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News: Banken

Neon Invest unter der Lupe

8. August 2023 - Benjamin Manz

Die Smartphone-Bank Neon ermöglicht ihren Kundinnen und Kunden neu das Handeln und Investieren mit Aktien und ETFs. moneyland.ch hat das Trading-Angebot von Neon unter die Lupe genommen.

Die Schweizer Smartphone-Bank Neon gehört mit derzeit über 160’000 Kundinnen und Kunden zu den beliebtesten Schweizer Neobanken. Zum Hauptangebot von Neon gehören ein Privatkonto sowie eine Bezahlkarte mit günstigen Wechselkursen. Neu können Kundinnen und Kunden mit Neon Invest auch in Aktien und ETFs investieren.

So sieht das Angebot von Neon aus

Bei Neon Invest stehen derzeit 220 Aktien aus der Schweiz und dem Ausland sowie 70 ETFs zur Verfügung. Die Gebührenstruktur ist einfach: Das Kaufen und Verkaufen von Schweizer Aktien und ETFs kostet eine Gebühr von einem halben Prozent, das Kaufen und Verkaufen von ausländischen Aktien von einem Prozent. Ausserdem wird wie bei allen Schweizer Banken die Stempelsteuer von 0.075 Prozent für inländische beziehungsweise 0.15 Prozent für ausländische Wertschriften weiter verrechnet. Depotgebühren gibt es keine.

Wie auch beim Bankkonto arbeitet Neon mit der Hypothekarbank Lenzburg zusammen. Die Hypothekarbank Lenzburg leitet die Aufträge der Kundinnen und Kunden an die Börse weiter und führt das Wertschriftendepot. Alle Wertschriften werden nur über die Schweizer Börse BX Swiss in Schweizer Franken gehandelt. Positiv zu werten ist, dass bei Neon Invest keine zusätzlichen Börsengebühren anfallen.

Neon Invest im Vergleich zu Yuh

Die Schweizer Smartphone-Bank Yuh bietet seit dem Marktstart Aktien und Fonds an. Mit Neon ermöglicht nun auch eine weitere Neobank diese Dienstleistung. Wie schneidet Neon im Vergleich zu Yuh ab?

Das Angebot ist ähnlich gross: Yuh ermöglicht das Traden von über 250 Aktien, über 30 ETFs, über 30 thematischen Portfolios und über 30 Kryptowährungen. Auch die Gebühr für das Traden von inländischen Wertpapieren ist bei beiden Smartphone-Banken gleich hoch, nämlich 0.5 Prozent. Sowohl Yuh als auch Neon verlangen keine Depotgebühr.

Einen Gebührenunterschied gibt es beim Kaufen und Verkaufen ausländischen Aktien und ETFs: Bei Neon kosten diese 1 Prozent. Yuh verlangt hier wie bei inländischen Wertschriften 0.5 Prozent, allerdings fallen noch zusätzlich Fremdwährungsgebühren in der Höhe von 0.95 Prozent an.

Ein weiterer Unterschied: Yuh hat eine Mindestgebühr von 1 Franken pro Transaktion, bei Neon Invest gibt es keine solche Mindestgebühr. Im Gegensatz zu Neon bietet Yuh Fractional Trading (also den Kauf von Teilanteilen von Aktien) an.

  Neon Yuh
Angebotsauswahl
Anzahl Aktien >220 Aktien >250 Aktien
Anzahl ETF >70 ETF >30 ETF
Anzahl thematische Portfolios Keine >30 thematische Portfolios
Anzahl Kryptowährungen Keine >30 Kryptowährungen
Gebühren beim Kauf und Verkauf von Aktien
Schweizer Aktien 0.5% 0.5%, mindestens CHF 1
Ausländische Aktien 1% 0.5% (+0.95%), mindestens CHF 1
ETF 0.5% 0.5%, mindestens CHF 1
Thematische Portfolios Nicht im Angebot 0.5%, mindestens CHF 1
Kryptowährungen Nicht im Angebot 1%, mindestens CHF 1

 

Neon Invest im Vergleich zu klassischen Online-Brokern

Der wohl grösste Nachteil von Neon Invest (und Yuh) gegenüber herkömmlichen Online-Brokern ist das verhältnismässig kleine Angebot an handelbaren Wertschriften. Zum Vergleich: Ein grosser Schweizer Online-Broker wirbt damit, dass über seine Plattform über 3 Millionen Produkte handelbar seien. Dagegen kommt das Angebot von ungefähr 300 Wertschriften bei Neon und Yuh bescheiden daher. Auch die Einschränkung auf die Schweizer Börse BX Swiss bei Neon Invest ist ein möglicher Nachteil.

Ein Vorteil von Neon Invest (und Yuh) sind aber die im Vergleich zu den meisten anderen Schweizer Banken günstigen Gebühren. 

So verlangt Neon gar keine Depotgebühren, während die meisten Schweizer Banken eine Depotgebühr und/oder eine Inaktivitätsgebühr verrechnen. Selbst bei günstigen Schweizer Online-Brokern müssen Kleinanlegerinnen und Kleinanleger in der Regel mit Gebühren von mindestens 40 Franken im Jahr rechnen, oftmals auch bedeutend mehr. Aufgrund der fehlenden Depotgebühren ist Neon Invest gut für das passive Anlegen in ETFs geeignet.

Auch die Courtagen, also die Gebühren beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren, sind im Vergleich zu den meisten anderen Schweizer Anbietern günstig. Allerdings kann es auch einige Online-Broker geben, bei denen der Handel gerade von ausländischen Wertpapieren und für grössere Beträge noch günstiger sein kann. 
Positiv ins Gewicht fällt ebenfalls, dass Aktien ohne eine Mindestgebühr gekauft und verkauft werden können. Insbesondere bei Aktienkäufen für kleine Beträge ist das ein Vorteil. 

Die Benutzung der Neobanken ist in der Regel deutlich einfacher als bei einer professionellen Trading-Plattform, was vor allem für Anfängerinnen und Anfänger von Vorteil ist. Für Personen, die regelmässig traden möchten, ist Neon Invest hingegen aufgrund der eingeschränkten Funktionen wenig geeignet. So sind bei Neon Invest zum Beispiel nur Best-Aufträge, keine Limit-Aufträge möglich.

Für wen ist Neon Invest geeignet?

Der Hauptvorteil von Neon Invest liegt (wie auch bei Yuh) in den niedrigen Gebühren. Dass keinerlei Depotgebühren anfallen, kommt gerade passiven Anlegerinnen und Anlegern entgegen. 

Auch der Kauf und Verkauf von Aktien ist zumindest für Kleinanleger und -anlegerinnen, die nur geringe Beträge investieren möchten, günstig. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass es keine Mindestgebühren gibt. Für grössere Beträge ab einigen Tausend Franken sind einige Schweizer Online-Broker allerdings noch günstiger.
Neon Invest eignet sich also gut für Anfängerinnen und Anfänger, die sich allerdings der Risiken im Aktienhandel bewusst sein sollten. Für fortgeschrittenere Trader ist Neon Invest hingegen aufgrund des beschränkten Angebots und der limitierten Funktionen nur bedingt geeignet. 

Tipp: Wenn Sie bereits eine Idee davon haben, welche ETFs, Aktien oder andere Wertschriften Sie kaufen möchten, prüfen Sie im Voraus kurz die Verfügbarkeit. Falls Sie diese auf Neon Invest nicht finden, entscheiden Sie sich für einen günstigen etablierten Online-Broker.

Weitere Informationen:
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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.