So können Schweizerinnen und Schweizer 2023 günstiger TV schauen

Das Ende des Jahres ist die ideale Gelegenheit für Konsumentinnen und Konsumenten, übers Budget zu gehen und unnötige Ausgaben zu streichen. Dazu gehören auch die Kosten für TV, die schnell mal Hunderte von Franken pro Jahr betragen können. moneyland.ch hat darum pünktlich zum Jahresende die Schweizer TV-Angebote und deren Preise verglichen. Die Analyse zeigt: TV muss gar nicht teuer sein.

Die TV-Abos können in drei Kategorien unterschieden werden:

• Gratis-TV-Abos über einen beliebigen Internetanschluss
• Kostenpflichtige TV-Abos über einen beliebigen Internetanschluss
• TV-Abos, die im Paket mit einem Internetanschluss verkauft werden

Für die Analyse hat moneyland.ch die Abos innerhalb dieser drei Kategorien verglichen, die den Empfang von gängigen TV-Sendern ermöglichen. In den Tabellen sehen Sie zudem, wie viele HD-Sender und welche Optionen für zeitversetztes Fernsehen zu welchem Preis zur Verfügung stehen.

Gratis-TV-Angebote

Am meisten sparen Konsumentinnen und Konsumenten natürlich, wenn sie gar nichts zahlen müssen. Inzwischen gibt es einige Gratis-TV-Angebote. Voraussetzung ist ein Internetanschluss von einem beliebigen Provider. Diese Angebote sind optimal geeignet, um live TV-Programme zu verfolgen.

Tabelle 1: Gratis-TV in der Schweiz

Bei Zattoo erhalten die Kunden lediglich 72 Sender in HD-Auflösung, bei Swisscom, Teleboy und Yallo sind es mindestens doppelt so viele. In der Regel können die Kunden bei den Gratis-Angeboten kein zeitversetztes Fernsehen wie Replay-TV oder einen Recorder nutzen. Einzige Ausnahme ist Yallo, wo Kunden bis zu 60 Sendungen aufzeichnen können, die sie bis maximal 14 Tage nach der Aufnahme schauen können.

«Für Zuschauer, die nur Live-TV wollen, sind die Gratis-Angebote völlig ausreichend», sagt Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch. «Und zahlreiche Sendungen können die Zuschauer auch über Youtube oder die Mediatheken der Sender nach der Ausstrahlung ansehen, wenn sie doch einmal eine Sendung später schauen wollen.»

Kostenpflichtige TV-Abos über einen beliebigen Internetanschluss

Für Konsumentinnen und Konsumenten, die zeitversetztes Fernsehen mit Replay-TV und einen Recorder benötigen, reicht ein Gratis-Abo allerdings nicht. Sie müssen sich nach einem kostenpflichtigen Angebot umsehen. Eine Handvoll Anbieter verkauft TV-Abos, die über einen beliebigen Internetanschluss genutzt werden können. Es ist kein Internet-Abo beim gleichen Anbieter notwendig.

Tabelle 2: Separate TV-Abos ohne Internet

Bis auf das Angebot von Swisscom enthalten alle Angebote sieben Tage Replay-TV und einen grossen Recorder für selbst aufgenommene Sendungen. Mit Zwangswerbung kostet ein TV-Abo mit sieben Tagen Replay-TV bei Zattoo 12 Franken, bei Teleboy 14.90 Franken und bei Yallo 20 Franken. Ohne Zwangswerbung ist Teleboy mit 19.90 Franken am günstigsten, gefolgt von Zattoo mit 20 Franken und Yallo mit 27.95 Franken.

«Separate TV-Abos sind unter dem Strich meist kostengünstiger, als wenn die TV-Abos zusammen mit dem Internet-Abo gekauft werden», sagt Beyeler. «Weitere Vorteile sind, dass die Kunden bei Bedarf das TV-Abo jederzeit kündigen können und in der Regel nicht durch langlaufende Knebelverträge an den Anbieter gebunden sind», ergänzt der Experte.

TV-Abo zum Internet-Abo

Wer ein kostenpflichtiges TV-Abo benötigt, merkt schnell: Die meisten Anbieter verkaufen die TV-Abos nur zusätzlich zum Internet-Abo oder im Rahmen eines Kombi-Pakets mit Internet und TV. Prominente Beispiele dafür sind Swisscom, Sunrise und Salt. Bei solchen Angeboten kommen daher immer noch die Kosten für das Internet-Abo dazu. Je nach Anbieter und Geschwindigkeit müssen die Kunden mit Kosten von 30 bis 100 Franken im Monat für das Internet-Abo rechnen.

Viele der günstigeren Angebote beinhalten kein zeitversetztes Fernsehen und keinen Recorder. Es gibt aber auch Ausnahmen. Die meisten TV-Abos enthalten sieben Tage Replay-TV sowie einen grossen Recorder.

Kunden von Init7 können Live-TV ohne zeitversetztes Fernsehen kostenlos nutzen. Teurer sind entsprechende Angebote von Quickline (10 Franken im Monat) und Green (12 Franken im Monat). Bei diesen beiden Angeboten ist eine Set-Top-Box im Preis enthalten, bei Init7 müssen sich die Kunden allenfalls selbst eine Box wie zum Beispiel die Apple-TV-Box oder Android-TV-Box besorgen.

Tabelle 3: Zehn günstigste TV-Abos zusätzlich zum Internet-Abo (mit Zwangswerbung)

Bei vielen Anbietern gibt es sowohl Abos mit als auch ohne Zwangswerbung. Das Abo ohne Zwangswerbung ist jeweils teurer. Das günstigste Angebot mit Zwangswerbung bietet Teleboy für 9.90 Franken im Monat. Viele Anbieter sind wesentlich teurer, so zum Beispiel Sunrise (bis zu 30 Franken pro Monat) und Swisscom (bis zu 34.90 Franken pro Monat).

Tabelle 4: Zehn günstigste TV-Abos zusätzlich zum Internet-Abo (ohne Zwangswerbung)

Kunden, die zeitversetztes Fernsehen ohne Zwangswerbung schauen wollen, erhalten bei vielen Anbietern entsprechende Angebote. Am günstigsten ist das Angebot von Init7 mit 11 Franken im Monat, das Angebot beinhaltet jedoch keinen Recorder. Auf den nächsten Plätzen sind Teleboy mit monatlich 14.90 Franken und M-Budget sowie Wingo mit jeweils 21.90 Franken monatlich. Am teuersten sind Sunrise mit bis zu 37.90 Franken im Monat und Swisscom mit bis zu 41.80 Franken im Monat. Diese Angebote beinhalten allerdings noch zusätzliche Leistungen, die bei günstigeren Abos nicht enthalten sind.

«Bei kostenpflichtigen TV-Abos sollten Konsumentinnen und Konsumenten unbedingt auf die enthaltenen Leistungen achten», lautet das Fazit von Beyeler. Ein Beispiel: Bei vielen TV-Abos erhalten die Zuschauenden einen Recorder mit über 1000 Stunden. Doch es gibt sehr grosse Unterschiede: Beim TV-Abo von Solnet (18 Franken mit Zwangswerbung) gibt es nur einen Recorder von 20 Stunden. «Ein so kleiner Recorder ist heute nicht mehr zeitgemäss», gibt der Experte zu bedenken.

Weitere wichtige Faktoren

Bei der Analyse hat moneyland.ch den Empfang von gängigen TV-Sendern in HD inklusive zeitversetztes Fernsehen angeschaut. Dabei handelt es sich um diejenigen Dienstleistungen, die für die meisten Kunden massgebend sind. Je nach Kundenbedürfnis können auch weitere Kriterien eine wichtige Rolle spielen, wie etwa bestimmte TV-Programme, Zugriff auf eine Videothek oder einen Streamingdienst, Aufbewahrungsdauer der Aufnahmen oder Download von Aufnahmen.

Nicht berücksichtigt sind Aktionsangebote: Anders als bei Handy-Abos gibt es jeweils nur wenige Aktionsangebote. Oftmals sind diese zudem nur für Neukunden verfügbar, nicht jedoch für bestehende Kunden.

Weitere Informationen:
Tabellen mit sämtlichen Abos (PDF)
Interaktiver Vergleich von TV-Abos