In der Schweiz ist es üblich, dass Mieterinnen und Mieter eine Kaution hinterlegen müssen. Dies geschieht auf einem sogenannten Mietkautionskonto, das auch Mietersparkonto, Mietersparkautionskonto, Mieterdepot oder Mietzinsdepot genannt wird.
Mietkautionskonto: ein Sperrkonto
Es handelt sich beim Mietkautionskonto um ein Sperrkonto. Während der Dauer des Mietverhältnisses beziehungsweise ohne Zustimmung des Vermieters kann das gesperrte Geld auf dem Mietersparkonto nicht bezogen werden.
Jederzeit zur Verfügung stehen dem Mieter aber die jährlichen Zinsgutschriften auf dem Mietersparkonto.
Nach Beendigung des Mietverhältnisses sollte die Kaution innerhalb von 30 Tagen wieder für die mietende Person verfügbar sein – sofern keine Mietkosten oder Kosten für Mieterschäden mehr zu bezahlen sind.
Bei Streitigkeiten um die auszuzahlende Kaution kann die Schlichtungsbehörde einschreiten. Wenn der Vermieter ein Jahr nach Beendigung des Mietvertrags die Kaution nicht beansprucht hat, gehört der hinterlegte Betrag endgültig der Mieterin oder dem Mieter.
Maximale Kaution
Die Mietkaution dient dem Vermieter als Sicherheitszahlung und kann im Fall der Fälle für nicht bezahlte Mieterschäden, Mietzinsen oder Nebenkosten gebraucht werden. Dabei darf die Mietkaution nicht höher sein als drei Brutto-Monatsmieten.
Für den hinterlegten Mietkautionsbetrag gilt die Einlagensicherung bis 100'000 Franken.
Wahl des Mietersparkontos durch Vermieter
Der Mieter darf nicht selbst entscheiden, bei welcher Bank die Kaution hinterlegt wird. Das bestimmt der Vermieter. Als Mieter können Sie aber einen Wechsel zu einer anderen Bank vorschlagen. Das Mietersparkonto eröffnen kann sowohl der Mieter als auch der Vermieter.
Vergleich der Zinssätze auf Mietkautionskonten
Wie auch bei herkömmlichen Sparkonten unterscheiden sich auch bei Mietersparkonten die Zinssätze von Bank zu Bank. Die Zinssätze sind in der Regel gleich hoch oder etwas tiefer als bei gewöhnlichen Sparkonten. Die Banken begründen die tieferen Zinssätze mit höheren Kosten, die bei der Auflösung dieser Konten anfallen.
Zinssätze für Mietersparkonten einiger Schweizer Banken im Überblick:
Bank |
Zinssatz pro Jahr |
Bank Cler |
0.35% |
Basler Kantonalbank |
0.25% |
Berner Kantonalbank |
0.25% |
Genfer Kantonalbank |
0.50% |
Migros Bank |
0.20% |
Raiffeisen* |
0.45% |
UBS |
0.40% |
Waadtländer Kantonalbank |
0.10% |
Zuger Kantonalbank |
0.20% |
Zürcher Kantonalbank |
0.10% |
Letzte Aktualisierung: 01.11.2024. *Zinsempfehlung von Raiffeisen Schweiz. Die Zinssätze können je nach Raiffeisenbank variieren.
Mietkaution als Wertschriftendepot?
Rechtlich gesehen wäre es auch möglich, die Kaution als Wertschriftendepot zu hinterlegen. Mit einer Wertschriftenlösung wären aber nicht nur die Gewinnchancen höher, sondern auch die Verlustrisiken.
Kosten von Mietzinsdepots
Bei einigen Banken sind Eröffnung, Kontoführung und Kontoabschluss bei Mietersparkonten kostenlos. Es gibt aber Banken, welche die Postporti verrechnen (in der Regel einmal pro Jahr mit B-Post).
Einige Anbieter verlangen Eröffnungsgebühren wie die Zürcher Kantonalbank in der Höhe von 50 Franken. Die Eröffnungsgebühr ist bei der Genfer Kantonalbank abhängig von der Höhe der Kaution. Die Kontoeröffnung ist bei der Waadtländer Kantonalbank kostenlos, wenn der Kunde neben dem Mietersparkonto ein Kontokorrent, eine Hypothek oder Anlagelösung bei der Waadtländer Kantonalbank hat. Ansonsten kostet die Eröffnung 100 Franken.
Die Kontoeröffnung ist bei der Zuger Kantonalbank kostenlos, wenn der Kunde neben dem Mietersparkonto ein Konto-Set oder Kontokorrent bei der Zuger Kantonalbank hat. Ansonsten kostet die Eröffnung 30 Franken.
Einige Banken verlangen zusätzlich für die Saldierung beziehungsweise die Überweisung des Kautionsbetrags eine Gebühr. So werden bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) 20 Franken fällig, wenn der Kautionsbetrag auf ein Konto ausserhalb der ZKB überwiesen wird. Die Zuger Kantonalbank verlangt 20 Franken für die Saldierung.
Weitere Informationen:
Mietkaution-Vergleich (Versicherungen)
Grosser Sparkonto-Vergleich