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Geld im Alltag

Die 7 spektakulärsten Banküberfälle der Schweiz

18. Mai 2023 - Daniel Dreier

Sind Sie der Meinung, dass die Schweizer Bankenwelt langweilig ist? Nach der Lektüre der folgenden kuriosen Überfälle auf Schweizer Banken und Finanzinstitute ändern Sie vielleicht Ihre Meinung.

Die Schweiz ist weltweit als Bankenland bekannt. Ihre Bankräuber haben hingegen kaum internationales Aufsehen erregt. Allerdings gab es durchaus einige «bemerkenswerte» Überfälle auf Schweizer Banken und verwandte Firmen, wie die folgende Liste zeigt.

1. «Der Postraub des Jahrhunderts»
Jahr: 1997
Beute: 53 Millionen Franken

Der Überfall auf die Fraumünsterpost war fast so drehbuchreif wie der grosse britische Postzugraub von 1963. Auf jeden Fall handelt es sich bezüglich Beute um den wohl grössten Schweizer Raubüberfall. Mit Hilfe eines Insiders, eines Mazda-Lieferwagens und eines einigermassen gut durchdachten Plans stahlen ein paar Männer 53 Millionen Franken aus dem Hochsicherheitsdepot der Zürcher Fraumünsterpost.

Nur die Frage, wie man sich nach dem Überfall wohl am besten hätte verhalten sollen, war bei den Räubern kaum Gegenstand der Überlegungen. Sie wurden in den kommenden Monaten alle gefasst. Doch ein Teil der 53 Millionen Franken bleibt bis heute verschwunden.

2. Der Ethereum-Hack
Jahr: 2016
Beute: 50 Millionen Franken

Der Ethereum-Raub von 2016 illustriert deutlich, dass die Zeit der Überfälle auch in der Digitalzeit anhält. Eine Zuger Stiftung entwickelte die Ethereum-Blockchain-Technologie. 2015 startete der Betrieb. Viele Enthusiasten sahen in Ethereum nichts weniger als die Zukunft des Geldes. Diese Hoffnung erlitt einen grossen Dämpfer, als nur ein Jahr später ein Hacker anonym 3.6 Millionen Ether entwendete.

Obwohl der Diebstahl damals zu einem starken Wertverlust von Ethereum führte, war die Beute nach der Abwertung immer noch rund 50 Millionen Franken wert.

3. Genfer SBG-Raub
Jahr: 1990
Beute: 31.4 Millionen Franken

Im März 1990 sorgte eine Gruppe von bewaffneten Männern für internationales Aufsehen. Die Räuber überfielen eine Genfer Filiale der Schweizerischen Bankgesellschaft SBG und erbeuteten stolze 31 Millionen Franken.

Die Polizei verhaftete später mehrere Männer, von denen angenommen wurde, dass sie an der Planung des Raubes beteiligt waren. Unter ihnen befanden sich ein Tennislehrer und ein Sicherheitsbeamter der Bank. 2004, also 14 Jahre später, kam es zur Anklage. Die Beschuldigten kamen jedoch frei. Und von der Beute fehlt immer noch jede Spur.

4. Der «dümmste Bankräuber der Schweiz»
Jahr: 2009
Beute: 10‘000 Franken

«Der dümmste Bankräuber der Schweiz»: So titelte zumindest die Tageszeitung «Blick». Und tatsächlich, ein Genie war 2009 in der Badener Filiale der Aargauer Kantonalbank nicht am Werk: Der damals 26-jährige Daniel N. stürmte mit einer Feuerzeug-Pistole in die Filiale und erbeutete 10‘000 Franken. Als Tarnung diente ihm einzig eine Sonnenbrille. Weil er seinen Plan bereits im Vorfeld im Bekanntenkreis ankündigte, war es für die Polizei ein Leichtes, Daniel in Spanien festzunehmen. Dorthin flüchtete er nämlich mit seinem Diebesgut.

5. Der Bratpfannenraub
Jahr: 2011
Beute: 400‘000 Franken

Der Raub von 400'000 Franken von der Zürcher Kantonalbank in Seebach spielte sich wie eine schlechte Komödie ab. Ein scheinbar desillusionierter und pensionierter Gymnasiallehrer betrat barfuss die ZKB-Filiale in Seebach. Hinter sich zog er einen Rollkoffer her.

Höflich informierte er das Bankpersonal, dass er für eine Weltreise eine Milliarde Schweizer Franken benötige, sich aber auch mit 400'000 Franken zufriedengeben würde. Sollte ihm diese Bitte nicht gewährt werden, drohte er den verängstigten Bankangestellten, «würde etwas passieren». Er zeigte auf seinen Rollkoffer. Im Koffer lag versteckt: eine Bratpfanne.

Das Unglaubliche: Der ältere Herr kam tatsächlich an das Geld heran. Nach seinem Coup ging er stracks zum Bahnhof Oerlikon, wo er ein Generalabonnement erster Klasse und zwei Armbanduhren kaufte. In einem Reisebüro machte er sogar eine Anzahlung für die geplante Weltreise. Kurz danach schnappte ihn die Polizei auf der Bahnhofstrasse.

6. Der liebeskranke Desperado
Jahr: 2014
Beute: 80'000 Franken

Nicht jeder Räuber handelt aus finsteren Absichten. Ein 21-jähriger Ganove bedrohte die Angestellten in einer UBS-Filiale in Sargans (SG) mit vorgehaltener Waffe. Fünf Monate später wurde er in Paris erwischt und überraschte die Beamten mit seinem Geständnis: Ja, er habe die Tat begangen und 80‘000 Franken erbeutet. Er habe die Bank aber «aus Liebe» ausgeraubt.

Seine russische Freundin befände sich nämlich in einem Knebelvertrag mit einer Modellagentur. Mit dem Geld wollte er sie nach eigener Aussage aus dem Vertrag auslösen.

7. Hellrosa auf der Rigi
Jahr: 2016
Beute: unbekannt

Hellrosa sollte ein Gefahndeter nicht tragen. Diesen Fehler beging 2016 ein 54-jähriger Zahntechniker. Nachdem er am Morgen eine Filiale der Luzerner Kantonalbank in Weggis überfiel, ging er auf die Rigi, und zwar mit der Seilbahn. Das war wohl Fehler Nummer zwei. Noch am gleichen Nachmittag konnte ihn die Polizei nämlich auf Rigi Kaltbad fassen. Die Beamten verbreiteten den Hinweis, dass der Gesuchte ein hellrosarotes Hemd trug.

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Redaktor Daniel Dreier
Daniel Dreier ist Redaktor und Experte für Geldthemen bei moneyland.ch.
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