Ein Market Maker (englisch für «Marktmacher») ist ein Wertpapier-Broker, der bei Geschäften als Gegenpartei fungieren kann, indem er sich verpflichtet, bestimmte Wertpapiere zum aktuellen Marktkurs zu kaufen oder zu verkaufen. Marktmacher garantieren den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren an Anlegerinnen und Anleger und helfen so dabei, die Liquidität dieser Wertpapiere, für die sie «einen Markt schaffen» (englisch «make a market»), sicherzustellen.
Nachdem ein Market Maker Wertschriften gekauft hat, bietet er sie anderen Brokern oder Investorinnen und Investoren zum Verkauf an. Marktmacher verlangen einen Zuschlag auf den Preis, den sie für die Wertschrift gezahlt haben, und erzielen so einen Gewinn. Ein Market Maker ermöglicht Anlegerinnen und Anlegern, Wertschriften sofort zu kaufen oder zu verkaufen.
Market Maker können Einzelpersonen oder institutionelle Investoren wie Broker, Investmentfonds und Banken sein.
Manche Wertpapierbörsen sind auf Marktmacher angewiesen, um für Verkäufer eine Gegenpartei zu haben, denen sie Wertschriften verkaufen können. Manche Börsen führen nur Wertpapiere, für die es einen Market Maker gibt. In der Regel haben Wertpapierbörsen feste Marktmacher, die selbst an der jeweiligen Börse handeln und für sämtliche notierten Papiere einen Markt schaffen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Insbesondere kleine Aktienbörsen und OTC-Märkte haben oft keine festen Market Maker. Es kann etwa sein, dass manche von ihnen nur feste Market Maker für einzelne Wertschriften haben. Andere Börsen haben überhaupt keine festen Market Maker. In diesem Fall sind nur diejenigen Wertpapiere sofort handelbar, für die es einen externen Market Maker gibt.
Beispiel für ein Wertpapier, für das es einen Market Maker gibt: Eine Person will 100’000 Aktien eines Titels kaufen, für den es einen Marktmacher gibt. Sie gibt den entsprechenden Auftrag einem Broker und dieser kauft die Aktien sofort beim Market Maker zu dessen aktuellen Kaufpreis. Der Marktmacher profitiert von der Spanne zwischen dem niedrigeren Preis, zu dem er die Anteile gekauft hat, und dem höheren Preis, den die Person dafür zahlt. Wenn sie hingegen die Aktien verkaufen möchte, gibt sie Ihrem Broker einfach den entsprechenden Auftrag und er verkauft die Anteile sofort an den Market Maker zu dessen aktuellen Verkaufspreis. Der Market Maker bietet sie dann am Aktienmarkt zu einem höheren Preis, als er dafür gezahlt hat.
Beispiel für ein Wertpapier, für das es keinen Market Maker gibt: Eine Person will 100’000 Aktien eines Titels kaufen, für den es keinen Marktmacher gibt. Sie gibt einem Broker den entsprechenden Auftrag und dieser sucht daraufhin nach Verkäufern dieser Aktie. Es ist möglich, dass der Makler sofort einen solchen Verkäufer findet. Aber es ist auch denkbar, dass er überhaupt keinen Verkäufer oder beispielsweise nur 50’000 der gewünschten 100’000 Aktien finden kann. Je nachdem, wie liquid der Markt für das jeweilige Wertpapier ist, kann es Stunden oder sogar Tage dauern, bis die Person die gesamten 100’000 Aktien kaufen kann und der Auftrag vollständig ausgeführt wird. Das gleiche Problem kann vorkommen, wenn Sie Ihre Aktien verkaufen möchten. Je nachdem, wie liquid der Markt für das jeweilige Wertpapier ist, kann es lange dauern, bis Sie genügend Käufer finden und der Auftrag ausgeführt werden kann. In der Zwischenzeit kann der Preis Ihrer Aktie steigen oder fallen.
Weitere Informationen:
Schweizer Online-Broker vergleichen