Scalping hat in der Börsenwelt zwei verschiedene Bedeutungen.
Zum einen bezeichnet es eine legale Methode im Daytrading, insbesondere im CFD- und Forex-Handel. Dabei nutzen die Trader kleine Schwankungen der Wertschriftenkurse mit grossen Kapitalhebeln aus.
Zum anderen bezeichnet Scalping eine Art von Insiderhandel und damit ein illegales Verhalten von Börsianern. Dabei wird der Kurs eines gekauften Wertpapiers mit positiven Meldungen in der Öffentlichkeit künstlich in die Höhe getrieben, um das Wertpapier nach erfolgtem Kursanstieg wieder zu verkaufen und so Gewinne einzufahren.
Dafür werden vor allem Wertpapiere von kleineren Firmen ohne grosse Marktkapitalisierung aufgekauft, da sich deren Kurse leichter beeinflussen und manipulieren lassen.
Beliebte Opfer für Scalping-Manipulationen sind Pennystocks, also Aktien, die an der Börse kaum mehr einen Wert haben. Diese werden nach dem Kauf durch die Manipulatoren gezielt hochgejubelt und einer breiteren Anlegerschaft angepriesen, worauf die Kurse in die Höhe schnellen.
Danach fallen die Kurse meistens wieder rasant, da die Wertschriften kurzfristig viel zu hoch bewertet worden sind. Verlierer sind meistens die kleinen Anleger und Trader. Sie verlieren nach dem Kursverfall einen Grossteil des investierten Geldes und stehen als «Skalpierte» da.
Urheber oder Mittäter solcher Kursmanipulationen sind in der Regel Personen, die von einer breiten Anlegerschaft angehört werden und einen entsprechenden Einfluss ausüben können. Dazu gehören Börsenautoren, Journalisten, Börsenbrief-Herausgeber, Newsletter-Autoren, Finanzanalysten, Börsenexperten und «Börsen-Gurus».
Scalping-Machenschaften sind in der Schweiz und Deutschland grundsätzlich strafbar. Scalping-Methoden sind aber nicht immer einfach von legalen Börsenmethoden abzugrenzen und entsprechend schwierig nachzuweisen.
So muss neben einem entsprechenden Handelsvolumen auch nachgewiesen werden können, dass der Täter vorsätzlich gehandelt hat.
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