Gewinnsteigerung hier, Rekordergebnis da: Den Schweizer Banken geht es heuer prächtig. Das wurde kürzlich wieder deutlich, als die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ihre jüngsten Halbjahreszahlen präsentierte: 677 Millionen Franken Gewinn, Rekord. Das sprudelnde Zinsgeschäft half tüchtig mit, das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um einen Viertel zu verbessern. Dabei hatte die Bank bereits im letzten Jahr einen rekordhohen Gewinn verzeichnet.
Die ZKB sticht mit ihren formidablen Geschäftszahlen nicht heraus; für nahezu sämtliche Schweizer Retailbanken erweist sich das gegenwärtige Zinsumfeld als äusserst günstiger Nährboden. Bis 1.75 Prozent Zins erhalten die Institute für das Geld, das sie bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) parkieren. Und die Zinssätze für Kredite und Hypotheken sind infolge der stetigen Leitzinserhöhungen kräftig angestiegen.
Weitergegeben wird der Geldsegen bis jetzt nur bedingt: Sparerinnen und Sparer werden mit vergleichsweise mickrigen Sparzinssätzen abgespeist. Gemäss Berechnungen von moneyland.ch beläuft sich der Zins auf Schweizer Sparkonten für Erwachsene im Durchschnitt auf etwas mehr als 0.7 Prozent – was einer beträchtlichen Gewinnmarge Tür und Tor öffnet.
Sara Stalder hat folglich allen Grund zur Verärgerung, zumal die Kaufkraft der Konsumenten und Konsumentinnen durch Mieterhöhungen sowie neuerlich steigende Strompreise und Krankenkassenprämien ohnehin schon arg strapaziert wird. Die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz forderte die Banken unlängst auf, mindestens ein Prozent Zinsen auf Sparguthaben zu zahlen und die während der Negativzinsphase neu eingeführten Gebühren gänzlich abzuschaffen. Anlass ihrer Äusserungen war ein von Preisüberwacher Stefan Meierhans einberufener Kaufkraftgipfel.
Kundinnen und Kunden sind gefragt
Dass die Banken in Zeiten der Teuerung derart mühelos stattliche Erträge einfahren und von Rekord zu Rekord eilen, mag empören. Dabei geht zuweilen vergessen, dass die Kundinnen und Kunden ein Teil des Problems sind – indem sie ihren Banken gleichsam Blankoschecks ausstellen.
Denn Schweizerinnen und Schweizer erweisen sich als äusserst lethargisch: Sie halten ihrer Hausbank die Treue und wechseln eher noch die Hausarztpraxis, wie die diesjährige Wechselstudie von moneyland.ch eindrücklich dargelegt hat. Das ist nebst dem Aufwand freilich auch den Steinen geschuldet, die Banken ihrer Kundschaft vor einem Wechsel in den Weg legen. Einmalige Kosten für die Kontosaldierung seien als Beispiel erwähnt.
Augenfällig ist also: Der Wettbewerb funktioniert nicht richtig. Und teure Banken sehen keinen Anlass, von ihren für Kunden und Kundinnen nachteiligen Konditionen abzusehen. Im Falle einer grösseren Kunden-Fluktuation im Markt müssten sich die Banken einer unangenehmen Konkurrenzsituation stellen. Für allzu niedrige Zinsen bliebe da kein Platz mehr. Tipp: Der Privatkonto- sowie der Sparkonto-Vergleich von moneyland.ch helfen Ihnen, günstigere Angebote zu finden.
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