Im Juni 2022 erreichte der Hypothekarzins-Index von moneyland.ch den höchsten Stand seit über zehn Jahren mit 2.20 Prozent für zweijährige, 2.65 Prozent für fünfjährige und 3.08 Prozent für zehnjährige Festhypotheken. Im Juli folgte ein deutlicher Rücksetzer, doch seit Mitte August sind Schweizer Hypotheken wieder am Steigen.
Neues Hoch bei zweijährigen Hypotheken
Kurzläufige Festhypotheken mit einer Laufzeit von zwei Jahren stehen gegenwärtig bei 2.44 Prozent und notieren damit bereits auf einem neuen Hoch. Die Zinssätze bei fünfjährigen und zehnjährigen Festhypotheken sind mit 2.59 beziehungsweise 2.90 Prozent ebenfalls nicht mehr weit vom Zehnjahreshoch entfernt.
Saron-Hypotheken notieren noch tief
Der Zinssatz für Saron-Hypotheken setzt sich aus dem Referenzzinssatz Saron (Swiss Average Rate Overnight) zuzüglich einer Marge zusammen. Mit dem Zinsschritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am 16. Juni stieg der Saron zwar an, notierte seitdem aber immer noch im negativen Bereich. Da sich der Zinssatz für Saron-Hypotheken in diesem Fall ausschliesslich aus der Marge zusammensetzt, waren die Auswirkungen auf Saron-Hypotheken bislang gering.
Anders dürfte es nach dem Zinsentscheid der SNB vom 22. September 2022 aussehen. Bei einem Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt oder mehr wird der Saron im positiven Bereich liegen. «Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sich nun auch Saron-Hypotheken verteuern werden», so Felix Oeschger, Analyst bei moneyland.ch.
Weitere Anstiege am Horizont
Am kommenden Mittwoch steht der Zinsentscheid der Federal Reserve (Fed) und tags darauf jener der SNB an. Dass es dabei zu Zinserhöhungen kommen wird, wird erwartet und ist folglich schon in den Hypothekarzinsen eingepreist. Bezüglich der SNB gehen die meisten Marktbeobachter von einem Zinsschritt von 0.5 oder 0.75 Prozentpunkten aus, einige spekulieren gar über eine Erhöhung von einem ganzen Prozentpunkt. Ein solcher könnte dem Anstieg der Schweizer Hypothekarzinsen zusätzlichen Auftrieb geben.
Ob die Hypothekarzinsen mittelfristig weiter steigen, hängt vor allem von der Entwicklung der Inflationsraten ab. «Solange die Notenbanken die hohe Inflation nicht in den Griff kriegen, ist mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik und damit steigenden Hypothekarzinsen zu rechnen», so Oeschger. Jedoch gibt es auch viele Unsicherheiten. Eine drohende Rezession in Europa beispielsweise könnte die Notenbanken dazu bewegen, einen Gang zurückzuschalten.
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