Mastercard Global der UBS – um welche Karten handelt es sich?
Die UBS hat drei neue Karten lanciert: Eine Prepaidkarte, eine Standard-Kreditkarte sowie eine Premium-Kreditkarte, die dem Kartentyp «Gold» entspricht.
Konkret sind es die folgenden Karten: Die UBS Mastercard Global Prepaidkarte, die UBS Mastercard Global Standard Kreditkarte und die UBS Mastercard Global Premium Kreditkarte.
Was ist der Hauptvorteil der neuen Mastercard Global?
Die UBS wirbt mit besonders «günstigen Konditionen beim Bezahlen im Ausland und in ausländischen Online-Shops». Tatsächlich haben die Karten gegenüber anderen UBS-Kreditkarten den Vorteil, dass sie günstigere Wechselkurse verwenden und auf Bearbeitungsgebühren für Fremdwährungen verzichten.
Weshalb lanciert die UBS die neue Mastercard Global gerade jetzt?
Die Karten von Neobanken («Smartphone-Banken») haben innerhalb der letzten Zeit rasant an Popularität zugelegt. Vor allem Revolut hat in kurzer Zeit Hunderttausende von Schweizer Kunden dazugewinnen können. Aber auch andere Neobanken wie TransferWise und der Schweizer Anbieter Neon werden in der Schweiz immer populärer. Es handelt sich zwar bei Neobanken-Karten nicht um klassische Kreditkarten – viele Kunden sind sich aber der Unterschiede nicht bewusst.
Der Hauptvorteil der Neobanken-Karten sind die geringen Gebühren sowie die sehr günstigen Wechselkurse. Diese setzen immer mehr Schweizer Banken unter Zugzwang. Die UBS ist eine der ersten grossen Schweizer Banken, die auf den neuen Trend reagiert.
Welche Wechselkurse wendet die UBS Mastercard Global an?
Die Global-Kreditkarten der UBS verwenden den Mastercard-Kurs. Zusätzlich gibt es einen Aufschlag von 0.5%. Weitere Bearbeitungsgebühren, wie Sie bei Schweizer Kreditkarten üblich sind, gibt es aber keine.
Lohnen sich Bargeldbezüge mit der UBS Mastercard Global?
Nein. Wie bei den meisten Schweizer Kreditkarten gilt auch für die UBS-Mastercard-Global-Karten: Heben Sie kein Bargeld ab. Das gilt sowohl im In- wie auch im Ausland. Es fallen sehr hohe Gebühren von 4%, mindestens aber 10 Franken pro Bezug an!
Wie viel kosten Teilzahlungen und Mahnungen?
Für Teilzahlungen wird der gesetzlich erlaubte Maximalzinssatz von 12% verrechnet. Verzichten Sie also wenn immer möglich auf Teilzahlungen.
Ausserdem gelten die sehr hohen Mahngebühren der UBS zwischen 30 und 60 Franken pro Mahnung.
Wie hoch sind die Jahresgebühren?
Die Jahresgebühren variieren je nach Karte.
- UBS Mastercard Global Prepaidkarte: Erstes Jahr CHF 50, in den Folgejahren CHF 100. Ersatzkarten kosten 20 Franken.
- UBS Mastercard Global Standard Kreditkarte: Erstes Jahr CHF 100, in den Folgejahren CHF 200. Ersatzkarten kosten 20 Franken.
- UBS Mastercard Global Premium Kreditkarte: Erstes Jahr CHF 150, in den Folgejahren CHF 300. Ersatzkarten sind kostenlos.
Für UBS-Kunden mit einem Bankpaket sind die Global-Karten günstiger, aber nicht kostenlos. Es fällt ein reduzierter Aufpreis pro Monat an, für Einzelpersonen zum Beispiel 6 Franken pro Monat für die Standard-Kreditkarte und 4 Franken pro Monat für die Prepaidkarte. Das sind 72 Franken beziehungsweise 48 Franken pro Jahr. Dieser Aufpreis entfällt im Rahmen einer Einführungsaktion für Bankpaket-Kunden bis Ende 2020.
UBS-Kunden mit einer Platinum-Karte erhalten die UBS-Global-Karten kostenlos dazu.
Kann ich mit den Global-Karten auch via Handy bezahlen?
Ja. Sie können beispielsweise via Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay bezahlen.
Welche Leistungen bieten die Karten?
Zu den Leistungen gehören bei allen Karten ein 24-Stunden-Kundendienst sowie das UBS-KeyClub-Programm. Die Standard-Karte verfügt zusätzlich über eine vergünstigte Europcar-Automiete von 15% sowie eine Reise- und Flug-Unfallversicherung.
Am meisten Leistungen bietet die Premium-Kartenvariante. Diese umfasst unter anderem folgende Zusatzleistungen: Zugang zu Airport-Lounges (Priority Pass), Selbstbehaltskosten-Versicherung bei gemieteten Fahrzeugen und eine Bestpreis-Garantie.
Wie schneiden die UBS-Karten im Vergleich zu anderen Kreditkarten ab?
Die UBS-Global-Karten haben keine Bearbeitungsgebühren und nur einen geringen Aufpreis zum Mastercard-Kurs. Deshalb sind die UBS-Global-Karten für Fremdwährungen deutlich günstiger als durchschnittliche Schweizer Kreditkarten. Einzelne Kartenherausgeber haben jedoch einen besseren Wechselkurs.
Allerdings gibt es viele Schweizer Kreditkarten mit tieferen Jahresgebühren. Einige Schweizer «Gratis-Kreditkarten» haben gar keine Jahresgebühren. Deshalb sind die neuen UBS-Global-Karten für viele Nutzer schlussendlich immer noch teurer als die günstigsten Schweizer Kreditkarten der Konkurrenz.
Wie schneiden die UBS-Karten im Vergleich zu Revolut, TransferWise und Neon ab?
Die Karten der Neobanken sind weiterhin deutlich günstiger. Die Neobanken-Karten haben in der Regel keine Jahresgebühren und erlauben deutlich günstigere Bargeldbezüge. Sogar die Wechselkurse sind bei den Neobanken meistens günstiger als bei den UBS-Global-Karten.
Wie lautet das Fazit?
Es ist zu begrüssen, dass die UBS bei den neuen Karten die Konditionen für Käufe in Fremdwährungen attraktiver gestaltet hat. Aufgrund der relativ hohen Jahresgebühren werden die UBS-Global-Karten den Schweizer Kreditkartenmarkt aber nicht aufmischen. Die Karten der Neobanken – und je nach Nutzung sogar einige Schweizer Kreditkarten – sind weiterhin deutlich günstiger.
«Es ist aber davon auszugehen, dass weitere Schweizer Banken und Kreditkarten-Institute auf das Vorpreschen der Neobanken reagieren werden», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.
Weitere Infos:
Schweizer Kreditkarten und Prepaidkarten im interaktiven Vergleich