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Anlegen & Vorsorge

Vorsorge-Apps für die zweite und dritte Säule

23. Oktober 2024 - Benjamin Manz

moneyland.ch beantwortet für Sie die wichtigsten Fragen zu digitalen Anbietern von Wertschriftenlösungen im Rahmen des Freizügigkeitskontos und der Säule 3a.

1. Was sind Vorsorge-Apps?

Digitale Vorsorgeanbieter bieten ihren Vorsorgekunden eine einfache digitale Verwaltung des Vorsorgevermögens an. Dies geschieht je nach Anbieter über eine Smartphone-App und/oder eine Web-App mit Desktop-Version.

Digitale Vorsorge-Anbieter sind eine Alternative zu klassischen Vorsorgefonds im Bereich der Säule 3a und der Freizügigkeit. Sie investieren in der Regel ebenfalls in Fondslösungen – allerdings meistens in kostengünstige ETF und Indexfonds.

2. Wie funktionieren Vorsorge-Apps?

Eine moderne Vorsorge-App funktioniert grundsätzlich so: Sie als Kundin oder Kunde beantworten einige Fragen, woraufhin Ihnen die App eine Anlagestrategie vorschlägt. Anschliessend erhalten Sie alle nötigen Informationen und können den gewünschten Betrag auf Ihr Säule-3a-Konto einzahlen. Die gesamte Verwaltung erfolgt in der Regel über eine App.

3. Welche Funktionen bieten die Apps an?

Die einzelnen Apps bieten je nach Anbieter unterschiedliche Funktionen an. Die folgenden Funktionen stehen Ihnen in der Regel zur Verfügung:

  • Sie können Ihre Anlagestrategie definieren.
  • Sie können Ihre Anlagestrategie wieder ändern. 
  • Sie können Ihre Säule 3a direkt und bequem über die App verwalten. 
  • Sie können eine Bestätigung für die Steuerverwaltung als PDF herunterladen.
  • Sie können Ihre Vermögensentwicklung ansehen.

4. Welche Anbieter gibt es im Bereich der Säule 3a?

Bei der Säule 3a handelt es sich um eine freiwillige, steuerbegünstigte Vorsorge. Weitere Informationen zur Säule 3a finden Sie hier. Zurzeit sind die folgenden digitalen 3a-Angebote erhältlich:

Einige Banken bieten ihren Kundinnen und Kunden eine digitale Vorsorgelösung im E-Banking an. Die Eröffnung und Verwaltung der Säule 3a erfolgt direkt im E-Banking. Beispiele solcher Lösungen: 

  • fluks 3a (Luzerner Kantonalbank)

Eine Vergleichsliste mit weiteren Informationen können Sie sich in der untenstehenden Box als PDF kostenlos zustellen lassen.

5. Welche Anbieter gibt es im Bereich der zweiten Säule?

Zurzeit sind die folgenden digitalen Freizügigkeits-Angebote auf dem Markt:

Diese Angebote richten sich an Kunden, die ihr Pensionskassenguthaben auf einem Freizügigkeitskonto deponieren müssen, weil sie keiner Pensionskasse angeschlossen sind. Eine Vergleichsliste mit weiteren Informationen können Sie in der untenstehenden Box kostenlos als PDF anfordern.

6. Bieten Vorsorge-Apps auch Beratungen an?

Die meisten Vorsorge-Apps bieten keine klassische Beratung in einer Geschäftsstelle an. Bei vielen Vorsorge-Apps können Sie aber Fragen per Chat oder Telefon stellen.

7. Wie viel muss oder kann ich investieren?

Bei den meisten Anbietern gibt es keinen Mindestbetrag, bei einigen beträgt er 100 Franken. Das ist ein Unterschied zu «gewöhnlichen» digitalen Vermögensverwaltern (Robo Advisor).

In der Säule 3a gelten allerdings die gesetzlich festgelegten Maximalbeiträge. Wie viel Sie jedes Jahr in die Säule 3a einzahlen können, können Sie hier nachlesen.

8. Welche Kosten können bei Schweizer Vorsorge-Apps anfallen?

Es können verschiedene Kosten anfallen. Dazu gehören Pauschalgebühren, Produktkosten, Transaktionskosten, Börsenabgaben, Währungskosten, Spreadkosten, Stempelsteuern und Saldierungskosten.

Sie müssen aber im Wesentlichen nur zwei Kostenfaktoren vergleichen: Pauschalgebühren und Produktkosten. Die anderen Kostenfaktoren sind bei den verschiedenen Anbietern entweder gleich hoch oder verhältnismässig gering.

In den Pauschalgebühren sind in der Regel Depotkosten und allgemeine Verwaltungskosten enthalten – jedoch in der Regel keine Produktgebühren (sogenannte TER).

In der untenstehenden Box können Sie sich ein PDF mit den Kostenfaktoren der Anbieter zustellen lassen.

9. Wie teuer sind Schweizer Vorsorge-Apps?

Die Pauschalgebühren für ein Aktienportfolio variieren je nach Anbieter zwischen 0 und 1 Prozent pro Jahr. Darin sind auch allfällige Depotgebühren enthalten. 

Beachten Sie aber neben den Pauschalgebühren auch allfällige Produktkosten. Da ist vor allem die sogenannte Total Expense Ratio (TER) der Fonds. Die TER-Gebühren können je nach Angebot bis zu 0.92 Prozent pro Jahr zusätzlich zur Pauschalgebühr betragen.

Beispiel: Die Pauschalgebühr beträgt 0.42 Prozent pro Jahr, die TER der eingesetzten ETF 0.22 Prozent pro Jahr. Zusammen ergibt das 0.64 Prozent pro Jahr. 

Anbieter Pauschalgebühr pro Jahr Produktkosten pro Jahr (TER) Total Kosten
bench Max. 0.8% Inklusive Max. 0.8%
Descartes 0.65%-0.8% Inklusive 0.65%-0.8%
finpension 0.39% (FZ: 0.49%) 0%-0.03% 0.39%-0.42% (FZ: 0.49%-0.52%) 
fluks 3a 0.6%  0% 0.6%
frankly (ZKB) 0.44%

0%-0.04%

0.44%
freeme 0.55%  0.2%-0.65% 0.75%-1.20%
GKB Gioia 3a 0.1% 0.62%-0.92% 0.72%-1.02%
Inyova 0.8% Inklusive 0.8%
LibertyGreen 0.4% Inklusive 0.4%
Selma Finance 0.68%-0.42% (je nach Vermögen) 0.22% 0.64%-0.9%
Swissquote 3a Easy 0.6% (erste 6 Monate gratis) Inklusive 0.6% (erste 6 Monate gratis)
Tellco Bank Keine 0.61%-0.74% (je nach Fonds) 0.61%-0.74%
True Wealth 0% 0.13%-0.21% 0.13%-0.21%
Viac 0%-0.44% Inklusive Max. 0.44%
Yuh 0.5% Inklusive 0.5%


10. Zins- oder Wertschriftenlösung?

Sowohl bei der Säule 3a als auch bei der Freizügigkeit gibt es die Möglichkeit, sich für normale Zinskonten zu entscheiden. In diesem Fall erhalten Sie eine jährliche Verzinsung, die bei der Säule 3a im Durchschnitt noch etwas höher ist als bei gewöhnlichen Spar- und Freizügigkeitskonten.

Die meisten Vorsorge-Apps bieten nur Wertschriftenlösungen an. Zinskonten empfehlen sich für Personen, die keine Wertschwankungen wünschen. Zum Beispiel, weil sie das Konto bald wieder auflösen möchten.

Aktienlösungen weisen im Gegensatz zu Zinskonten grössere Kursschwankungen auf. Langfristig schneiden Aktienlösungen jedoch deutlich besser ab als Zinslösungen.

Vergleiche zu den Zinskonten finden Sie hier:
Säule-3a-Sparkonto 
Freizügigkeitskonto

11. Wertschriftenlösung: Welches Profil soll ich wählen?

Die digitalen Vorsorge-Apps bieten in der Regel verschiedene Strategien mit unterschiedlichen Aktienanteilen an.

Faustregel: Wenn Sie mindestens 10 Jahre Zeit haben, können Sie auch alles auf Aktien setzen, also einen möglichst hohen Aktienanteil wählen. In diesem Zeitraum ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass kurzfristige Kursverluste wieder wettgemacht werden. 

Bei einem Anlagehorizont von weniger als 10 Jahren steigt das Verlustrisiko bei einem reinen Aktienportfolio entsprechend. Eine reine Aktienstrategie sollten Sie auch dann nicht wählen, wenn Sie wegen Kursschwankungen nicht mehr ruhig schlafen können.

12. Wie unterscheiden sich die Vorsorge-Apps von klassischen Vorsorgefonds?

Es gibt unter anderem folgende Unterschiede:

  • Bei digitalen Anbietern können die Kunden Ihre Vorsorgegelder über eine App (Smartphone oder Desktop) administrieren. Das ist bei klassischen Vorsorgefonds in der Regel nicht möglich.
  • Klassische Vorsorgefonds haben jeweils eine ISIN-Nummer. Digitale Lösungen hingegen setzen für eine einzige Strategie manchmal unterschiedliche Produkte ein.
  • Die Mehrheit der wertschriftenbasierten Schweizer Vorsorge-Anlagen sind in klassischen Vorsorgefonds investiert. Digitale Anbieter haben bislang nur einen kleinen Marktanteil. Allerdings werden in Zukunft immer mehr Vorsorgegelder in digitale Apps fliessen.
  • Digitale Lösungen sind in der Regel günstiger als klassische Vorsorgefonds. Zudem fallen bei Vorsorgefonds nicht selten Ausgabe-, Rücknahme- und Depotgebühren an, die bei digitalen Vorsorgelösungen meist in der Pauschalgebühr enthalten sind. Beispiel: Portfolios mit hohem Aktienanteil gibt es bei digitalen Anbietern bereits ab 0.13 Prozent pro Jahr (inklusive Fondskosten). Viele klassische Vorsorgefonds mit hohem Aktienanteil sind erst ab 1 Prozent pro Jahr erhältlich.

13. Welches sind die Depotbanken der Vorsorge-Apps?

Die Anbieter haben unterschiedliche Depotbanken.

  • Descartes: Lienhardt & Partner Privatbank.
  • finpension: ZKB und UBS.
  • frankly: Zürcher Kantonalbank.
  • Inyova: Hypothekarbank Lenzburg.
  • Selma Finance: VZ Bank.
  • Viac: Bank WIR, UBS, ZKB.
  • Weitere finden Sie im PDF (unten in der Box).

14. Wie sicher sind Vorsorge-Apps?

Kurzantwort: Die digitalen Vorsorgelösungen gelten als sicher.

Wertschriften, in die Sie via Schweizer Vorsorge-Apps investieren, liegen bei Schweizer Depotbanken. Es handelt sich um sogenannte Sondervermögen, die im Fall eines Bankkonkurses nicht in die Konkursmasse fallen und Ihnen gehören.

Für Vorsorgevermögen, die auf einem Zinskonto und nicht in Wertschriften investiert sind, gilt ein sogenanntes Konkursprivileg bis zu einem Vermögen von 100'000 Franken pro Kunde und Bank. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier.

15. Welche Produkte werden von Vorsorge-Apps eingesetzt?

Am häufigsten werden passive ETF und Indexfonds eingesetzt. Je nach Anbieter werden allerdings auch aktive Fonds verwendet.

16. In welche Anlagekategorien investieren die digitalen Anbieter?

Digitale Vorsorge-Apps investieren in unterschiedliche Anlagekategorien. Dazu gehören je nach Anbieter Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle, alternative Anlagen und Cash.

Bei vielen Anbietern (Descartes, finpension, frankly, GKB, Inyova, LibertyGreen, Viac) können Sie auch nachhaltig investieren. 

17. Wie viele Kundengelder verwalten Vorsorge-Apps?

Einige digitale Vorsorgeanbieter geben noch keine Auskunft zur Höhe ihrer Kundenvermögen. Gemäss Schätzungen von moneyland.ch dürfte das Gesamtvolumen der digitalen Vorsorgelösungen in der Schweiz noch unter 15 Milliarden Schweizer Franken liegen.

Der grösste Anteil der wertschriftenbasierten Vorsorgegelder liegen also weiterhin in klassischen Vorsorgefonds. Die digitalen Vorsorge-Apps sind aber auch erst seit kurzem auf dem Markt – es ist mit einem schnellen Kundenwachstum in den kommenden Jahren zu rechnen.

18. Wie gut ist die Performance von Vorsorge-Apps?

Die meisten digitalen Vorsorge-Apps sind erst seit Kurzem am Markt. Entsprechend schwierig ist ein Vergleich zu klassischen Vorsorgefonds.

Allerdings ist die Performance nicht die wichtigste Kennzahl. Die Performance ist von der Entwicklung der Märkte abhängig, die sich nicht voraussagen lässt. Möglichst tiefe Kosten sind wichtiger. Sie sollten für Ihr Risikoprofil also einen möglichst günstigen Anbieter suchen, der Ihren Wünschen entspricht.

19. Für wen eignen sich Vorsorge-Apps nicht?

Wenn Sie nicht digital affin sind, sind Vorsorge-Apps kaum etwas für Sie. Allerdings sind diese in der Regel sehr einfach zu bedienen.

Auch wenn Sie Ihr Vorsorgegeld bereits in weniger als fünf Jahren wieder benötigen und kein Risiko eingehen möchten, wählen Sie besser ein klassisches 3a-Sparkonto oder Freizügigkeitskonto.

Weitere Informationen:
Säule-3a-Sparkonto
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Was kosten Vorsorgefonds?

Wünschen Sie eine tabellarische Übersicht über Vorsorge-Apps? Dann lassen Sie sich diese hier kostenlos als PDF zustellen.

Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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