Über ein Jahr nach der Fusion von Sunrise und UPC ist es nun soweit: Die Marke UPC verschwindet fast vollständig aus der Schweizer Telekom-Landschaft. Nur bestehende Kundinnen und Kunden erhalten weiterhin die bisherigen Produkte unter dem alten Namen. Übrig bleibt die Hauptmarke Sunrise.
Sie lanciert am 23. Mai 2022 nicht nur ihr neues Logo, sondern auch eine ganze Reihe von neuen Abos mit dem Namen «Sunrise Up». Ob sich die Umstellung für Kundinnen und Kunden lohnt, verrät Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch.
Handy-Abos werden günstiger
Die Mobilfunk-Abos von Sunrise sind neu etwas günstiger und die enthaltenen Leistungen sind etwas besser. So ist beispielsweise die Internet-Geschwindigkeit bei manchen Abos höher. Beim Abo «Up Mobile S» sind neu statt monatlich 1.5 Gigabyte mit 3 Gigabyte doppelt so viele Daten innerhalb der Schweiz enthalten. Von den neuen Preisen profitieren besonders Personen, die aktuell die teuersten Abos von Sunrise nutzen: «Up Mobile L» und «Up Mobile XL» kosten neu beide je 11 Franken pro Monat weniger als bisher.
Tabelle 1: Handytarife «Up Mobile»
Handy-Abo |
Telefonie |
Internet |
Speed |
Monatspreis |
Up Mobile S |
Flatrate zu Sunrise, UPC
und 3 Wunschnummern |
3 GB im Monat |
Max. 50 Mbit/s |
CHF 25 |
Up Mobile M |
Unlimitiert in der Schweiz |
Unlimitiert in der Schweiz |
Max. 500 Mbit/s |
CHF 59 |
Up Mobile L |
Unlimitiert in der Schweiz
und Europa |
Unlimitiert in der Schweiz
und Europa |
Max. 1 Gbit/s |
CHF 69 |
Up Mobile XL |
Unlimitiert in der Schweiz
und Europa;
Anrufe aus der Schweiz
nach Europa |
Unlimitiert in der Schweiz
und Europa |
Max. 2 Gbit/s |
CHF 89 |
Eine weitere Veränderung betrifft den Rabatt auf Handy-Abos, wenn Kundinnen und Kunden für mehrere Abos mit der gleichen Rechnung zahlen. Bisher kostete jedes weitere Abo fix 40 Franken. Neu gibt es einen Rabatt von jeweils 50 Prozent auf das zusätzliche Abo. «Bei den meisten Handy-Abos von Sunrise ist der neue Kombi-Rabatt besser als der bisherige Fixpreis», stellt Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch fest. «Einzig beim teuersten Abo könnten Kundinnen und Kunden mit dem bisherigen Fixpreis etwas mehr sparen.»
Der Preisvergleich mit Branchenprimus Swisscom zeigt, dass Sunrise mit den neuen Handy-Abos jeweils leicht günstiger ist. «Bisher waren Sunrise und Swisscom praktisch gleich teuer», erklärt Beyeler. Beispiel: Das neue «M»-Abo der Swisscom kostet 79.90 Franken im Monat – das Sunrise-Abo mit vergleichbaren Leistungen («L») kostet hingegen mit 69 Franken fast 11 Franken weniger.
Internet-Abos: Schneller und teurer
Bei den Internet-Abos gibt es ebenfalls kleine Preisänderungen: Die Abos «M» und «L» werden beide je 4 Franken pro Monat teurer. Dafür ist die Internetgeschwindigkeit doppelt so hoch wie bisher. Beim teuersten Abo «XL» sinkt der Preis im Vergleich zu bisher hingegen um 1 Franken pro Monat. Über den Glasfaseranschluss bleibt die Geschwindigkeit weiterhin bei 10 Gbit/s.
Tabelle 2: Preise für «Up Internet»
Internetabo |
Geschwindigkeit |
Monatspreis |
Up Internet M |
Max. 200 Mbit/s |
CHF 59 |
Up Internet L |
Max. 1 Gbit/s |
CHF 79 |
Up Internet XL |
Max. 10 Gbit/s |
CHF 89 |
Weitere Rabatte und teils zusätzliche Leistungen gibt es für Kundinnen und Kunden, die ein Internet-Abo mit einem Handy- oder einem TV-Abo kombinieren. Für die Kombi mit dem Mobile-Abo beispielsweise gibt es 10 Franken Rabatt.
Neues TV-Abo mit Netflix
Bei den bestehenden TV-Abos von Sunrise ändert sich nicht viel. Die Preise bleiben gleich. Neu gibt es allerdings ein drittes TV-Abo namens «Up TV XL», bei dem eine kostenpflichtige Fernsehoption dabei ist. Kundinnen und Kunden können wählen zwischen einem Standard-Abo von Netflix, Mysports Pro und dem Sunrise-Paket Premium Plus. Alle drei TV-Abos beinhalten 275 TV-Sender, 7 Tage Replay-TV und einen Recorder mit 2000 Stunden.
Tabelle 3: Preisübersicht «Up TV»
TV-Abo |
Gerät |
Oneplus |
Zusatzdienst |
Monatspreis |
Up TV M |
TV-App |
- |
- |
CHF 20 |
Up TV L |
TV-App und -Box |
Oneplus Free |
- |
CHF 30 |
Up TV XL |
TV-App und -Box |
Oneplus Premium |
Wahlweise Netflix, Mysports Pro oder Premium Plus |
CHF 50 |
Sunrise bleibt teuer
Der Preisvergleich mit anderen Anbietern zeigt: Sunrise ist zwar günstiger als bisher, aber immer noch einer der teuersten Anbieter. So kostet ein Handy-Abo mit Flatrate für Daten und Telefonie in der Schweiz bei Sunrise neu 59 Franken. Das günstigste Angebot (Tabelle 4) kostet nur ein Drittel so viel.
Tabelle 4: Vergleich Handy-Abos
Handy-Abo |
Monatspreis |
Yallo Swype Swiss |
CHF 20.00 |
Lidl Connect Smart Abo Unlimited |
CHF 29.95 |
Digital Republic Flat 50 |
CHF 30.00 |
Teleboy Mobile |
CHF 39.00 |
Quickline Mobile L |
CHF 40.00 |
M-Budget Mobile Maxi + Data Plus |
CHF 49.00 |
Digitec Connect |
CHF 49.00 |
Wingo Mobile Fair Flat |
CHF 55.00 |
Sunrise Up Mobile M (neu) |
CHF 59.00 |
Coop Mobile Plus |
CHF 59.90 |
Salt Swiss |
CHF 59.95 |
Sunrise We Mobile M (alt) |
CHF 65.00 |
Swisscom Blue Mobile S |
CHF 69.95 |
Noch weniger tut sich preislich bei den Internet-Abos: Sunrise bietet «Up Internet L» mit einer Mindestgeschwindigkeit von 1 Gbit/s für 79 Franken an. Das ist nur 90 Rappen pro Monat günstiger als das teuerste vergleichbare Angebot (Tabelle 5). «Wer sparen will, findet bei der Konkurrenz weiterhin günstigere Abos als bei Sunrise», sagt Beyeler.
Tabelle 5: Vergleich Internetabos
Internetabo |
Monatspreis |
iWay |
CHF 49.00 |
Teleboy Internet-Abo 1000 |
CHF 49.00 |
Salt Home |
CHF 49.95 |
Sunrise We Home Internet L (alt) |
CHF 75.00 |
Sunrise Up Internet L (neu) |
CHF 79.00 |
Swisscom Blue Internet M |
CHF 79.90 |
Für die obigen Preisvergleiche gilt: Mindestgeschwindigkeit von 50 Mbit/s (bei Handy-Abos), ohne Aktionen und Sonderangebote, Kombi-Rabatte für zusätzliche Abos und/oder Mobilfunk-Wireline-Kombi-Angebote.
«Nicht überwältigend»
«Die Veränderungen sind nicht überwältigend», sagt Beyeler etwas enttäuscht. «Das ist erstaunlich, da die Kundinnen und Kunden so lange warten mussten, bis die Fusion von Sunrise und UPC endgültig bei ihnen ankommt. Sunrise bleibt weiterhin einer der teuersten Anbieter – jetzt wäre die Gelegenheit gewesen, mit dem Neuauftritt auch neue Kundinnen und Kunden anzusprechen.» Stattdessen bietet Sunrise wie die Swisscom weiterhin nur über Zweitmarken günstige Telekom-Angebote.
«Es fällt auf, dass die neuen Abos sich an den bisherigen Sunrise-Abos orientieren, obwohl es UPCs Mutterkonzern Liberty Global ist, der Sunrise übernommen hat», beobachtet Beyeler zudem. Ganz überraschend ist das laut dem Experten jedoch nicht: «Sunrise ist in der Schweiz die stärkere Marke.»
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