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News: Banken

Vorsorgefonds-App frankly der ZKB im Kostenvergleich

19. März 2020

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die neue Vorsorgefonds-App «frankly» der Zürcher Kantonalbank unter die Lupe genommen und mit der Konkurrenz verglichen.

Hier geht es zu den Vorsorgelösungen von frankly (inklusive Gutschein).

Schweizer Vorsorgefonds sind verhältnismässig teuer. 2017 hat das Startup Viac zum ersten Mal eine deutlich günstigere digitale 3a-Lösung lanciert. Vorbild waren digitale Robo-Advisor-Lösungen in der Vermögensverwaltung, die es für die schweizerische dritte Säule so noch nicht gab.

Ab 19. März 2020 offeriert nun auch die Zürcher Kantonalbank eine digitale Vorsorgelösung mit den Namen «frankly». «Der Markt für digitale Vorsorgelösungen steckt in der Schweiz immer noch in den Kinderschuhen – das Marktpotenzial ist entsprechend gross», so die Einschätzung von Benjamin Manz, Geschäftsführer vom unabhängigen Online-Vergleichsdienst moneyland.ch.

Die Kosten der frankly-Fonds

Die 8 frankly-Produkte der Zürcher Kantonalbank basieren auf 4 passiven und 4 aktiven Swisscanto-Fonds. Ausgabe- und Rücknahmegebühren zu Gunsten Fonds fallen bei den vier passiven Anlagestrategien an, die aktiven Anlagestrategien haben ein so genanntes Swinging-Single-Pricing. frankly erhebt keine Ausgabe- und Rücknahmegebühren zu Gunsten Anbieter und auch keine Depotgebühren zu Gunsten Anbieter. Weitere Erklärungen zu diesen Fachbegriffen finden Sie in unserem Hintergrundartikel «Kosten von Vorsorgefonds».

Die so genannte Total Expense Ratio (TER) beträgt für alle frankly-Produkte 0.48% pro Jahr. Die untersuchten Gesamtkosten variieren je nach Produkt zwischen 0.48% pro Jahr bis 0.52% pro Jahr (wenn die Ausgabe- und Rücknahmegebühren ebenfalls berücksichtigt werden). Die Gesamtkosten-Unterschiede je nach Risikoprofil und Strategie (aktiv/passiv) sind minim.

Community-Rabatt

Bei frankly gibt es einen so genannten Community-Rabatt. Es handelt sich um eine Vergünstigung für alle frankly-Kunden, wenn das Vermögen aller Kunden bestimmte Beträge überschreitet.

Nachtrag 11.5.2020: Einen ersten Rabatt gab es bereits im Mai 2020, als das gesamte Kundenvermögen 100 Millionen Franken überschritten hatte. Die Pauschalgebühr beträgt nun 0.47% statt 0.48% für alle Kunden.

Nachtrag 26.11.2021: Einen zusätzlichen Rabatt gab es ab einem Gesamtvermögen von 500 Millionen Franken. Die Pauschalgebühr beträgt nun 0.46% pro Jahr.

Nachtrag 2023: Die Pauschalgebühr beträgt nun nur noch 0.45% pro Jahr.

Vergleich mit klassischen Vorsorgefonds

moneyland.ch hat die Durchschnittskosten von Schweizer Vorsorgefonds untersucht (in dieser Rechnung ohne ZKB-Fonds). Im arithmetischen Durchschnitt betragen die Gesamtkosten für 51 Vorsorgefonds ohne ZKB-Produkte 1.21% pro Jahr – im Minimum 0.24% und im Maximum 1.7%. Die TER kommen im arithmetischen Durchschnitt auf 1.05% zu liegen.

Die frankly-Produkte der Zürcher Kantonalbank schneiden im Vergleich deutlich günstiger als der Durchschnitt der Vorsorgefonds ab. Im Durchschnitt sind die frankly-Produkte in der Gesamtkosten-Betrachtung mit 0.49% weniger als halb so teuer als durchschnittliche Schweizer Vorsorgefonds mit 1.21% (ohne Berücksichtigung von ZKB-Fonds). Die frankly-Fonds sind auch deutlich günstiger als die klassischen Vorsorgefonds der Zürcher Kantonalbank (mit Gesamtkosten von durchschnittlich 0.8% bis 1.33% je nach ZKB-Fonds).

Vergleich mit Viac

Bei Viac handelt es sich um eine digitale 3a-Lösung. Das Startup hat seine 3a-App bereits 2017 erfolgreich in Zusammenarbeit mit der WIR-Bank lanciert. Die Verwaltungskosten betragen bei Viac 0.52% pro Jahr - allerdings nur auf das «in Aktien investierte Vermögen». Je nach Strategie ist bei Viac nicht das ganze Vermögen in Aktien (ETF) investiert.

Dazu kommt eine tiefe TER der verwendeten ETF- und Indexfonds-Produkte in der Höhe von durchschnittlich 0.025%. Die Gesamtkosten für unterschiedliche Aktienstrategien betragen damit gemäss Viac zwischen 0.17% und maximal 0.61%. Damit ist Viac ähnlich günstig wie frankly (je nach Strategie aber etwas günstiger oder teurer).

Vergleich mit Selma

Selma ist ein Startup im Bereich der digitalen Vermögensverwaltung. Seit kurzem bietet Selma auch 3a-Lösungen an – im Bereich der dritten Säule kooperiert das Startup mit dem Vermögenszentrum VZ. Es gibt eine Verwaltungsgebühr von 0.68% pro Jahr. Im Durchschnitt kommen noch TER in der Höhe von 0.22% pro Jahr hinzu. Damit ist Selma teurer als frankly und Viac.

Fazit

Dass jetzt auch eine der grössten Schweizer Banken eine günstige digitale Vorsorgelösung lanciert, ist zu begrüssen. Das könnte weitere grössere Banken in Zugzwang bringen und längerfristig zu allgemein günstigeren Kosten für Wertschriftenlösungen in der Säule 3a führen. In Zukunft ist mit einer Reihe von neuen Angeboten im Bereich der digitalen Vorsorge zu rechnen.

Weitere Informationen:
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