Der SNB-Entscheid kam aus heiterem Himmel und auch für Experten überraschend.
Als Reaktion auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1.20 Franken pro Euro hat der Euro-Kurs einen veritablen kurzfristigen Taucher hingelegt. Der Wert eines Euro sank kurzfristig von 1.20 auf sage und schreibe 0.8591 Franken.
Der Schweizer Tourismus und die Schweizer Export-Industrie dürften zumindest kurzfristig hart getroffen werden. Entsprechend verlor der SMI kurzfristig markant an Wert.
Darüber hinaus werden die Negativzinsen weiter vorangetrieben. Der Zins auf Girokonto-Guthaben von Geschäftsbanken, Versicherungen und Vermögensverwaltern bei der SNB wird um zusätzliche 0.5 Prozentpunkte auf -0.75 Prozent reduziert.
Die Negativzinsen von -0.75 Prozent gelten ab 22. Januar 2015. Allerdings gelten so genannte Freibeträge: Nur Einlagen ab einer Höhe von 10 Millionen Franken bzw. dem zwanzigfachen der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserven werden negativ verzinst.
Im Klartext heisst das, dass nicht einmal alle Schweizer Banken zum jetzigen Zeitpunkt Negativzinsen zahlen müssen. Betroffen sind allerdings alle ausländischen Institute, für diese gibt es keinen Freibetrag.
Für den Leitzins des dreimonatigen Libors wird der negative Bereich zwischen -1.25 und -0.25 Prozent angezielt.
Während Negativzinsen auf Sparkonten aus Marketing-Gründen nicht zu erwarten sind, dürften die Sparzinsen weiter gesenkt und die Kosten der Bankkonten für private Kunden weiter angehoben werden.
Weitere Informationen:
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