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Tatsächlich gibt es die Tendenz bei Versicherungen, User zu möglichst breitem Daten-Tracking anzuhalten.
Beispiel: Autoversicherungen mit Live-Recorder. Da ist der Trend auch in der Schweiz angekommen. Die Versicherung kann über genauere Daten ein besseres Bild des Fahrers erhalten und die Risiken besser einschätzen. Die Hoffnung der Versicherung: Mehr Information = mehr Gewinn.
Im Bereich Gesundheit sind diesbezüglich Mobile-Geräte und Wearables (wie zum Beispiel die Apple Watch) interessant. Immer mehr nutzen diese Geräte auch, um das eigene Fitness-Verhalten zu tracken und zu optimieren. In anderen Ländern bieten Krankenversicherungen bereits Vergünstigungen für solche Wearables an, indem sie ihren Kunden einen Teil der Kaufkosten erstatten.
Die Idee dahinter: Krankenversicherungen sind interessiert daran, dass ihre Kunden möglichst viel Sport treiben. Und Sport-Tracking-Geräte können einen Anreiz schaffen, noch sportlicher zu werden.
In einem weiteren Schritt ist es natürlich auch das Ziel der Versicherungen, an die Daten zu gelangen, sofern dies mit dem Datenschutz zu vereinbaren ist. Datenschützer haben bereits Bedenken geäussert. Mögliche Entwicklung: wer besonders viel Sport treibt, und dies der Versicherung über ein vergünstigtes Tracking-Gerät beweisen kann, erhält Prämienrabatte als Anreiz. Die Gefahr aus Sicht der Konsumentenschützer: Wer weniger sportlich ist, müsste langfristig deutlich mehr Prämien zahlen als sportliche Personen.
Die Schweizer Krankenkassen sind noch nicht so weit. Einige Krankenkassen wie Groupe Mutuel überlegen sich aber, etwas in diese Richtung zu tun. Swica bietet ab 2016 bereits Vergünstigungen für Tracking-Geräte wie Fitbit mit Rabatt-Möglichkeiten für die Zusatzversicherung an.