Ab dem 1. März 2022 erhöht PostFinance die Bearbeitungsgebühr für Kreditkarten-Transaktionen im Ausland. Statt 1.2 Prozent beträgt die Gebühr ab März 1.7 Prozent. Diese Gebühr gilt sowohl für Transaktionen in Fremdwährungen als auch für Einkäufe im Ausland in Schweizer Franken – betroffen sind Privat- und Geschäftskunden. Die neue Gebühr gilt auch für Prepaidkarten der PostFinance.
Vergleich mit anderen Anbietern
Bearbeitungsgebühren für Transaktionen im Ausland und für Transaktionen in Fremdwährung sind bei Schweizer Kreditkarten weit verbreitet. Nur Smartphone-Banken setzen auf niedrige Gebühren oder verzichten gar komplett darauf.
Anbieter/Karte |
Kartenherausgeberin |
Auslandsgebühr in % |
Neon |
Hypothekarbank Lenzburg |
0.0% |
Swissquote |
SIX |
0.0%* |
Cornèrcard |
Cornèrcard |
1.2% |
PostFinance (bisher) |
PostFinance |
1.2% |
Coop Supercard |
Topcard |
1.5% |
Migros Cumulus |
Cembra Money Bank |
1.5% |
PostFinance (neu) |
PostFinance |
1.7% |
Bank Cler |
Viseca |
1.75% |
Kantonalbanken |
Viseca |
1.75% |
Migros Bank |
Viseca |
1.75% |
Raiffeisen |
Viseca |
1.75% |
UBS |
UBS |
1.75% |
Valiant |
Viseca |
1.75% |
Cashback |
Swisscard |
2.5% |
Credit Suisse |
Swisscard |
2.5% |
Swiss Miles & More |
Swisscard |
2.5% |
* gilt für Transaktionen in 12 gängigen Währungen
Bei Anbietern mit mehreren Karten wurden jeweils die Konditionen für die Standard-Karte berücksichtigt. Die Gebühren gelten unabhängig davon, ob es sich um eine Mastercard- oder Visa-Kreditkarte handelt.
Bisher war die Bearbeitungsgebühr für Transaktionen im Ausland unter den traditionellen Anbietern bei PostFinance am günstigsten. Lediglich Smartphone-Banken wie Neon waren günstiger als PostFinance. Mit der neuen Erhöhung sind die Bearbeitungsgebühren für Auslandstransaktionen der PostFinance teurer als die weit verbreiteten «Gratis-Kreditkarten» von Coop und Migros, aber immer noch günstiger als die Karten der anderen grossen Banken.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Entscheidend für Einkäufe und Bargeldbezüge im Ausland sind nicht nur die Bearbeitungsgebühren, sondern auch die Wechselkurse. Diese sind je nach Herausgeberin unterschiedlich. Die PostFinance verwendet die Wechselkurse der UBS, die in Vergleichsanalysen von moneyland.ch in der Vergangenheit jeweils im Mittelfeld abgeschnitten hatten. Im Kreditkarten- und Prepaidkarten-Vergleich von moneyland.ch werden auch die Wechselkurse anhand von Stichproben und alle anderen relevanten Gebühren berücksichtigt.
Keine Kreditkarte bei Schweizer Smartphone-Banken
Smartphone-Banken verlangen oft keine Gebühren für Transaktionen in Fremdwährungen. Diese Banken bieten ihren Kunden in der Regel eine Debitkarte, aber keine Kreditkarte an. Zu diesen Anbietern gehören die Schweizer Smartphone-Banken Yuh, Zak und Yapeal.
Neue Gebühr für Online-Glücksspiele
Neu führt PostFinance eine Gebühr von 3.5 Prozent bei Glücksspielportalen ein. Sie wird zum Beispiel bei Online-Casinos verrechnet. Zwei Ausnahmen gibt es: Bei Swisslos und Loterie Romande wird die Gebühr nicht verrechnet. Ausgaben für Glücksspiele geben in Zukunft kein Cashback mehr.
Fazit
«Es ist schade, dass bei immer mehr Kreditkarten die Gebühren für die Nutzung im Ausland steigen», sagt Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch. Umso erstaunlicher sei, dass bestimmte Smartphone-Banken wie der Schweizer Anbieter Neon komplett auf eine solche Gebühr verzichten.
Immerhin: «Unter den Karten der grossen Banken ist die Bearbeitungsgebühr für Einkäufe im Ausland bei PostFinance am niedrigsten», so das Fazit von Beyeler.
Weitere Informationen:
Kreditkarten im Vergleich
Prepaidkarten im Vergleich
Dieser Artikel ist erstmals am 10. Februar 2022 erschienen.