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News: Telekom

Wo gibt es Smartphones am günstigsten?

27. November 2019 - Ralf Beyeler

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat untersucht, wo es Smartphones am günstigsten zu kaufen gibt. Fazit: Zwischen den Telekom-Anbietern gibt es je nach Gerät grosse Preisunterschiede. Die Analyse zeigt deutlich, dass es für Konsumenten wesentlich günstiger ist, Smartphones und Handy-Abos separat zu kaufen.

Kurz vor Black Friday und Weihnachten halten viele Schweizer Konsumenten Ausschau nach Schnäppchen – dazu gehören auch Smartphones. Die drei grossen Schweizer Mobilfunk-Anbieter Swisscom, Sunrise und Salt werben mit diversen Smartphone-Angeboten um Kunden. So preist Swisscom derzeit Smartphones mit bis zu 500 Franken Rabatt an.

Doch wie attraktiv sind die Angebote wirklich? Telekom-Experte Ralf Beyeler vom unabhängigen Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat analysiert, wie gut die Smartphone-Angebote der Schweizer Mobilfunk-Anbieter tatsächlich abschneiden.

Fazit: «Je nach Smartphone-Modell und Handy-Abo sind unterschiedliche Schweizer Telekom-Anbieter am günstigsten», so Experte Beyeler. Noch günstiger ist es aber meistens, Smartphone und Handy-Abo separat zu kaufen.

Am besten gehen Konsumenten wie folgt vor:

Zuerst das gewünschte Smartphone bei einem günstigen Online-Händler wie Brack, Conrad Electronic, Digitec, Galaxus, Interdiscount, MediaMarkt oder Microspot kaufen.

Danach die Kosten der Handy-Abos und Prepaid-Angebote vergleichen sowie das günstigste Angebot wählen. Mit der optimalen Wahl des Online-Händlers und des günstigsten Handy-Abos oder Prepaid-Angebots können Kunden je nach Smartphone-Modell und Nutzungsprofil mehr als 1000 Franken sparen.

Welches sind die untersuchten Nutzungsprofile?

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat für die vorliegende Analyse berechnet, welche Gesamtkosten in zwei Jahren für Smartphone und Handy-Abo je nach Nutzung des Smartphones anfallen. Dabei sind die Kosten für das Gerät, die Kosten für das Abo und nutzungsabhängige zusätzliche Gebühren sowie einmalige Aktivierungskosten für die Berechnungen berücksichtigt worden. Es wurde angenommen, dass die Kunden sowohl das Abo wie auch das Gerät online kaufen. Berücksichtigt wurden nur die Kosten für die Kommunikation in der Schweiz.

Berechnet wurden die Kosten für die folgenden drei Profile:

  • Der «Wenignutzer» führt 5 Telefonate zu durchschnittlich 2 Minuten und überträgt 200 MB an mobilen Daten pro Monat.
     
  • Der «Normalnutzer» führt 30 Telefonate zu durchschnittlich 3 Minuten und überträgt 2000 MB an mobilen Daten pro Monat.
     
  • Der «Vielnutzer» telefoniert und surft sehr intensiv und braucht dafür eine Flatrate.

Welcher Telekom-Anbieter hat das günstigste Smartphone?

Für die vorliegende Auswertung hat moneyland.ch 30 Smartphone-Modelle berücksichtigt, die entweder von zwei oder allen drei grossen Mobilfunk-Providern Swisscom, Sunrise und Salt verkauft werden. Verglichen worden sind die Gesamtkosten während 24 Monaten inklusive Handy-Abo.

Resultat: Salt ist für Normal- und Vielnutzer bei 15 Modellen am günstigsten. Sunrise ist bei 13 beziehungsweise 11 Smartphones am günstigsten, Swisscom bei jeweils drei Smartphones. Ganz anders sieht es bei Wenignutzern aus: Swisscom bietet für 20 der 30 Smartphone-Modelle das günstigste Geräte-Abo-Kombi an, Sunrise bei neun Geräten und Salt bei einem Gerät.

Die Auswertungen können Sie auch als interaktive Grafiken anschauen, und zwar für Wenignutzer, Normalnutzer und Vielnutzer.

Während es bei einigen Geräten keine Preisunterschiede oder lediglich eine Differenz von wenigen Franken gibt, beträgt der Unterschied bei anderen Geräten für alle drei Nutzungsprofile mehrere hundert Franken zwischen den einzelnen Anbietern.

Smartphone-Kosten in Abhängigkeit zum Abo

Die Mobilfunk-Anbieter umwerben die Kunden mit Smartphone-Angeboten, die zusammen mit einem Handy-Abo verkauft werden. In der Vergangenheit war es dabei üblich, dass ein Smartphone je nach Abo unterschiedlich viel kostete.

Aber nur Salt wendet dieses System noch konsequent an. Bei Swisscom – abgesehen von speziellen Aktionen – und Sunrise kostet das Smartphone mittlerweile einen festen Preis, unabhängig davon, ob und welches Abo abgeschlossen wird. Während Sunrise seit 2014 nur noch einen Gerätepreis unabhängig vom Abo anwendet, hat Swisscom erst Anfang 2019 umgestellt.

Smartphones in Raten abzahlen

Bei Swisscom und Sunrise ist es möglich, das Smartphone in Raten abzustottern. Unter Umständen können auch Salt-Kunden im Laden gekaufte Geräte abzahlen – Salt gibt aus Wettbewerbsgründen allerdings keine genaueren Informationen bekannt.

Ratenzahlungen sind für Kunden ein Vorteil, die ihr Smartphone nicht auf einmal bezahlen können oder wollen. Der Aufpreis des Mobilfunk-Anbieters gegenüber einem Geräte-Kauf bei einem günstigen Online-Händler kann man als eine Gebühr für die Ratenzahlung betrachten. «Günstiger wäre es auf jeden Fall, das Gerät separat bei einem Online-Händler ohne Ratenzahlung zu kaufen und sich für das günstigste Handy-Abo zu entscheiden», so Beyeler.

Was bezahlen bestehende Kunden?

Bestehende Kunden werden von Schweizer Telekom-Anbietern gegenüber Neukunden benachteiligt, so die vorherrschende Meinung. Doch wie sieht es bei Smartphone-Preisen aus? moneyland.ch hat bei den Mobilfunk-Anbietern nachgefragt. Bei Swisscom und Sunrise bezahlen bestehende Kunden für das Smartphone gleich viel wie Neukunden. Swisscom hat Anfang 2019 den früheren Bestandskunden-Strafzuschlag von 40 Franken abgeschafft. Salt macht nach eigenen Angaben den bestehenden Kunden individuelle Angebote, für die es keine allgemeine Regel gibt.

Abo-Geräte-Kombi bei Swisscom

Swisscom hat bis zum 12. Januar 2020 eine Promotion im Angebot, mit der die Kunden auf viele Smartphone-Modelle einen Rabatt zwischen 10 und 500 Franken erhalten. Den Rabatt gibt es allerdings nur, wenn Kunden ein Abo «inOne Mobile go» oder «inOne Mobile premium» für 24 Monate abschliessen.

Trotz des hohen Rabatts ist es für Kunden in der Regel günstiger, wenn sie das Mobilfunk-Abo bei Swisscom abschliessen und das Smartphone im freien Online-Handel unabhängig vom Abo kaufen. Nur gerade in zwei Fällen ist die Abo-Geräte-Kombi bei Swisscom aufgrund des Rabattes günstiger: Das Galaxy Note 10 (256 GB) ist dank der Swisscom-Aktion für den Vielnutzer insgesamt 20 Franken günstiger, das Samsung Galaxy S10 (128 GB) ist für den Vielnutzer insgesamt 140 Franken günstiger.

Die Analyse von moneyland.ch anhand der drei Nutzungsprofile ergibt folgende Resultate: Bei rund zwei Dritteln aller Geräte beträgt die Preisdifferenz zwischen Abo-Geräte-Kombi bei Swisscom und dem getrennten Kauf im freien Online-Handel und Abo-Abschluss bei Swisscom weniger als 100 Franken. Es gibt aber auch Smartphones mit einem wesentlich grösseren Unterschied: Beim iPhone XS Max (512 GB) lässt sich mit dem Kauf im freien Handel fast 400 Franken sparen, beim iPhone XS (256 GB) sind es 250 Franken.

Noch grösser ist das Sparpotenzial, wenn auch Prepaid-Angebote, Drittmarken und Service-Provider mit Swisscom-Netz berücksichtigt werden. Kauft der Profil-Kunde das Smartphone im freien Online-Handel und schliesst das günstigste Angebot bei einem beliebigen Anbieter mit Swisscom-Netz ab, kann der Kunde gegenüber den Abo-Geräte-Kombis der Swisscom mehrere hundert Franken sparen. Das Sparpotenzial für eine Dauer von 24 Monaten reicht von 520 Franken bis über 950 Franken.

Abo-Geräte-Kombi bei Sunrise

Sunrise verkauft einige wenige Geräte günstiger als Online-Händler. Bei den meisten Modellen sind Abo-Geräte-Kombis bei Sunrise aber bis zu 100 Franken teurer als ein separater Kauf eines Sunrise-Abos und Smartphones bei einem Online-Händler. Bei einigen Geräten liegt die Differenz bei über 100 Franken. Am grössten ist der Preisunterschied mit 277 Franken beim iPhone XS Max (512 GB) von Apple.

Berücksichtigt man auch Prepaid-Angebote, Drittmarken und Service-Provider auf dem Sunrise-Netz, sind die Preisunterschiede noch bedeutend grösser. Gegenüber Abo-Geräte-Kombis bei Sunrise ist eine Einsparung von mehreren hundert Franken möglich, wenn der Kunde sich für das günstigste Angebot mit Sunrise-Netz entscheidet und das Smartphone bei einem Online-Händler kauft.

Abo-Geräte-Kombi bei Salt

Bei Salt zahlen die Kunden für das Smartphone je nach gewähltem Abo einen anderen Preis. Je höher die Grundgebühr des gewählten Abos, desto günstiger ist der Verkaufspreis des Geräts. Am höchsten ist der Rabatt derzeit beim iPhone 11 Pro Max (256 GB) mit einem Abo «Swiss», «Europe» oder «World» und einer Mindestvertragsdauer von 24 Monaten. Statt 1489 Franken erhalten Kunden dieses Smartphone für 744.50.

Grundsätzlich bezahlen Salt-Kunden, die neben einem Abo gleichzeitig ein vergünstigtes Gerät kaufen, 10 Franken pro Monat mehr an Abo-Kosten als Kunden, die kein Gerät beziehen. In vielen Fällen ist der Abo-Aufpreis noch wesentlich höher. Der Grund sind die zahlreichen Aktionsangebote von Salt. Diese gelten in der Regel nur für Kunden, die ein Abo ohne Smartphone abschliessen. Konkret kann der Unterschied bis zu 58 Franken im Monat betragen. Während einer Vertragsdauer von 24 Monaten kann der Aufpreis so insgesamt bis zu 1392 Franken betragen.

Die Analyse von moneyland.ch anhand der Nutzerprofile ergibt folgendes Resultat: Sämtliche Smartphones sind bei Salt in der Abo-Geräte-Kombi wesentlich teurer als der separate Kauf eines Salt-Abos und eines Geräts im freien Online-Handel.

Im Durchschnitt (Median) bezahlen Vielnutzer mit einem Abo-Gerät-Kombi bei Salt einen Aufpreis von 580 Franken, Normalnutzer von 491 Franken und Wenignutzer von 411 Franken.

Berücksichtigt man ausserdem die günstigsten Angebote mit dem Salt-Netz inklusive Prepaid-Angebote und Drittmarken, ergibt sich folgendes Bild: Gegenüber den Abo-Geräte-Kombis von Salt können die Kunden Geld sparen. Das durchschnittliche Sparpotenzial (Median) beträgt bei Vielnutzern 580 Franken, bei Normalnutzern 561 Franken und bei Wenignutzern 411 Franken.

Auffallend: Bei Salt ändern die Preise sehr häufig. Je nach Abo kann ein Gerät 300 Franken mehr kosten als vor einer Woche. Bei anderen Smartphones bezahlen die Konsumenten teilweise bis zu 350 Franken weniger als in der Vorwoche.

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Experte Ralf Beyeler
Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.