Auf 3a-Sparkonten gibt es etwas mehr Zins als auf gewöhnlichen Sparkonten. Die Säule 3a ist aber vor allem wegen der attraktiven Steuerersparnisse populär. Bis Ende Jahr haben Schweizer Sparerinnen und Sparer noch Zeit, mit einer 3a-Einzahlung von einer Steuerreduktion im Steuerjahr 2022 zu profitieren. Doch auf welches Konto sollten Vorsorgenehmer einzahlen? moneyland.ch hat die Zinsen und Kosten von 91 3a-Sparkonten untersucht.
Zinwende ist auch in der Säule 3a spürbar
«Die allgemeine Zinswende hat auch die Säule 3a erreicht. Vorsorgesparerinnen und -sparer kommen damit endlich wieder in den Genuss von steigenden Zinssätzen», so das Fazit von Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Allerdings steigen die Zinsen bei vielen Banken nur langsam: Im Durchschnitt beträgt der 3a-Zinssatz immer noch erst 0.18 Prozent.
Den höchsten Zinssatz bietet zurzeit die digitale Vermögensverwalterin True Wealth auf dem neu lancierten 3a-Sparkonto an, nämlich 1 Prozent pro Jahr. Es folgen die Bank CIC mit 0.6 Prozent sowie die Cornèr Bank, die Crédit Agricole Next Bank und die Berner Kantonalbank mit je 0.5 Prozent sowie die Tellco, Bank Wir und Migros Bank mit je 0.4 Prozent.
Die grossen Banken sind bezüglich Zinsen zurückhaltender: Bei der Credit Suisse, UBS und Postfinance sind es jeweils nur 0.05 Prozent. Valiant bietet 0.1 Prozent Zins, Raiffeisen immerhin 0.3 Prozent (Zinsempfehlung kann je nach Genossenschaft variieren). Gar keinen Zins gibt es bei Sarasin und der Alternativen Bank. Auf moneyland.ch findet sich der vollständige Vergleich aller 91 Angebote.
Der Zinsunterschied zwischen dem besten und schlechtesten Angebot beträgt einen ganzen Prozentpunkt. Solche Differenzen können bei grösseren Beträgen ins Geld gehen. Beispiel: Wer 50’000 Franken auf ein 3a-Sparkonto mit einem Zinssatz von 1 Prozent legt, hat nach 10 Jahren dank Zinseszinsen 5231 Franken mehr auf dem Konto als bei einem ohne Verzinsung.
Achtung vor den Kosten
Neben den Zinssätzen sollten Sparerinnen und Sparer auch einen Blick auf die Kosten werfen. Diese können vor allem bei der Auszahlung anfallen. Besonders teuer kann es bei einem Vorbezug vor der Pensionierung werden.
Wer vorhat, das 3a-Vermögen bereits vorzeitig für die Aufnahme einer Selbständigkeit, den Kauf eines Eigenheims oder eine Ausreise aus der Schweiz zu beziehen, sollte also auch die Bezugsgebühren genau anschauen. Je nach Anbieter können für den Vorbezug aufgrund einer selbständigen Erwerbstätigkeit bis 250 Franken, für selbstbewohntes Wohneigentum bis 400 Franken und für eine Ausreise ins Ausland sogar bis zu 950 Franken fällig werden.
Das beste 3a-Konto finden
Ein 3a-Sparkonto eignet sich für eher konservative Sparerinnen und Sparer, die ein möglichst kleines Risiko eingehen möchten. Das beste 3a-Sparkonto ist dasjenige mit dem höchsten Zinssatz bei gleichzeitig tiefen Kosten.
Wer sein 3a-Geld frühestens nach sieben bis zehn Jahren abheben möchte, dürfte mit einer 3a-Aktienlösung hingegen fast immer besser fahren als mit einem 3a-Sparkonto. Die Renditen von Aktienlösungen sind historisch gesehen deutlich besser als diejenigen von Sparkonten.
«Voraussetzung ist, dass die Anlegerinnen und Anleger ruhig schlafen können, wenn das 3a-Wertschriftenkonto für eine Zeit lang im Minus steht», so Manz. Wer sich für ein 3a-Wertschriftenkonto entscheiden möchte, sollte einen möglichst günstigen Vorsorgefonds oder eine möglichst günstige App-Lösung wählen.
Zu empfehlen ist die Eröffnung von mehreren 3a-Konten, seien das nun 3a-Sparkonten oder 3a-Aktienlösungen (zum Beispiel Vorsorgefonds). So lassen sich die 3a-Konten vor der Pensionierung gestaffelt auflösen, was die Steuerprogression abschwächt.
Weitere Informationen:
3a-Sparkonten im Vergleich