaltene Datenmenge erhöht worden wäre.
Schade ist auch, dass Swisscom und Migros mit M-Budget nicht eine der grössten Innovationen im Schweizer Mobilfunk-Markt der letzten Jahre übernommen haben: Beim Konkurrenz-Angebot «SimplyMobile» (das bei Coop und seinen Tochtergesellschaften Fust und Interdiscount erhältlich ist) verfällt das nicht aufgebrauchte Datenguthaben nicht mehr.
Beim Angebot für zu Hause (Internet, Festnetz und TV) fällt auf, dass der M-Budget-Kunde sein Abo seinen Bedürfnissen flexibler als bis anhin anpassen kann. Sunrise mischte mit dieser Strategie bereits im Jahr 2014 den Schweizer Telecom-Markt auf, 2017 kopierte der Marktführer Swisscom diese Strategie. Jetzt zieht auch M-Budget nach.
Weiterführende Informationen:
Handy-Abos im Vergleich
Internet-Abos im Vergleich
Festnetz-Angebote im Vergleich