Viele Autofahrerinnen und Autofahrer müssen in diesem Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Zahlreiche Versicherer haben die Prämien ihrer Autoversicherung bereits erhöht – oder planen noch in diesem Jahr eine Steigerung. Zu den betroffenen Anbietern gehören etwa Axa, Bâloise, Generali, Helvetia, Mobiliar, Postfinance, Smile und Vaudoise.
moneyland.ch hat bei verschiedenen Versicherungen nachgefragt, wie stark die Prämienerhöhung ausfällt, und sagt betroffenen Kundinnen und Kunden, was sie tun können.
Wie viele Kundinnen und Kunden sind von der Prämienerhöhung betroffen?
Keine der angefragten Versicherungen macht dazu genaue Angaben. Die Anbieter lassen aber durchblicken, dass nicht alle Kundinnen und Kunden gleichermassen vom Prämienaufschlag betroffen sind.
Axa spricht von «einem Teil unserer Kundinnen und Kunden» – die betroffenen Personen seien bereits am 1. November 2024 über die Preiserhöhung per Januar 2025 informiert worden.
Die Anpassungen fallen je nach Kundensegment unterschiedlich aus, wie die Postfinance angibt. «So sind einige Kundengruppen aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften von einer Prämienanpassung entweder gar nicht oder nur in geringem Umfang betroffen.»
Wie stark steigen die Prämien im Durchschnitt?
Auch was die durchschnittliche Höhe der Prämienerhöhungen betrifft, geben sich die Versicherungen wortkarg – und greifen auf allgemeine Aussagen zurück.
Gemäss Generali erfolgt die Prämiensteigerung individuell. Massgebend seien neben dem Fahrzeugtyp auch die Unfallhäufigkeit und die Reparaturkosten. Auch die Region, in der das Auto zugelassen ist, sowie die individuelle Fahrleistung und Fahrhistorie spielen demnach eine Rolle.
Auch Helvetia (mitsamt der Zweitmarke Smile) schlägt in eine ähnliche Kerbe: «Die Prämienerhöhungen sind unterschiedlich ausgestaltet, je nachdem wann die entsprechende Police ausgefertigt wurde, welche Fahrzeughersteller sie betrifft und wie sich der Schadenverlauf in den letzten Jahren entwickelt hat.»
Welche Gründe machen die Versicherungen geltend?
Auf Anfrage führen die Versicherungen verschiedene Gründe für die Preiserhöhungen an:
- Allgemeine Inflation
- Kostensteigerungen für Reparaturen und Ersatzteile
- Höhere Schadenquoten
- Grossschaden- und Extremwetterereignisse
Bâloise schreibt, in den letzten Jahren sei im Motorfahrzeuggeschäft ein Anstieg der Durchschnittsschadenhöhe zu beobachten gewesen. «Ein wesentlicher Treiber ist der zunehmende Anteil teurerer Fahrzeuge, die mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen ausgestattet sind.» Diese Entwicklungen würden zwangsläufig zu höheren Versicherungsprämien führen.
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) zeigt, dass die Kosten für Auto-Ersatzteile in den vergangenen Jahren tatsächlich erheblich gestiegen sind. Ersatzteile sind seit März 2020 um rund 16 Prozent teurer geworden. Über zehn Jahre belief sich die Teuerung auf 18 Prozent. Im Bereich der Wartung und Reparatur von Fahrzeugen fiel die Inflation weniger stark aus: Sie betrug knapp 8 Prozent über fünf Jahre und gut 11 Prozent über zehn Jahre (siehe Grafik).
Was können betroffene Versicherte tun?
Wer eine Prämienerhöhung erhalten hat, muss sich nicht unbedingt mit höheren Kosten abfinden. In vielen Fällen können Versicherte sogar Geld sparen – indem sie sich für einen günstigeren Anbieter entscheiden. Treue zahlt sich meist nicht aus, im Gegenteil: Langjährige Kundinnen und Kunden zahlen häufig mehr. Deshalb lohnt sich ein regelmässiger Vergleich der Anbieter.
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