Kreditkarten sind in der Schweiz nach Bargeld das zweitbeliebteste Zahlungsmittel, wie die diesjährige Zahlungsmittel-Umfrage von moneyland.ch ergeben hat. Mehr als 40% der Schweizerinnen und Schweizer besitzen sogar zwei und mehr Kreditkarten. Trotzdem sind sich viele Schweizer Kreditkarten-Besitzer immer noch nicht bewusst, wie viel sie ihre Kartennutzung kostet.
Markante Kostenunterschiede
moneyland.ch hat auch dieses Jahr im Rahmen des umfassendsten Kreditkarten-Vergleich mehr als 150 Karten analysiert. Resultat: Die Kosten- und Leistungsunterschiede zwischen den Karten sind auch 2017 markant. Für einen Gelegenheitsnutzer (gelegentliche Kartennutzung im In- und Ausland ohne Bargeldbezüge) betragen die Kostenunterschiede zwischen der günstigsten und der teuersten Karte für die ersten beiden Jahre fast 500 Franken (ohne Platinum-Karten). Für Vielnutzer beträgt dieses Sparpotenzial für die zwei ersten Vertragsjahre sogar fast 700 Franken, mit Berücksichtigung von Platinum-Karten sogar fast 1700 Franken.
Gebührenerhöhungen
Schweizer Kreditkarten-Firmen haben in den letzten Monaten und Jahren eine Reihe von Gebühren-Erhöhungen beschlossen. Darunter höhere Gebühren für Auslandtransaktionen in Schweizer Franken, Fremdwährungstransaktionen, Bargeldbezüge und Papier-Rechnungen. Die höheren Gebühren werden unter anderem mit der Senkung der so genannten Interchange Fee und der Kreditkarten-Maximalzinssätze auf 12% begründet. Auch in Zukunft erwartet moneyland.ch weitere Gebühren-Erhöhungen.
Erhebliche Leistungsunterschiede
Doch nicht nur die reinen Kosten, auch die Leistungen variieren je nach Karte. Je mehr Leistungen eine Karte anbietet, desto teurer ist sie häufig auch. Manchmal sind die höheren Kosten auch gerechtfertigt. Eine Kreditkarte mit mehr Leistungen lohnt sich allerdings nur dann, wenn die Kreditkarteninhaber die offerierten Services auch wirklich brauchen. Damit Nutzer die passende Karte finden, hat moneyland.ch 18 Leistungsfaktoren von Bonuspunkten, Flugmeilen, Flughafen-Lounges über Reiseversicherungen, Bestpreis-Garantien bis hin zu Concierge-Services verglichen und bewertet – die Ergebnisse sind interaktiv im Kreditkarten-Vergleich abrufbar.
Die günstigsten Karten im Vergleich
Für Gelegenheitsnutzer ist dieses Jahr die Coop Supercardplus am günstigsten (Kosten von 43.20 Franken für die ersten zwei Jahre), gefolgt von der Migros Cumulus-Mastercard von Cembra Money Bank (53.95 Franken). Sowohl die Coop Supercardplus als auch die Migros Cumulus-Mastercard haben keine Jahresgebühren und sind bei reiner Inland-Nutzung ohne Bargeldbezüge kostenlos.
Der Gebührenunterschied zwischen den beiden «Gratis-Kreditkarten» ist in diesem Jahr auf den etwas teureren durchschnittlichen Fremdwährungskurs der Migros Cumulus-Mastercard zurückzuführen (der anhand von 20 Stichtagen erhoben worden ist). Der Kurs kann allerdings täglich ändern.
Für Vielnutzer schneidet dieses Jahr im Kostenvergleich die Goldkarte TCS Mastercard Gold (Cembra Money Bank) aufgrund ihrer Cashback-Funktion am günstigsten ab (Kosten von 451.40 Franken für zwei Jahre), gefolgt von der Coop Supercardplus (457.25 Franken), den PostFinance-Gold- und Standard-Kreditkarten sowie der Migros Cumulus-Mastercard. Bezüglich Auslandnutzung ist 2017 die Coop Supercardplus am günstigsten (461.45 Franken für zwei Jahre), gefolgt von der Cornèrcard Energy Prepaid-Karte (512.75 Franken), den PostFinance Standard-Karten (515.45 Franken) und der Karte von Migros Cumulus (526.10 Franken).
Prepaidkarten im Kostenvergleich
Für jedes Nutzungsprofil gibt es in der Regel eine Kreditkarte, die noch etwas günstiger als die günstigste Prepaidkarte ist. Wer trotzdem eine Prepaidkarte kaufen möchte, sollte sich im Voraus über die Preise und Konditionen informieren. Denn auch Prepaidkarten unterscheiden sich bezüglich Gebühren erheblich. Gelegenheitsnutzer zahlen mit der teuersten Prepaidkarte rund das Doppelte wie mit der günstigsten Prepaidkarte (zurzeit ist das die Energy Prepaidkarte von Cornèrcard).
Karten mit Apple Pay und Samsung Pay
Apple Pay und vor kurzem auch Samsung Pay sind neu auch in der Schweiz erhältlich. Dafür benötigen Karteninhaber allerdings eine Kredit- oder Prepaidkarte, die mit Apple oder Samsung einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. Dazu gehören in der Schweiz die Herausgeber Bonuscard (Apple Pay und Samsung Pay), Cornèrcard (Apple Pay und Samsung Pay), Swiss Bankers (Apple Pay und Samsung Pay) sowie Swisscard (Apple Pay). Wer mit Apple oder Samsung Pay zahlt, muss die Gebühren zahlen, welche die Kreditkarte verlangt. Während Käufe im Inland gratis sind, fallen im Ausland auch mit Apple oder Samsung Pay Kreditkarten-Gebühren an. Neben Bearbeitungsgebühren sind das zusätzlich die im Fremdwährungskurs versteckten Kosten. Im Kreditkartenvergleich auf moneyland.ch können Sie sich über die Filter auf der Resultatseite alle Karten anzeigen lassen, die Apple Pay oder Samsung Pay offerieren.
Achtung vor hohen Kosten in den Ferien
Im Urlaub gibt es eine Reihe von Kostenfallen für Kreditkarteninhaber. Die wichtigsten Faustregeln: Kreditkartennutzer sollten erstens kein Bargeld mit der Kreditkarte abheben. Sie sollten stattdessen ihre Debitkarte (Maestro, V-Pay oder PostFinance) nutzen, um weniger Gebühren zu zahlen.
Zweitens sollten Schweizerinnen und Schweizer im Ausland auf die dynamische Währungsumrechnung in Schweizer Franken verzichten, das heisst die Kreditkarten-Rechnung immer in der Landeswährung begleichen. Der Verzicht auf dynamische Währungsumrechnung ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden, da mittlerweile die Mehrheit der Schweizer Kreditkarten auch Bearbeitungsgebühren für Transaktionen in Schweizer Franken im Ausland verlangen.
Drittens gilt die Faustregel, dass für Fremdwährungskäufe im Ausland im Fall von kleineren Beträgen die Kreditkarte, im Fall von grösseren Beträgen (in der Regel ab 100 bis 200 Franken) die Debitkarte benutzt werden sollte.
Weitere Informationen:
Kreditkarten und Prepaidkarten im interaktiven Vergleich
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