Mit dem Begriff «Petrodollar» werden gemeinhin die Einnahmen bezeichnet, die vor allem Staaten mit der Förderung von Erdöl verdienen. Der globale Handel mit Erdöl wird fast ausschliesslich über den US-Dollar abgewickelt. «Petro» steht dabei als Kürzel für Petroleum.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist Erdöl ein unverzichtbarer Rohstoff der Weltwirtschaft. Erdöl wird für diverse Zwecke eingesetzt. Es ist Bestandteil von chemischen Produkten, Kunststoff und Treibstoff. Die Nachfrage nach Öl ist entsprechend gross. Die exportierenden Länder erzielen damit bedeutende Einnahmen. Zu ihnen zählen Länder im Nahen Osten wie Saudi-Arabien, Irak, Iran, aber auch Staaten wie Russland, Venezuela oder Nigeria.
Erdöl wird an globalen Rohstoffmärkten gehandelt. Der Preis wird in US-Dollar je Fass angegeben, wobei ein Fass 159 Liter fasst. Der Preis schwankt je nach Angebot und Nachfrage. Für das Angebot sorgen die Exportländer, für die Nachfrage vor allem westliche Industriestaaten und das ressourcenhungrige China.
Die Exportländer können mit ihrem Angebot den Preis teilweise beeinflussen. Dabei müssen sie aber die richtige Balance zwischen Menge und Preis finden: Wenn sie die Menge ausweiten, verkaufen sie zwar mehr Erdöl, aber zu einem tieferen Preis je Fass und umgekehrt.
Da Erdöl in US-Dollar gehandelt wird, sind die Exportländer einem Währungskursrisiko ausgesetzt. Um die Einnahmen für den eigenen Haushalt nutzen zu können, müssen diese Länder ihre Petrodollars in die eigene Währung umtauschen. Bei einem erstarkenden US-Dollar sinken ihre Einnahmen in der eigenen Landeswährung. Um dieses Risiko auszuschalten, haben manche Staaten wie Saudi-Arabien ihre eigene Währung zu einem festen Wechselkurs an den US-Dollar fixiert.