Der durch den Nominalzinssatz berechnete Nominalzins bezeichnet einen vereinbarten «reinen» Zins ohne Berücksichtigung von weiteren Faktoren wie etwa Inflation, Kosten oder genaue Art der Verzinsung. Er bezieht sich in der Regel auf ein Jahr.
Die Begriffe Nominalzins und Nominalzinssatz werden häufig synonym verwendet. Manchmal aber auch mit dem Unterschied, dass der «Nominalzinssatz» eine Angabe in Prozent (zum Beispiel 1%) und der «Nominalzins» einen absoluten Wert (zum Beispiel 40 Franken) bezeichnet.
Der tatsächlich geschuldete Zins kann bei gleichem Nominalzinssatz unterschiedlich hoch ausfallen, je nach Art der Verzinsung. Ein Beispiel dafür ist die Zinsusanz, welche einen Einfluss auf den effektiv anfallenden Zins hat, speziell bei unterjähriger Zinsrechnung. Ebenso werden unterjährige Zinszuschlagtermine im nominalen Jahreszinssatz nicht berücksichtigt. Bei gleichem Nominalzinssatz steigt der effektiv geschuldete Zins nämlich mit der Anzahl unterjähriger Zinsperioden.
Nominalzinssätze kommen sowohl bei Schweizer Sparkonten, Privatkonten, Säule-3a-Vorsorgekonten, Kassenobligationen als auch Hypotheken zum Einsatz. Im Unterschied zu Nominalzinsen sind Realzinsen inflationsbereinigt.
Werden unterjährige Zinszuschläge und Kosten im Zins berücksichtigt, spricht man von effektiven Zinsen. Im Zusammenhang mit Krediten spielt der effektive Jahreszins eine wichtige Rolle. Er ist eine Kenngrösse für die Gesamtkosten eines Kredits und kommt in der Schweiz beispielsweise bei Barkrediten oder Teilzahlungskrediten im Rahmen von Kreditkarten vor.
Unterjährige Verzinsung: Beispiel
Der Nominalzinssatz dient auch als Berechnungsgrundlage des Zinses bei unterjähriger Verzinsung mit mehreren Zinsgutschriften pro Jahr. Das folgende Beispiel kann das verdeutlichen.
Ein Kredit von 1000 Franken mit einer Laufzeit von einem Jahr wird zu einem nominalen Zinssatz von 10% pro Jahr verzinst. Die Tilgung des Kredits und der Zins werden beide per Ende Jahr fällig (ein Zinszuschlagtermin Ende Jahr). In diesem Fall beträgt die Rückzahlung per Ende Jahr 1100 Franken (100 Franken Zins, 1000 Franken Tilgung). Der effektive Jahreszinssatz ist in diesem Fall gleich hoch wir der nominale Zinssatz.
Anders sieht es aus, wenn statt einem Termin zwölf Zinszuschlagtermine jeweils per Monatsende festgesetzt werden, der Kredit sowie die Kreditkosten jedoch ebenfalls erst am Jahresende zurückgezahlt werden. In diesem Fall beträgt der Zins per Jahresende ungefähr 104.71 Franken. Das Beispiel können Sie ganz einfach mit dem Rechner «effektiver vs. nominaler Zinssatz» nachprüfen.
Die Zinsdifferenz von 4.71 Franken entsteht, weil der Schuldzins bei jedem Zinszuschlagtermin anteilig der Restschuld zugeschlagen und weiterverzinst wird (Zinseszins-Effekt):
Zins im 1. Monat = 10% / 12 * 1000 Franken ≈ 8.33 Franken
Zins im 2. Monat = 10% / 12 * (1000 + 10% / 12 * 1000) Franken ≈ 8.40 Franken
Zins im 3. Monat ≈ 8.47 Franken
usw.
Der gesamte Zins lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Gesamtzins = (1 + 10% / 12)^12 * 1000 Franken – 1000 Franken = 104.71 Franken. In diesem Fall beträgt der effektive Jahreszinssatz rund 10.47% und gibt damit die Gesamtkosten des Kredits an, während der nominale Zinssatz etwas tiefer bei 10% liegt.
Weitere Informationen:
Rechner: effektiver vs. nominaler Zinssatz
Effektive Jahreszinsen
Reale Zinsen
Zinsrechner