Als Autofahrerin oder Autofahrer bleiben Ihnen Versicherungskosten nicht erspart. Eine Autohaftpflichtversicherung ist obligatorisch. Zudem kann eine Teil- oder Vollkaskoversicherung sinnvoll sein, wenn Sie etwa ein neues oder teures Auto besitzen.
Autoversicherungen haben ihren Preis. Laut Finma-Statistik gaben die Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2022 allein für die Autohaftpflichtversicherung über zwei Milliarden Franken aus. Die Gesamtausgaben für Autoversicherungen in der Schweiz beliefen sich im gleichen Zeitraum auf sage und schreibe über sechs Milliarden Franken.
Im Folgenden listet moneyland.ch 11 Sparmöglichkeiten für Autoversicherungen in der Schweiz auf.
1. Unnötige Versicherungen weglassen
Prüfen Sie zunächst, welche Versicherungen Sie wirklich brauchen. Wenn Sie einen alten Wagen mit einem relativ geringen Wiederverkaufswert fahren, lohnt sich eine Teil- oder Vollkaskoversicherung normalerweise nicht. Eine Insassenversicherung braucht es nur dann, wenn nicht alle Insassinnen und Insassen durch die obligatorische Unfallversicherung gedeckt sind. Wenn Ihre persönlichen Sachen, die Sie aus dem Haus mitnehmen, bereits durch Ihre Hausratversicherung gedeckt sind, brauchen Sie für die Sachen im Auto keine zusätzliche Versicherung.
Wenn Sie bereits über einen Pannendienst verfügen (zum Beispiel über einen Autohändler oder einen Automobilclub), benötigen Sie den Pannendienst, der als Zusatz zur Autoversicherungen angeboten wird, nicht. Je nach Fall kann dies aber die günstigere Lösung sein.
2. Prämien vergleichen
Nach landläufiger Meinung sind Schweizer Autoversicherungen teuer und die Prämien grundsätzlich überall gleich. Dem ist aber nicht so. Die Prämien der teuersten Police können bis zu doppelt so hoch wie die Prämien der günstigsten Police sein. Nehmen Sie sich die Zeit, um die Prämien online zu vergleichen und mehrere Offerten einzuholen. Schliessen Sie keine Policen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr ab. Wer sich an eine längerfristige Police bindet, kann nicht einfach zu einer günstigeren Police wechseln. Hier können Sie die Prämien vergleichen.
3. Mitgliederrabatte nutzen
Als Mitglied eines Verkehrsclubs, eines Verbands oder einer Gewerkschaft haben Sie möglicherweise Anspruch auf einen Autoversicherungsrabatt.
Die Unia bietet ihren Mitgliedern beispielsweise einen Rabatt bei Smile Direct an. Swiss Leaders (ehemals Schweizer Kader Organisation, SKO) gewährt seinen Mitgliedern einen Rabatt auf die Autoversicherungen von Generali und Zurich.
Mitglieder des Hauseigentümerverbandes Schweiz (HEV) und des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) können bei der Zürich Versicherung von einem Rabatt bei der Motorfahrzeugversicherung profitieren. Inhaber der Migrol Private Card erhalten Vergünstigungen bei Generali. Viele andere Arbeitgeber und Verbände haben ähnliche Partnerschaften mit Versicherungen. Die Frage nach Ermässigungen kann sich also lohnen.
4. Höheren Selbstbehalt wählen
Wenn Sie selten oder gar nie Ansprüche geltend machen und sich nur gegen grössere Schäden versichern möchten, können Sie mit einem höheren Selbstbehalt viel Geld sparen. Je höher der Selbstbehalt, umso tiefer die Prämien.
5. Fahrkurse besuchen
Manche Schweizer Versicherer lassen Teilnehmer eines Fahrsicherheitskurses von ermässigten Prämien profitieren.
Die Mobiliar beispielsweise bietet Absolventen eines Fahrsicherheitskurses nicht nur ermässigte Prämien, sondern übernimmt auch 100 Franken der Kurskosten. Auch die Helvetia beteiligt sich an den Weiterbildungskosten. Zudem profitieren Junglenkerinnen und Junglenker von Bonusstufen auf ihrer Helvetia Bonus-Malus-Autoversicherung (Haftpflicht und Vollkasko). Der TCS belohnt Kundinnen und Kunden, die ein freiwilliges Fahrsicherheitstraining absolvieren, mit bis zu 20 Prozent Rabatt.
6. Fahrzeug sorgfältig auswählen
Der Kauf eines Fahrzeugs ist oftmals eine emotionale Entscheidung. Wenn Sie aber kein grosser Autofan sind und möglichst kostengünstig von A nach B kommen wollen, kann die Wahl eines Fahrzeugs mit tiefen Versicherungsprämien ökonomisch sinnvoll sein.
In der Schweiz richten sich die Prämien hauptsächlich nach der Grösse des Hubraums. Je kleiner der Motor, umso tiefer die Prämien. Manche Versicherer bieten Sonderrabatte für verbrauchsarme und mit alternativen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge sowie Elektrofahrzeuge. Generali gewährt beispielsweise einen Prämienrabatt von 20 Prozent für umweltfreundliche Autos.
7. Wechsel-Kontrollschilder benutzen
In der Schweiz kann ein Satz Kontrollschilder für zwei verschiedene Fahrzeuge benutzt werden. Wenn Sie zwei Autos besitzen und nicht beide gleichzeitig benutzen, können Sie die Wechselnummernschilder einfach an das Auto anbringen, das Sie gerade benutzen. Die obligatorische Autohaftpflichtversicherung bezahlen Sie nur für das Fahrzeug mit der höheren Prämie, während der Zweitwagen kostenlos mitversichert ist.
Wenn Sie beispielsweise einen kleines Auto für die Arbeit unter der Woche haben und einen grösseren Wagen oder ein Wohnmobil fürs Wochenende, können Sie Ihre Nummernschilder einfach zwischen Berufs- und Freizeitfahrzeug hin und her wechseln. So sparen Sie sich die Haftpflichtversicherungsprämien für ein Fahrzeug.
Wenn Sie eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung wollen, müssen Sie für jedes Fahrzeug eine separate Police abschliessen. Diese Versicherung lohnt sich für Besitzer von neuen oder teuren Autos, damit diese sowohl auf der Strasse als auch in der Einfahrt geschützt sind. Manche Schweizer Versicherungsgesellschaften gewähren Rabatte auf Mehrfachpolicen, also bei mindestens zwei versicherten Autos. Eine Vollkaskoversicherung ist nicht obligatorisch – bei Autos mit einem geringen Wiederverkaufswert rechnen sich die Prämien normalerweise nicht.
8. Unbenutzte Nummernschilder hinterlegen
Wenn Sie Ihr Auto oder Motorrad für längere Zeit nicht benötigen (während eines längeren Urlaubs, einer längeren Reise oder im Winter), können Sie Ihre Nummernschilder beim örtlichen Verkehrsamt hinterlegen. Solange die Nummernschilder hinterlegt sind, brauchen Sie keine Autohaftpflichtversicherung abzuschliessen.
Die meisten Schweizer Autoversicherer sistieren Ihre Haftpflicht- und Vollkaskoversicherungen so lange, wie Ihre Nummernschilder hinterlegt sind. Sowohl bei der Helvetia als auch bei der Zürich bleibt Ihr nicht benütztes Fahrzeug während maximal zwölf Monaten prämienfrei gegen Schäden auf privatem Grund versichert.
Die Mobiliar sistiert Ihre Autoversicherungspolicen bis zu neun Monate ohne Prämienzahlung (vorbehältlich allfälliger Bearbeitungsgebühren). Generali sistiert Ihre Versicherung während sechs Monaten, verrechnet Ihnen aber die Hälfte der Teilkaskoprämien. Smile Direct gewährt Ihnen während der Sistierung 50 Prozent Rabatt auf die Teilkaskoprämien und 100 Prozent Rabatt auf die Haftpflicht- und Kollisionsversicherung.
9. Vorsichtig fahren
Wie die meisten Versicherer gewähren auch die schweizerischen Versicherungsgesellschaften Prämienrabatte, wenn Sie während einer bestimmten Zeit unfallfrei bleiben. Diese Rabatte gelten in der Regel nur für den Zeitraum, in dem Sie beim gleichen Versicherer unfallfrei bleiben. Der blosse Nachweis, dass Sie bei anderen Versicherern unfallfrei gefahren sind, berechtigt in der Regel nicht zu einem Rabatt.
Junge Erwachsene, die während drei Jahren schadenfrei bleiben, erhalten von der Zürich 10 Prozent der bezahlten Prämien zurückerstattet. Die meisten anderen Versicherer, darunter Smile Direct, Allianz und Helvetia, wenden ein Bonus-Malus-System an, bei dem die Prämien je nach Schadenhäufigkeit steigen oder sinken.
10. Das Kleingedruckte lesen
Bevor Sie eine Teilkaskoversicherung für Ihr Auto abschliessen, sollten Sie genau prüfen, was abgedeckt ist. Einige Risiken wie Feuer und Hagel werden von allen Versicherern gedeckt. Andere Risiken wie Vandalismus und Tierschäden werden nur von bestimmten Versicherern übernommen. Sie sollten eine Versicherung abschliessen, die die Schäden abdeckt, mit denen Sie am ehesten rechnen müssen. Der richtige Versicherungsschutz spart zwar nicht sofort Prämien, kann aber im Schadensfall viel Geld sparen.
11. Kilometerabhängige Modelle prüfen
Seit einigen Jahren gibt es in der Schweiz Autoversicherungen mit kilometerabhängigen Prämien. Beispiele hierfür sind das Angebot «My Way» der Zurich-Versicherung und das Angebot «Flexdrive» von Simpego. Bei diesem Modell variieren die Prämien je nachdem, wie viel Sie tatsächlich fahren. Wenn Sie nur wenige Kilometer fahren, kann dieses Versicherungsmodell günstiger sein als pauschale Jahresprämien.
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