Der Schweizer Bankriese PostFinance lanciert ein neues Online-Trading-Angebot. Entwickelt wird die neue E-Trading-Plattform der PostFinance von Swissquote. Neu sind auch die Kosten für das Online-Trading, die per 1. Juli 2016 beziehungsweise per Januar 2017 (im Fall der neuen Depotgebühren) in Kraft treten.
Neue Mindestgebühr der PostFinance
Bis anhin war die Depotführung bei der PostFinance gratis. Neu führt die PostFinance ab Januar 2017 eine Mindestgebühr von 90 Franken (inklusive Mehrwertsteuer) pro Jahr für die Depotführung ein. Die 90 Franken werden jeweils zu Jahresbeginn belastet und dienen gleichzeitig als Guthaben für Transaktionskosten («Courtagen» für Käufe und Verkäufe von Wertschriften).
Wer jährliche Transaktionen mit Courtagen von mindestens 90 Franken pro Jahr realisiert, zahlt also weiterhin keine Depotgebühr beziehungsweise kann das Guthaben vollständig in Abzug bringen. Wer gar keine Wertschriften kauft oder verkauft, muss neu trotzdem 90 Franken pro Jahr bezahlen.
Mengenrabatt für Vieltrader
Neu sind die Transaktionskosten für sehr hohe Transaktionsbeträge gesenkt worden. So bezahlen beispielsweise Trader für eine Transaktion an der Schweizer Börse SIX maximal noch 350 Franken (bis anhin waren es maximal 500 Franken).
Auch gibt es neu einen gestaffelten Mengenrabatt von 10% (ab 10 Transaktionen pro Jahr) beziehungsweise 20% (ab 20 Transaktionen pro Jahr). Vieltrader fahren damit in Zukunft etwas günstiger.
«Gleichzeitig schafft PostFinance mit dem Mengenrabatt einen Anreiz für Anlegerinnen und Anleger, noch häufiger zu traden», so Felix Oeschger, Analyst bei moneyland.ch. «Aus Konsumentensicht kann das problematisch sein. Häufig ist eine passive Wertschriftenstrategie sinnvoller.»
Aufpreis für Wenigtrader
Fazit: Viele Tradingkunden hatten bis anhin aufgrund der kostenlosen Depotführung ein Wertschriftenkonto bei der PostFinance. Dieser Vorteil fällt nun weg. Für passive Kunden, die kaum traden, wird die Wertschriftenverwaltung bei der PostFinance also ab 2017 bis zu 90 Franken teurer. Einige Kunden dürften deshalb zur günstigeren Konkurrenz wechseln.
Für aktive Vieltrader wird das E-Trading-Angebot der PostFinance hingegen ab Juli 2016 aufgrund des Mengenrabatts leicht günstiger. «Häufig handelnde Neukunden dürfte die PostFinance mit dem neuen Angebot kaum gewinnen», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. «Auch mit dem neuen Angebot ist die PostFinance für Vieltrader immer noch wesentlich teurer als die günstigsten Online-Broker.»
Grosse Gebührenunterschiede
Die neuen Trading-Gebühren der PostFinance sind bereits im interaktiven Trading-Vergleich von moneyland.ch integriert. Hier können Nutzerinnen und Nutzer kostenlos und unabhängig die Depotgebühren und Handelskosten für Aktien, Anleihen, ETF und strukturierte Produkte vergleichen. Auch individuelle Angaben sind möglich. «Ein Vergleich lohnt sich, da die Gebühren je nach Bank markant variieren. Für Vieltrader kann der Unterschied mehrere Tausend Franken pro Jahr ausmachen», so Benjamin Manz.
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