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News: Versicherungen

Je nach Wohnort sind die Prämien doppelt so hoch

9. Oktober 2019 - Felix Oeschger

moneyland.ch, der unabhängige Online-Vergleichsdienst der Schweiz, hat die Krankenkassenprämien aller Prämienregionen für 2020 untersucht. Fazit: Je nach Wohnort zahlen Versicherte für die günstigste Krankenkasse doppelt so viel.

Die Schweizer Krankenkassenprämien unterscheiden sich je nach Wohnort. Ausschlaggebend sind die so genannten Prämienregionen, von denen es in der Schweiz insgesamt 42 gibt. In den Kantonen Zürich, St. Gallen, Luzern, Graubünden und Bern gibt es drei Prämienregionen, in den Kantonen Wallis, Waadt, Tessin, Schaffhausen, Freiburg und Basel-Landschaft zwei Prämienregionen. Alle übrigen Kantone haben nur eine Prämienregion. Die Prämienregionen sind für alle Krankenkassen dieselben.

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Prämiendaten aller Krankenkassen in allen 42 Prämienregionen analysiert. Pro Wohnort wurden jeweils die günstigsten Krankenkassen ausgewertet. Resultat: Je nach Wohnort unterscheiden sich die Prämien massiv. «Der Wohnort kann mehr als 2000 Prämienfranken pro Jahr ausmachen», so Daniel Dreier, Experte bei moneyland.ch.

Basel-Stadt am teuersten, Appenzell Innerrhoden am günstigsten

Im Kanton Appenzell Innerrhoden kostet das günstigste Krankenkassen-Modell für erwachsene Versicherte mit einer 300er-Franchise (ohne Unfalldeckung) 265.90 Franken – so günstig wie nirgends sonst. In Basel-Stadt hingegen kostet das günstigste Krankenkassen-Modell für das gleiche Profil 452.60 Franken.

In Basel-Stadt zahlen die Versicherten also für die günstigste Krankenversicherung 186.70 Franken pro Monat mehr als in Appenzell Innerrhoden. Anders ausgedrückt: «In Basel-Stadt zahlen erwachsene Versicherte für die günstigste Krankenkasse über 70 Prozent mehr als in Appenzell Innerrhoden», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.

Auch für erwachsene Versicherte mit einer 2500er-Franchise (ohne Unfalldeckung) gibt es die günstigsten Prämien im Kanton Appenzell Innerrhoden mit 167.30 Franken pro Monat.

Die günstigsten Prämien im Kanton Basel-Stadt hingegen betragen für die 2500er-Franchise 333.30 Franken pro Monat. Das ist rund das Doppelte und entspricht einer Prämiendifferenz von fast 2000 Franken im Jahr. Für junge Erwachsene sehen die Prämienverteilungen ähnlich wie für Erwachsene aus.

Grosse Prämienunterschiede zwischen benachbarten Gemeinden

«In nahe gelegenen Gemeinden aus unterschiedlichen Prämienregionen werden die Unterschiede als besonders krass empfunden», so Benjamin Manz.

Ein konkretes Beispiel aus dem Kanton Zürich: Die Gemeinde Oberengstringen gehört zur Prämienregion 3 im Kanton Zürich. Hier zahlen erwachsene Versicherte mit einer 2500er-Franchise (ohne Unfalldeckung) 200 Prämienfranken pro Monat (es handelt sich um Assura PharMed).

Das unmittelbar benachbarte Frankenthal gehört zur Stadt Zürich und damit zur teureren Prämienregion 1. Hier zahlen die Versicherten mit dem genau gleichen Profil für die günstigste Kasse (ebenfalls Assura PharMed) mit 264.90 Franken deutlich mehr. Einige Meter Wohndistanz resultieren also in einer Prämiendifferenz von rund 780 Franken pro Jahr.

Ein weiteres Beispiel liefert der Kanton Bern: Hier gibt es drei Prämienregionen. Je nach Gemeinde im Kanton Bern zahlen erwachsene Versicherte für die günstigste Krankenkasse mit 2500er-Franchise im Minimum 228.90 Franken oder 293.40 Franken pro Monat – das entspricht einem Aufschlag von mehr als 28% beziehungsweise 774 Franken pro Jahr.

Die günstigsten und teuersten Krankenkassen für erwachsene Versicherte

moneyland.ch hat für alle 42 Prämienregionen der Schweiz ausserdem untersucht, welche Krankenkassen am häufigsten am günstigsten und am teuersten sind.

Ergebnis: Für erwachsene Versicherte ab einem Alter von 26 Jahren mit der tiefsten 300er-Franchise (ohne Unfalldeckung) hat die Assura in 15 Prämienregionen die günstigsten Prämien, gefolgt von der Swica in 8, der Progrès in 7 und der Helsana in 5 Prämienregionen.

Für erwachsene Versicherte mit der höchsten 2500er-Franchise ist die Assura in 16 Prämienregionen am günstigsten, gefolgt von der Progrès in 8, der Atupri in 7 und der Helsana in 4 Prämienregionen.

Kolping (gehört zu Sympany) ist hingegen die Kasse, die am häufigsten am teuersten ist, nämlich in 16 Prämienregionen.

Die günstigsten und teuersten Krankenkassen für junge Erwachsene

Interessanterweise ergibt sich für die Altersgruppe der jungen Erwachsenen (im Alter zwischen 19 und 25 Jahren) ein anderes Bild als für Erwachsene. Für junge Erwachsene mit der 300er-Franchise ist die Sanitas in 10 Prämienregionen am günstigsten, gefolgt von Atupri in 9, der Agrisano und Assura in je 6 und der Sanagate in 5 Prämienregionen.

Für die Mehrheit der jungen Erwachsenen ist die höchste 2500er-Franchise die optimale Wahl. Hier bietet die Sanitas in 25 Prämienregionen die günstigsten Prämien, gefolgt von Agrisano in 6, Atupri in 4 und Sanagate ebenfalls in 4 Prämienregionen.

Am teuersten ist Kolping (gehört zu Sympany) in 12 Prämienregionen, gefolgt von Ingenbohl in 10 Prämienregionen.

Bei der Altersgruppe der Kinder bis zum einem Alter von 18 Jahren mit der tiefsten 0er-Franchise ist die Assura in 16 Prämienregionen am günstigsten, gefolgt von der Agrisano in 8 Regionen. Mit der höchsten 600er-Franchise ist die Agrisano in 15 Prämienregionen die günstigste Wahl, gefolgt von der Assura in 14 Regionen.

Weitere Informationen:
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Experte Felix Oeschger
Felix Oeschger ist Analyst und Experte bei moneyland.ch.