Salt lanciert neue Handy-Abos

Der drittgrösste Schweizer Mobilfunkbetreiber Salt ersetzt alle seine Handy-Abos. Ab dem 12. Juli 2022 sind nur noch die vier neuen Handy-Abos unter dem Namen «Salt Mobile Max» erhältlich. Keine Änderungen gibt es bei den Prepaid-Angeboten von Salt.

Bestehende Kundinnen und Kunden behalten ihr bisheriges Handy-Abo. Sobald die Mindestlaufzeit abgelaufen ist, können sie auf Wunsch auf ein neues Abo wechseln, wie Salt auf Anfrage von moneyland.ch schreibt.

Alle Abos bieten eine Flatrate für unlimitierte Anrufe zu allen Schweizer Festnetzanschlüssen und zu Schweizer Handys. Mit Ausnahme des günstigsten Angebots enthalten alle neuen Abos von Salt auch eine Flatrate für den unlimitierten Internetzugang in der Schweiz. Am stärksten unterscheiden sich die vier verschiedenen Angebote in Sachen Roaming.

Tabelle 1: Überblick zu den neuen Abos

Die Grundgebühr bezieht sich auf den Normalpreis ohne Aktionsangebote.
* Die Europa-Zone umfasst bestimmte europäische Länder, darunter 22 der 28 EU-Länder.
** Die Travel-Zone umfasst bestimmte europäische Länder (6 der 28 EU-Länder, Länder auf dem Balkan) und einige Ferienländer in aller Welt wie Türkei, USA, Kanada und Thailand.
*** Wenn das Datenvolumen aufgebraucht ist, kann ohne weitere Kosten mit langsamer Geschwindigkeit von 256 Kbit/s weiter gesurft werden.

Keine Kostenfalle mehr

Bei den neuen Abos gibt es die Kostenfalle mit dem Datenroaming-Standardtarif nicht mehr. Bisher mussten Kundinnen und Kunden im Standardtarif je nach Land 2.95 Franken beziehungsweise 15 Franken pro Megabyte bezahlen. Umgerechnet auf das Gigabyte wären dies theoretisch 2950 Franken beziehungsweise 15’000 Franken. Mit den neuen Abos müssen die Kunden zwingend ein Datenroaming-Paket kaufen, wenn sie keine Inklusivleistungen mehr haben oder alle anderen im entsprechenden Land gültigen Datenpakete aufgebraucht sind.

Bisher hat Salt für junge Kunden vergünstigte Handy-Abos angeboten. Neu gibt es diese Jugendabos nicht mehr.

Die neuen Salt-Abos im Vergleich mit den bisherigen Handy-Abos von Salt

moneyland.ch hat die neuen Abos mit den bisherigen Angeboten verglichen. Das hat sich geändert:

• «Start Max»: Das bisherige Abo «Basic» bot zum Preis von 34.95 Franken im Monat ebenfalls eine Flatrate für Anrufe innerhalb der Schweiz und 5 GB Internet in der Schweiz an. Damit ist das neue Abo pro Monat 5 Franken teurer.
• «Swiss Max»: Das bisherige Abo «Swiss» kostete 59.95 Franken und bot neben einer Flatrate in der Schweiz 500 MB Datenroaming und 60 Minuten Roaminggespräche pro Monat. Das neue Abo bietet doppelt so viel Datenroaming, dafür keine Roaminganrufe mehr. Das neue Abo ist monatlich 10 Franken teurer.
• «Europe Max»: Das bisherige Abo «Europe» kostete mit 79.95 Franken pro Monat gleich viel wie das neue «Europe Max»-Abo. Beide Abos beinhalten die gleichen Inklusivleistungen.
• «Travel Max»: Das bisherige Abo «Europe XXL» kostete 89.95 Franken pro Monat und damit 10 Franken weniger. Die beiden Abos sind vergleichbar in Bezug auf die Nutzung in der Schweiz und in der Europa-Zone. Das neue Abo bietet allerdings zusätzlich Roaming in einigen Ferienländern, die im bisherigen Abo nicht enthalten gewesen sind. Allerdings waren die monatlich 40 GB Datenroaming des «Europe XXL»-Abos bis zum 9. Juni 2022 auch in einigen beliebten Ferienländer wie Kroatien, Türkei, USA und Kanada gültig. In den genannten Ländern sind die Leistungen nun wesentlich schlechter als noch bis zum 9. Juni 2022. Diese Verschlechterung des Angebots betrifft allerdings auch Kundinnen und Kunden, die weiterhin ein altes Abo von Salt nutzen.

Salt teurer als die Konkurrenz

Der Vergleich mit den Angeboten der beiden Hauptkonkurrenten Swisscom und Sunrise zeigt, dass es mit Ausnahme des günstigsten Abos keine grossen Unterschiede gibt. Bei den drei teureren Abos zahlen Salt-Kundinnen und -Kunden sogar mehr als bei Swisscom (mit App-Service) und Sunrise. Berücksichtigt wurde neben den Angeboten der Hauptmarken Swisscom und Sunrise auch das günstigste, ähnliche Abo auf dem Schweizer Markt (ohne Aktionsangebote).

Tabelle 2: Konkurrenzvergleich

* Kundinnen und Kunden von Swisscom, die sich verpflichten, den Kundendienst via Swisscom-App zu kontaktieren, bezahlen den niedrigeren Preis.

Beim Vergleich mit der Konkurrenz muss allerdings beachtet werden, dass es jeweils kleine Unterschiede gibt. So ist die Internet-Geschwindigkeit nicht bei allen Anbietern gleich schnell. Bei diesem Vergleich wurden nur Internet-Abos mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s berücksichtigt. Auch die enthaltenen Inklusiv-Leistungen können sich unterscheiden.

«Der typische Privatkunde profitiert wenig»

Innerhalb von weniger als zwei Monaten haben alle drei grossen Mobilfunk-Anbieter ihre Handy-Abos komplett überarbeitet. «Die Angebote unterscheiden sich nur minimal voneinander», bilanziert Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch. «Salt gibt einige Goodies dazu, wie zum Beispiel 1 GB Datenroaming in der Europazone bei der Schweizer Flatrate. Doch der typische Schweizer Privatkunde dürfte davon nur wenig profitieren.»

Preislich kann sich Salt kaum positiv von der Konkurrenz abheben: «Von den drei grössten Anbietern ist Salt oft am teuersten.» Wer sparen will, schliesst laut Beyeler aber sowieso besser kein Abo direkt bei Salt, Sunrise oder Swisscom ab: «Es gibt zahlreiche kleinere Zweit- und Drittmarken, die wesentlich günstiger sind. Hinter vielen dieser Marken steckt einer der drei grossen Netzbetreiber.»

Ein grosser Vorteil ist für die Kundinnen und Kunden, dass nun endlich auch Salt keinen Standardtarif für das Datenroaming mehr hat. «So kann es beim Datenroaming keine bösen Überraschungen mehr geben», erklärt Beyeler. Der Kunde muss aktiv ein Datenroamingpaket kaufen und kennt den konkreten Preis beim Kauf. Zu viel Lob habe der Telekom-Anbieter dafür aber nicht verdient, so der Experte: «Bei vielen Anbietern ist dies bereits seit längerer Zeit so, jetzt zieht endlich auch der drittgrösste Schweizer Netzbetreiber nach.»

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