Krankenkassen zu hohe Provisionen

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  • BenutzernameMoneyland-Nutzer-Fragen
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Guten Tag

Ich bin auch der Meinung, dass zu hohe Provisionen ausgezahlt werden und auch mit falschen Anreizen gearbeitet wird.

Ein Courtagenmodell würde alles extrem verbilligen und die Beratungsqualität extrem erhöhen. Die Callcenter wären von heute auf morgen weg, weil es keine Einmal-Entschädigungen mehr gibt. Ganz einfach mittels Verfügung wäre das machbar. In der Sachversicherungsbranche seit Jahren tip top und fair.

Was Sie jedoch etwas verzerren in Ihrem Bericht: Sie sprechen von 25-30% Anteil der Provisionen. Es kann leicht bei Lesern die Meinung aufkommen, dass sich dieser Prozentsatz auf die Prämie bezieht. 25-30% beziehen sich aber auf die Administrationskosten. Diese Kosten betragen ungefähr 5%, wie Sie richtig schreiben (aber viel weiter unten im Text). Die Provisionen liegen dann im Verhältnis zur Prämie wohl bei 0.75-1.5% je nach Kasse.

Auch wenn wir die Provisionen abschaffen, haben wir das Problem also nicht gelöst, da wir ja Prämiensteigerungen von fast 5% im Schnitt hatten. Und die Provisionen sind eher zurückgegangen als gestiegen - mit einigen Ausnahmen halt, welche sich grosse Callcenter / Beratungsfirmen zu Nutze machten.

Ich wäre für die Abschaffung der Provisionen und für eine Einführung von Courtagen. So sichern wird die Beratungsqualität und hauen alle Hützer raus… Die Belastung würde dann wohl im Schnitt ungefähr um 0.5% der Prämien sinken.

Man könnte auch ganz die Beratung kostenpflichtig separat anbieten, aber das will wohl der Schweizer nicht oder noch nicht.

Für eine Kostenstabilisierung müssten die Medikamente günstiger werden und im vergleichbaren Rahmen kosten wie in der EU. Das Anreizsystem der Spitäler (stationär versus ambulant) muss geändert werden: Die Krankenkassen wollen, dass wir ins teure Spital gehen, weil es für die Kassen günstiger kommt, da der Kanton noch die Hälfte zahlt. Die Spezialisten dürfen nicht mehr soviel verdienen, und der Bau von neuen Spitälern muss eingedämmt werden. Das Verhalten von uns Kunden muss noch massiver gesteuert werden. Eine Idee wäre zum Beispiel eine Notfall-Pauschale von 300 Franken, die immer selbst getragen werden muss. Das würde das Problem der Notfälle lösen.

Es gibt viele Ansätze. Jeder muss Federn lassen, aber das ist leider politisch nicht gewollt und schon gar nicht von der Gesundheitsindustrie!

Solange sich das nicht ändert in diesem 70-Milliarden-Markt, dürfen wir uns weiter auf steigende Prämien einstellen…

Freundliche Grüsse

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
  • OrtSchweiz
  • Status Experte
  • Registriert seit04.08.15
  • Beiträge4079

Guten Tag

Besten Dank für Ihren Kommentar.

In unserer Recherche bezüglich der Provisionen im Krankenversicherungswesen haben wir bloss die Höhe der Provisionen festgehalten. Als Provisionen gelten im Beitrag alle möglichen Entschädigungen für Abschlüsse von Verträgen von Grund- und Krankenzusatzversicherungen. Zu den Provisionen zählen unter anderem Einmalentschädigungen, wiederkehrende Entschädigungen und Superprovisionen. Nicht zu den Provisionen werden Marketingausgaben und andere Kosten gezählt, welche nicht an effektive Vertragsabschlüsse gebunden sind.

Ausserdem haben wir auf die Problematik von bestimmten Vergütungsmodellen wie den Superprovisionen hingewiesen. Ohne aber Provisionen als solche generell zu verurteilen.

Provisionen sind auch nicht die Hauptursache für die Prämiensteigerungen, wie Sie korrekt dargelegt haben.

Weitere Informationen:
Verwaltungskosten und Provisionen von Schweizer Krankenkassen

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