Auf den 11. Juni 2019 hat Salt seine Preise für Daten-Roaming-Pakete für Abo-Kunden geändert. Ausserdem sind 52 Länder in neue Roaming-Länderzonen eingeteilt worden. Alle Änderungen gelten auch für den Anbieter «Das ABO». Keine Änderungen gibt es für Prepaid-Kunden von Salt.
Daten-Roaming in Europa bis zu 5% teurer
Während andere Anbieter ihre Tarife für das Daten-Roaming in Europa senken, geht Salt den umgekehrten Weg: Das Daten-Roaming in Europa wird teurer. 1 GB Daten-Roaming kostet neu mit 19.95 Franken einen Franken mehr als bisher. Das ist eine Preiserhöhung von 5.3%. Das grössere 5-GB-Paket kostet mit 69.95 Franken ebenfalls einen Franken mehr als bisher.
In Kuba, Namibia und Malediven doppelt so teuer
In 46 Ländern kommt es zu noch grösseren Preiserhöhungen. Bei einigen dieser Länder handelt es sich um bei Schweizern beliebte Feriendestinationen wie Kuba, Namibia und den Malediven. Auch viele weitere Länder wie Swasiland, Syrien oder Simbabwe sind von dieser Preiserhöhung betroffen. Das 100-MB-Datenpaket kostet neu mit 49.95 Franken genau 20 Franken oder 66.8% mehr als bisher.
Neu bietet Salt ausserdem ein 500-MB-Paket für 199.95 Franken an. Bisher gab es für diesen Preis ein Paket mit 1024 MB. Da es für den gleichen Preis weniger als die Hälfte der bisherigen Datenmenge gibt, verdoppelt sich der Preis für das Daten-Roaming in diesen Ländern.
Preise in vielen Ländern halbiert
In vielen Ländern hat Salt die Preise für Daten-Roaming-Pakete hingegen halbiert. Dazu zählen zum Beispiel Albanien, Australien, Brasilien, Kosovo, Montenegro, Südafrika und Thailand. 100 MB kosten neu 14.95 Franken, 400 MB 49.95 Franken und 1 GB 99.95 Franken. Bisher waren die Pakete doppelt so teuer.
Telefonieren bis zu 1048 Prozent teurer
Die neue Zoneneinteilung hat in einigen Ländern auch Einfluss auf die Tarife für im Ausland geführte Roaming-Telefongespräche und verschickte SMS. In 38 Ländern haben die Salt-Kunden nicht mehr die Möglichkeit, mit der «Talk Rest of World»-Option von Salt für 40 Rappen pro Minute zu telefonieren.
Stattdessen verrechnet Salt in diesen Ländern nur noch den Standardtarif, der für ankommende Gespräche 2.99 Franken und für Gespräche innerhalb des Landes sowie in die Schweiz 4.99 Franken beträgt. Dies entspricht einer Preiserhöhung um unglaubliche 548 beziehungsweise 1048 Prozent.
Es gibt jedoch auch 14 Länder, in denen die Kunden neu von der «Talk Rest of World»-Option profitieren können. Dazu gehören zum Beispiel Vietnam, Kenia, Senegal, Sri Lanka und Tunesien. Statt 2.99 Franken beziehungsweise 4.99 Franken können diese Kunden mit der «Talk Rest of World»-Option Telefongespräche für 40 Rappen führen.
Fazit von Ralf Beyeler vom unabhängigen Vergleichsdienst moneyland.ch
Eine Erhöhung der Roamingtarife in Europa steht quer in der Telekom-Landschaft. Viele Anbieter senken vor den Sommerferien jeweils die Roamingtarife, Salt geht nun den umgekehrten Weg. Offensichtlich hat Salt die Erfahrung gemacht, dass die Kunden nicht auf den Preis achten und Salt mit einer Preiserhöhung somit den Gewinn maximieren kann. Besonders krass und kundenunfreundlich ist die Verdoppelung der Preise in zahlreichen Ländern. Tipp: Kaufen Sie vor Ort eine lokale SIM-Karte.
Auffällig sind die erheblichen Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Schweizer Anbietern. So kostet 1 GB Daten-Roaming in Belize, Guinea-Bissau oder auf der Insel St. Lucia bei Salt neu knapp 400 Franken, bei Swisscom allerdings weniger als 60 Franken. Damit ist Salt in diesen Ländern fast sechsmal so teuer wie Swisscom.
In 55 Ländern – darunter Australien, Brasilien, Kosovo und Südafrika – verlangt Salt für 1 GB Daten-Roaming knapp 100 Franken, Swisscom aber weniger als 20 Franken. Umgekehrt gibt es aber auch acht Länder, in denen Salt mit knapp 400 Franken für 1 Gigabyte Daten-Roaming 25-mal günstiger ist als Swisscom mit theoretisch knapp 10'000 Franken.
Zu den Vergleichen und Rechnern:
Handy-Abos der Schweiz (inklusive Roaming)
Roaming