Der Begriff Nachhaltigkeit (Sustainability) steht für die Nutzung eines Systems (wie etwa einer Gesellschaft oder eines Ökosystems), so dass dieses System in Zukunft mit seinen wesentlichen Eigenschaften für weitere Generationen erhalten bleibt. Beispielsweise sollen die Weltmeere nur so stark befischt werden, dass es auch in Zukunft noch genügend Fische gibt und ein vernünftiger Fischfang für kommende Generationen weiterhin möglich ist. Nachhaltigkeit hat diverse ökologische, ökonomische und soziale Komponenten, die zusammen in Wechselwirkung stehen.
Auch im Bereich Investieren ist Nachhaltigkeit zu einem Modebegriff geworden. Die Finanzwelt spricht von «Green Money» («grünem Geld»), «Social Investments» («sozialen Anlagen») oder «Sustainable Investments» («nachhaltigen Anlagen»).
Die Idee dahinter ist sinnvoll: Anleger und Finanzinstitute sollen verantwortungsvoll investieren - Banken sollen dafür die entsprechend nachhaltigen Finanzinstrumente zur Verfügung stellen.
Doch was sind Kriterien für nachhaltige Anlagen? - Eine verbreitete Einteilung der notwendigen Kriterien ist diejenige in ökologische Kriterien, soziale Kriterien und Corporate-Governance-Kriterien. Dabei werden ökologische, soziale und ethische Kriterien aber nicht immer genau differenziert. Auch variieren die konkreten Kriterien und Massstäbe für nachhaltige Anlagen von Investor zu Investor: Ein genauer Blick auf die bereits getätigten Anlagen lohnt sich deshalb in jedem Fall.
Nachhaltige Investments werden entweder negativ nach dem Ausschlussverfahren oder positiv mit einer bestimmten Anzahl von zu erfüllenden Kriterien bestimmt. Beim Ausschlussverfahren werden Unternehmen oder ganze Branchen oder Staaten, die den definierten Kriterien oder Normen nicht genügen, aus den Anlagen ausgeschlossen. Beispiele für Ausschlusskriterien von Finanzanlagen: Investitionen in Kernenergie, in Rüstungsgüter, die Tabakindustrie oder korrupte Unternehmen.
Weitere Auswahlmethoden sind Best-in-Class-Verfahren, wonach jeweils nur in diejenigen Unternehmen oder Finanzinstrumente investiert wird, die innerhalb der Vergleichsgruppe am besten abschneiden. Prinzipiell können praktisch alle Finanzinstrumente «nachhaltig» sein, sofern sie die definierten Nachhaltigkeitskriterien erfüllen: Es gibt also nachhaltige Aktien, Anleihen, Vorsorgeprodukte, Anlagefonds, Dachfonds, Sparkonti, Private Equity oder Finanzierungen.
Weiterführende Informationen:
Anlegen und Vorsorgen in der Schweiz