Viele Schweizer Banken haben spezielle Konten für Jugendliche und junge Erwachsene im Angebot. Diese Konten bieten gegenüber den Produkten für erwachsene Kundinnen und Kunden viele Vorteile.
Welche Vorteile haben Jugendkonten gegenüber den normalen Konten?
Jede Bank hat ein unterschiedliches Angebot, aber typische Vorteile von Jugendkonten gegenüber Konten für erwachsene Kundinnen und Kunden sind:
- Privatkonto ohne Grundgebühren: Die Banken verrechnen für das Jugend-Privatkonto keine Grundgebühren für die Kontoführung.
- Karten ohne Grundgebühren: Jugendliche erhalten eine Debitkarte ohne Jahresgebühr. Bei manchen Banken erhalten junge Kundinnen und Kunden eine Prepaid-Kreditkarte (oft ab 14 Jahren, je nach Bank ab zwölf Jahren) oder Kreditkarte (in der Regel ab 18 Jahren, nach Prüfung durch die Bank) ohne Jahresgebühr.
- Spesenfreie Bargeldbezüge: Bei manchen Banken können junge Kundinnen und Kunden an allen Schweizer Bancomaten spesenfrei Bargeld beziehen. In der Regel sind gebührenfreie Bargeldbezüge nur an bankeigenen und allenfalls bestimmten weiteren Bancomaten möglich.
- Vorzugszins: Auf dem Privatkonto und dem Sparkonto erhalten Jugendliche einen besseren Zins. Allerdings gilt der Vorzugszins oft nur bis zu einem bestimmten Betrag, der typischerweise zwischen 10’000 und 50’000 Franken liegt.
- Vergünstigungen: Bei vielen Banken erhalten junge Kundinnen und Kunden Rabatte, zum Beispiel in Geschäften und Take-away-Ständen. Bei anderen Banken erhalten Jugendliche Gratiseintritte ins Kino, ein Halbtax-Abo zum halben Preis oder die kostenlose Nutzung des öffentlichen Verkehrs.
Wichtig: Da es Unterschiede zwischen den verschiedenen Banken gibt, gelten nicht alle oben genannten Punkte für alle Banken.
Bis zu welchem Alter kann ich ein Jugendkonto nutzen?
Das ist je nach Bank unterschiedlich. Bei einigen Banken liegt die Limite bei 20 Jahren, bei anderen Banken bei bis zu 30 Jahren.
Bank |
Produkt |
Alterslimite |
Bank Cler |
Jugendkonto |
20 Jahre |
Basellandschaftliche Kantonalbank |
Privatkonto Jugend |
20 Jahre |
Hypothekarbank Lenzburg |
Jugendkonto |
20 Jahre |
Postfinance |
Jugendkonto |
20 Jahre |
Waadtländer Kantonalbank |
Formule Jeunes |
20 Jahre |
UBS |
UBS Me |
22 Jahre |
Zürcher Kantonalbank |
ZKB young |
22 Jahre |
St. Galler Kantonalbank |
SGKB You |
24 Jahre |
Bank BSU |
Privatkonto 25 |
25 Jahre |
Graubündner Kantonalbank |
Jugendkonto |
25 Jahre |
Migros Bank |
Free 25 |
25 Jahre |
Thurgauer Kantonalbank |
Servicepaket Young |
25 Jahre |
UBS |
Key4 |
25 Jahre |
Aargauische Kantonalbank |
Privatkonto Jugend |
26 Jahre |
Basler Kantonalbank |
Jugendkonto |
26 Jahre |
LLB |
LLB Flex für Kinder
und junge Erwachsene |
26 Jahre |
Raiffeisen |
Young Member |
26 Jahre |
Luzerner Kantonalbank |
Blu |
26 Jahre |
Valiant |
Lila Set Young |
28 Jahre |
Berner Kantonalbank |
Privatkonto Young |
30 Jahre |
Was passiert, wenn ich die Altersgrenze überschreite?
Die Bank wandelt bei Erreichen der Altersgrenze das Jugendkonto in ein anderes Konto um. Bei manchen Banken wird die Umstellung direkt nach dem Geburtstag vorgenommen, bei anderen Banken erfolgt die Umwandlung später, zum Beispiel zu Beginn des nächsten Kalenderjahres.
In welches Produkt das Jugendkonto umgewandelt wird, hängt von der Bank sowie Ihrer persönlichen Situation ab:
- Wenn Sie sich noch in der Ausbildung befinden oder studieren, wird das Konto bei vielen Banken in ein Ausbildungskonto oder Studentenkonto umgewandelt. Die Studentenkonten bieten dieselben oder ähnliche Vorteile und Gebühren wie die Jugendkonten.
- Manche Banken bieten ein Konto für Berufseinsteiger an. In der Regel sind die Gebühren bei diesen Konten niedriger als bei normalen Konten für erwachsene Kundinnen und Kunden. Gebührenfrei sind die Konten für die Berufseinsteiger allerdings nicht mehr, und die Jugendkonto-Vorteile fallen weg.
- Das Konto wird in ein normales Konto für erwachsene Kundinnen und Kunden umgewandelt.
Erhalte ich Debitkarten und Kreditkarten zum Jugendkonto?
Zum Jugend-Privatkonto erhalten die Kundinnen und Kunden eine Debitkarte ohne Grundgebühren. Oft geben die Schweizer Banken Debitkarten an junge Kundinnen und Kunden ab, die älter als 14 Jahre sind. Die Altersgrenze für die Abgabe von Debitkarten variiert je nach Bank.
Zwar fällt für die Debitkarte zum Jugendkonto keine Grundgebühr an, doch kostenlos ist die Debitkarte nicht. Viele Banken erheben zum Beispiel Gebühren für Bargeldbezüge an fremden Bancomaten oder für die Nutzung im Ausland.
Bei manchen Banken ist auch eine Kreditkarte im Jugendkonto enthalten. Schweizer Banken geben Kreditkarten an Personen ab, die mindestens 18 Jahre alt sind. Es ist eine individuelle Prüfung durch die Bank notwendig. Nicht alle Kundinnen und Kunden erhalten eine Kreditkarte. Viele Schweizer Banken bieten eine Prepaid-Kreditkarte als Alternative an.
Ob Kreditkarte oder Prepaid-Kreditkarte: Junge Kundinnen und Kunden mit einem Jugendkonto bezahlen keine Grundgebühr. Es können jedoch Gebühren für Bargeldbezüge an Bancomaten oder die Nutzung der Karte im Ausland anfallen.
Ist ein Jugendkonto besser als ein normales Konto oder ein Konto bei einer Smartphone-Bank?
Das Jugendkonto bietet mehr Vorteile als ein normales Bankkonto bei der gleichen Bank.
Eine allgemeine, bankübergreifende Aussage ist nicht möglich. Es kommt auf die konkreten Angebote und Ihre Bedürfnisse an. Unter Umständen kann eine Bank oder Smartphone-Bank mit einem günstigen altersunabhängigen Angebot attraktiver sein als eine Bank mit einem vergleichsweise schlechten Jugendangebot.
Ist das Jugendkonto gratis?
Jugendkonten werden gerne mit dem Wort «gratis» beworben. Tatsächlich fallen viele Gebühren beim Jugendkonto nicht an. Doch auch bei einem Jugendkonto können Gebühren anfallen.
Es gibt Unterschiede von Bank zu Bank, doch typische Gebühren sind:
- Bargeldbezüge an bankfremden Bancomaten
- Bargeldbezüge im Ausland
- Gebühren für Überweisungen vom Sparkonto auf Bankkonten
- Überweisungen ins Ausland
- Gebühren für die Nutzung der Debitkarte im Ausland
- Aufpreis durch Wechselkurse
- Kontoauszüge auf Papier
Was ist der Unterschied zwischen einem Privatkonto und einem Sparkonto?
Den alltäglichen Zahlungsverkehr sollten Sie über das Privatkonto abwickeln. Neben dem Empfang von Geld, wie zum Beispiel einem Lohn, können Sie über das Privatkonto auch Rechnungen bezahlen. Mit der zum Privatkonto gehörenden Debitkarte können Sie Einkäufe in Geschäften und online bezahlen sowie ausserdem Bargeld beziehen.
Aufgepasst: Bezahlen Sie keine Rechnungen über das Sparkonto. Denn für Überweisungen vom Sparkonto fallen sehr hohe Gebühren an. Lediglich Kontoüberträge innerhalb derselben Bankverbindung – also das Übertragen von Geld von Ihrem Sparkonto auf Ihr Privatkonto bei der gleichen Bank – sind in der Regel gebührenfrei.
Manche Schweizer Banken bieten ein Jugendsparkonto an, das besser verzinst wird als ein normales Sparkonto. Sie sollten darauf achten, dass der bessere Zins nur bis zu einer bestimmten Grenze (zum Beispiel 10’000 oder 20’000 Franken) gilt. Informieren Sie sich auch über die Rückzugslimite.
Wie auch für normale Sparkonten verrechnen die meisten Schweizer Banken für Jugend-Sparkonten keine Gebühren für die Kontoführung.
Tipp: moneyland.ch zeigt Ihnen im Privatkonto-Vergleich und im Sparkonto-Vergleich alle für Ihr Geburtsjahr infrage kommenden Jugendkonten an.
Was muss ich über Bankpakete wissen?
Viele Schweizer Banken bieten Bankpakete an. Dazu gehören typischerweise ein Privatkonto, ein Sparkonto, eine Debitkarte und eine Kreditkarte. Für Bankpakete für junge Kundinnen und Kunden verlangen Schweizer Banken in der Regel keine Monats- oder Jahresgebühren.
Tipp: Im kombinierten Bank-Vergleich von moneyland.ch können junge Kundinnen und Kunden Bankpakete inklusive Sparkonto, Privatkonto, Debitkarte und Kreditkarte miteinander vergleichen und die besten Resultate auswählen.
Weiterführende Informationen:
Grosser interaktiver Sparkonto-Vergleich
Prepaid-Kreditkarten im Vergleich
Kombinierter Bank-Vergleich
Schweizer Geschenkkonten
Studentenkonto: der Vergleich