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Telekom

eSim in der Schweiz: Das müssen Sie wissen

3. Januar 2024 - Ralf Beyeler

Immer mehr Smartphone-Hersteller und Mobilfunk-Anbieter setzen auf die eSIM. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch beantwortet Ihnen die wichtigsten Fragen rund um die «SIM-Karte der Zukunft».

SIM-Karten sind mittlerweile schon seit rund 30 Jahren im Umlauf. Währenddessen sind SIM-Karten immer kleiner geworden. Der neuste Trend ist die eSIM, die längerfristig die herkömmliche SIM-Karte ablösen wird.

1. Was ist eine eSIM?

Bei der eSIM handelt es sich um die neue Generation der physischen SIM-Karte. Die Abkürzung «eSIM» steht für «Embedded SIM»: Der Chip wird direkt in das Gerät eingebaut. Dabei kann es sich um Smartphones, Uhren, Tablets, Laptops oder andere Geräte handeln. Das Einsetzen einer klassischen physischen SIM-Karte ist damit nicht mehr notwendig.

Sie können Ihre SIM-Daten über eine beliebige Internet-Verbindung auf den eSIM-Chip laden, ohne dass Sie eine SIM-Karte auswechseln müssen.

Bildlich gesprochen ist eine SIM-Karte wie ein Pass: Mit ihr authentifizieren Sie sich gegenüber dem Mobilfunknetz. Im Gegensatz dazu ist eine eSIM wie eine Tasche, welche Platz für unterschiedliche Pässe bietet.

2. Welches sind die Voraussetzungen für eine eSIM?

Es gibt drei wesentliche Voraussetzungen, damit Sie eine eSIM nutzen können:

  • Erstens: Ihr Gerät – zum Beispiel Ihr Smartphone – unterstützt eSIM.
  • Zweitens: Ihr Mobilfunk-Provider unterstützt eSIM.
  • Drittens: Der Hersteller Ihres Geräts erlaubt die Nutzung von eSIM-Karten des Mobilfunk-Anbieters.

3. Welche Mobilfunk-Anbieter unterstützen eSIM?

Mit Ausnahme der drei grossen Netzbetreiber Swisscom, Sunrise und Salt haben in der Schweiz viele Jahre lang nur wenige Anbieter die eSIM unterstützt.

Das hat sich inzwischen geändert: Inzwischen unterstützen praktisch alle Anbieter in der Schweiz die eSIM. Darunter auch folgende Anbieter: Coop Mobile, Digital Republic, Galaxus Mobile, Lebara, M-Budget Mobile, Swype, Wingo und Yallo.

Nicht angeboten wird die eSIM derzeit von Go Mo, Lidl Connect und Mucho Mobile.

Es gibt sowohl eSIM-fähige Abos als auch Prepaid-Angebote. Eine Ausnahme ist Aldi Suisse Mobile, die die eSIM-Karte nur für Kundinnen und Kunden mit einem Handy-Abo anbietet. 

Der unabhängige Handy-Abo-Vergleich von moneyland.ch zeigt auf Wunsch alle Angebote mit eSIM an. Aktivieren Sie dafür auf der Resultatseite einfach den eSIM-Filter.

4. Welche Geräte unterstützen eSIM?

Die verschiedenen Smartphone-Hersteller verfolgen unterschiedliche Strategien. Apple und Google setzen bereits seit 2018 stark auf eSIM. Fast mit allen in den letzten Jahren verkauften iPhones und Pixel-Smartphones ist die eSIM nutzbar.

Bei anderen Herstellern sind eSIM-Geräte deutlich weniger stark verbreitet.

  • Apple iPhone: Alle seit 2018 vorgestellten iPhone-Modelle unterstützen die eSIM. Konkret sind das das iPhone 11 und neuer sowie das iPhone XS und das iPhone XR.
  • Samsung: Insbesondere teurere Modelle wie Smartphones der Galaxy S- und Galaxy Z-Reihe können Sie die eSIM nutzen. Das Galaxy S20 war das erste Modell mit eSIM. Günstigere Geräte von Samsung ermöglichen die Nutzung der eSIM meist nicht. 
  • Huawei: Nur wenige Geräte von Huawei unterstützen die eSIM. Dazu zählen das Mate 40 und einige Varianten des P 40.
  • Xiaomi: Xiaomi hat Smartphones mit eSIM erst spät auf den Markt gebracht. Das Xiaomi 12T Pro und verschiedene Varianten des Xiaomi 13 unterstützen die eSIM.
  • Nokia: Nur wenige Modelle von Nokia sind eSIM-kompatibel. Die ersten Geräte sind das Nokia X30 und Nokia G60.
  • Google Pixel: Google war der Vorreiter der neuen Technologie. Alle seit 2017 vorgestellten Pixel-Smartphones ermöglichen die Nutzung der eSIM.

Auch weitere Smartphone-Hersteller wie Motorola, Oppo und Sony haben einige Modelle im Angebot, die mit der eSIM kompatibel sind. Am besten informieren Sie sich vor dem Kauf darüber, ob das von Ihnen gewünschte Gerät eSIM-fähig ist.

Achtung: Insbesondere bei neuen iPhone-Modellen von Apple kann es ziemlich lange dauern, bis die eSIM bei Ihrem Schweizer Telekom-Anbieter funktioniert.

Auch manche Tablets sind eSIM-fähig. Achten Sie darauf, dass vom gleichen Tablet oftmals mehrere Versionen angeboten werden und nicht alle angebotenen Versionen den Internetzugang über das Mobilfunknetz ermöglichen. Insbesondere bei den günstigeren Modellen des gleichen Tablets ist der Internetzugang über die eSIM oft nicht möglich. Bei Apple gibt es von allen Tablet-Modellen Versionen, die die eSIM unterstützen. Bei anderen Herstellern wie Samsung oder Huawei trifft dies nur auf einzelne Geräte zu.

Weit verbreitet sind eSIM-Karten in modernen Uhren: Sowohl die Apple Watch wie auch die Samsung Galaxy Watch funktionieren via eSIM.

5. Wie wird eine eSIM aktiviert?

Eine eSIM kann man nicht als physische Karte in ein Smartphone einlegen, da die Daten nur digital vorliegen.

Sie müssen in den Einstellungen Ihres Geräts die eSIM hinzufügen. Beim iPhone ist dies unter «Mobiles Netz» («Mobilfunktarif hinzufügen») möglich. Anschliessend müssen Sie den QR-Code Ihres Telekom-Anbieters fotografieren.

Je nach Telekom-Provider ist der Prozess unterschiedlich, wie Sie den QR-Code für die Aktivierung der eSIM erhalten.

Bei Swisscom, Sunrise und Wingo erhalten die Kunden den notwendigen QR-Code für die Aktivierung über das Kundencenter via Internet. Beim Kauf eines Smartphones bei Sunrise kann Sunrise das Profil direkt auf das Gerät laden. Digital Republic und Galaxus Mobile verschicken den QR-Code als E-Mail. Vorteil: Bei diesen Anbietern steht die eSIM sofort zur Verfügung.

Bei Swype wird das eSIM-Profil direkt via App auf das Smartphone geladen.

Salt-Kunden erhalten in den Verkaufsstellen eine mit einem QR-Code bedruckte Kartonkarte als eSIM-Gutschein. Salt teilt mit, dass sie den QR-Code aus Sicherheitsgründen nicht direkt über das Internet ausliefern.

Wie die physischen SIM-Karten haben auch eSIM-Karten einen PIN und einen PUK-Code. In der Regel muss der PIN-Code jedoch nicht eingegeben werden.

6. Was kostet eine eSIM?

Bei Neukundinnen und Neukunden verrechnen Schweizer Mobilfunk-Anbieter für die eSIM häufig die gleiche Gebühr wie für eine herkömmliche SIM-Karte. Alle Anbieter, die die eSIM für Prepaid-Angebote anbieten, verlangen den genau gleichen Preis wie für die SIM-Karte.

Die Gebühren unterscheiden sich je nach Provider stark: Bei zwei Anbietern fällt keine Gebühr an, andere Anbieter berechnen fast 60 Franken. Manche Anbieter bezeichnen die Gebühr auch als Aktivierungsgebühr. 

Die in der Tabelle genannte Gebühr gilt für Kundinnen und Kunden, die ein neues Abo abgeschlossen haben.

Anbieter Preis in CHF
Aldi Suisse Mobile 49.00
Coop Mobile 49.00
Digital Republic kostenlos
Galaxus Mobile kostenlos
Lebara 59.00
M-Budget Mobile 49.00
Salt 59.00
Sunrise 59.90
Swisscom 59.90
bei Online-Bestellung kostenlos
Swype 5.00
Wingo 49.00
Yallo 59.00

 

Bei Wingo, M-Budget, Coop Mobile erhalten die Neukundinnen und Neukunden immer eine physische SIM-Karte. Die Kundinnen und Kunden können jedoch kostenlos auf eine eSIM wechseln.

Ein Wechsel von einer normalen SIM-Karte zur eSIM ist bei vielen Anbietern kostenlos. Eine Gebühr verrechnen derzeit Aldi Suisse Mobile (39 Franken), Lebara und Yallo (je 40 Franken) sowie Salt (59 Franken, bei defekter SIM-Karte kostenlos).

7. Was passiert bei einem Gerätewechsel?

Bei Schweizer Mobilfunk-Anbietern können Sie die eSIM nur mit dem Gerät nutzen, auf dem sie erstmalig aktiviert worden ist. Bei einem Gerätewechsel müssen Sie bei Ihrem Telekom-Anbieter eine eSIM mit einem neuen QR-Code besorgen.

Jahrelang haben viele Anbieter – darunter Salt und Sunrise – eine Gebühr für diesen Gerätewechsel verrechnet. Ein Wechsel der eSIM-Karte aufgrund eines neuen Geräts ist inzwischen bei allen Anbietern gebührenfrei. Dies war bei Swisscom, Galaxus Mobile und Digital Republic immer üblich.

8. Ist Roaming auch via eSIM-Karte möglich?

Grundsätzlich ist Roaming auch via eSIM-Karte möglich. Allerdings wird Roaming via eSIM nicht von allen Geräten unterstützt. Bei der Apple Watch zum Beispiel ist Roaming blockiert.

Es gibt spezielle eSIM-Karten für Touristen von internationalen Anbietern wie Airalo, Airhub, Better Roaming, Gigsky, Go Mo World, Holafly, Maya Mobile, Redtea Go, Sim2fly, Truphone oder Ubigi, die mit günstigen Tarifen werben. Wichtig ist, dass Sie vor dem Kauf die Konditionen genau studieren. Tatsächlich sind Daten-Roaming-Pakete von Schweizer Anbietern oftmals günstiger. Es gibt aber auch günstige Angebote von eSIM-Anbietern. 

9. Welches sind die Vorteile der eSIM?

Es gibt mehrere Vorteile einer eSIM gegenüber der herkömmlichen SIM-Karte.

Erstens müssen Sie die SIM-Karte nicht mehr mühsam von Hand auswechseln.

Zweitens Sie können Sie Ihr Gerät mit unterschiedlichen Abos und Prepaid-Angeboten nutzen.

Drittens können Sie die eSIM direkt via Internet aktivieren. Sie müssen dafür nicht mehr das Geschäft Ihres Telekom-Anbieters aufsuchen.

Viertens können Touristen und Geschäftsreisende ganz einfach eine passende eSIM für ihr Reiseland kaufen. Allerdings ist dieser Vorteil meistens noch Zukunftsmusik. Denn erst wenige Anbieter haben entsprechende eSIM-Angebote.

Fünftens: Insbesondere beim iPhone besteht dank der eSIM-Karte die Möglichkeit, dass Kunden zwei Telefonnummern auf dem gleichen Gerät (Dual-SIM) nutzen können. Eine Rufnummer läuft über die physische SIM und eine andere Rufnummer via eSIM.

10. Welches sind die Nachteile der eSIM?

Die grössten Nachteile sind die Gebühren für den Wechsel von einer gewöhnlichen SIM zur eSIM sowie das begrenzte Angebot an Smartphones, die die eSIM unterstützen. Mit den meisten Android-Smartphones funktioniert die eSIM nicht. Damit dürfte nur etwa jedes zweite Smartphone in der Schweiz eSIM-kompatibel sein.

Weitere Informationen:
Vergleich der Schweizer Handy-Abos und Prepaid-Angebote (mit Berücksichtigung der eSIM)

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Experte Ralf Beyeler
Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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