Wer steht hinter poinz – weshalb haben Sie poinz gegründet?
Robert Blum: Ein guter Freund und ich sassen 2011 als Bankangestellte im Stammcafé und schwelgten wieder einmal in Gedanken über eine mögliche Selbstständigkeit. Wie immer zückten wir nach dem Bezahlen unsere Papierstempelkarte – die ursprüngliche Idee für eine digitale Stempelkarte war geboren. Es war also eine Mischung aus «Drang zur Selbstständigkeit» und «unpraktischer Alltagsituation». Es war uns aber schon damals klar, dass die Treuekarte nur als Mittel zum Zweck fungieren wird. Als digitales Verbindungselement von KMU und Kunde.
Später kam das Gutscheinportal dazu. Wie funktioniert es?
Jahre nach dem Markteintritt wollten wir neben der Kundenbindung unbedingt auch ein Instrument zur Neukundengewinnung in unsere B2B-Value-Proposition aufnehmen. Heute finden User in der poinz-App jeden Monat bis zu 100 Angebote, welche direkt in der App gekauft und vor Ort oder Online eingelöst werden können. Ohne ausdrucken und sonstigen Aufwand.
Ganz neu haben wir seit Juni 2022 auch einen eigenen Shop für Gutscheine und Geschenkkarten. Hier bauen wir das Angebot bis Ende 2022 noch deutlich aus. Aktuell laufen Brands wie Apple, H&M oder Zalando am besten. poinz-Nutzer können die Karten direkt in der App bezahlen und sofort stationär oder online nutzen. Ab September können die Gutscheine auch als Geschenk an Freunde und Familie weiterversendet werden.
Welche Angebote laufen am besten?
Gastro und Freizeit sind die Kategorien, die am besten laufen, aber auch Beauty- und Wellness-Gutscheine verkaufen sich sehr gut.
International bekannte Brands wie Subway, Dunkin’Donuts oder Wonder Waffel sind Selbstläufer. Aber auch lokal verankerte Firmen sind gefragt: Kaisin, Uto Staffel, Mister Wong, Tamina Therme oder aquabasilea. poinz verfügt über eine neugierige Community. So schlagen unseree Kunden auch selbst neue Konzepte und Anbieter vor und erkunden neue Angebote.
Neu hat poinz auch eine Kreditkarte mit einer Cashback-Währung. Wie funktioniert das?
Seit April dieses Jahres können poinz-Nutzer mit dem Swiss-Loyalty-Programm direkt in der poinz-App via diverse Aktionen Geld sammeln. Sie können zum Beispiel in der poinz-App einfach Ihre Zahlungsmittel hinterlegen: Eine Debitkarte, Kreditkarte oder Twint. So können Sie ohne Aufwand bei aktuell über 100 Swiss-Loyalty-Partnern einen Teil des Kaufbetrages zurückerhalten – das ist eben der Cashback.
Eine weitere Cashback-Möglichkeit: Wenn Sie mit unserer Swiss-Loyalty-Kreditkarte bezahlen, erhalten Sie zusätzlich bis zu 1 Prozent Cashback weltweit bei jeder Transaktion. Das jährliche Sparpotential liegt schnell bei mehreren Hundert Franken.
Das Cashback-Guthaben können Sie sich auf das eigene Bankkonto auszahlen lassen oder im poinz-Gutscheinshop einlösen (und dabei wieder Cashback sammeln).
Was unterscheidet die poinz-Kreditkarten von anderen Schweizer Kreditkarten?
Die Swiss-Loyalty-Kreditkarten sind eingebettet in ein vollumfängliches Cashback-Ökosystem und bringen so einen vielfachen Nutzen. Zu den speziellen Eigenschaften gehören: Keine Jahresgebühren, 30 Franken Startguthaben, 1 Prozent Cashback weltweit mit der Swiss Loyalty American Express Card (3 Prozent Cashback in den ersten 3 Monaten bis 100 Franken) und 0.25 Prozent Cashback mit der Swiss Loyalty Visa Card.
Die meisten Konsumentinnen und Konsumenten haben bereits eine Kreditkarte. Weshalb sollen sie sich für eine zusätzliche Karte entscheiden?
Im Durchschnitt hat Herr und Frau Schweizer sogar mehr als eine Kreditkarte. Es gibt etliche Angebote mit den unterschiedlichsten Wertversprechungen. Ich sehe unsere Karte nicht als Zusatzprodukt, sondern als Ersatzprodukt.
Der grösste Teil der Kreditkartennutzer verfolgt mit der Karte ein einziges Ziel: bezahlen. Und hier gilt: je günstiger, desto besser. Die Zeit, wo die Kreditkarte als Statussymbol fungierte, ist vorbei. Andere Anreizstrukturen stehen nun im Vordergrund. Mit den gratis Swiss-Loyalty-Kreditkarten entscheiden Sie sich für die attraktivsten Kreditkarten der Schweiz. Und wir werden unser Angebot für unsere Kreditkarten-Kunden bis zum Ende des Jahres nochmals deutlich steigern können.
Die Kreditkarten-Branche ist im Umbruch. Wo sehen Sie die grössten Entwicklungen?
Die Kreditkarte von Morgen muss anpassungsfähiger und dynamischer werden und rund um das Thema Bezahlen weitere Mehrwerte schaffen können. Ich sehe vor allem im Bereich der Daten grosses Potential, ohne die sich verschärfenden Datenschutzverordnungen zu verletzen. Mit entsprechender Einwilligung können die Kartenhalter viel über ihr Konsumverhalten erfahren und anhand der Daten lernen. Das ist ein wichtiger Aspekt für ein modernes Zahlungsmittel.
Die Kreditkarte der Zukunft soll auch nahe an das Thema «Loyalty» gebracht werden, um beim Nutzer sowie beim Händler an moderner Relevanz zu gewinnen.
Stichwort Neobanken: Ist der Trend auch für Schweizer Kreditkarten relevant?
Langfristig könnte die Entwicklung durchaus seine Spuren hinterlassen. Aktuell werden Revolut, Neon, CSX und andere Neobanken aber im Inland vor allem für Überweisungen genutzt. Im Ausland bringen sie den Vorteil vom gebührenfreien Bezahlen oder Geld abheben. Wie aktuell die meisten Neobanken-Nutzer in der Schweiz würde auch ich deswegen aber meine bestehenden Bankprodukte nicht aufgeben. Und die Anbieter der klassischen Kreditkarten schlafen ja auch nicht und passen sich dem Marktumfeld an.
«Buy Now Pay Later» ist in den Medien dank Klarna seit kurzem auch in der Schweiz ein Thema. Sogar Apple Pay sieht in den USA neuerdings eine solche Funktion vor.
Der Hype von Buy Now Pay Later (BNPL), hervorgerufen durch Klarna, scheint auch schon wieder etwas vorbei zu sein. Aktuell haben wir auch keine Negativzinsen mehr, was es schwerer machen dürfte, kostenlos zu finanzieren. BNPL wird sich in der Schweiz definitiv etablieren, mittelfristig wohl eher über Apple. Doch es wird aus meiner Sicht niemals eine Gefahr für Kreditkarten darstellen. Klarna hat jüngst über 700 Mitarbeiter entlassen – als Kontrast zur Firmenbewertung im letzten Jahr von über 40 Milliarden Franken.
Wo sehen Sie poinz in fünf Jahren?
Unsere Cashback-Währung ist in mehreren europäischen Ländern grenzübergreifend etabliert, wobei ich mit der Währung direkt bezahlen kann. poinz ist zudem Marktführer für mobile Geschenkkarten in der Schweiz.
Weitere Informationen:
poinz-Kreditkarten