Sind Social Media für Banken überhaupt relevant? Selbstverständlich ist die Qualität der Bankprodukte sowie der Kundenservice wichtiger als die Art und Weise, wie über Facebook, Twitter & Co. kommuniziert wird. Trotzdem kann die Social-Media-Kompetenz einige interessante Anhaltspunkte geben, ob und wie eine Bank auf die Kommunikationsbedürfnisse der Kundschaft eingehen möchte.
Immer mehr Banken tauschen sich denn auch mit bestehenden und potentiell neuen Kunden über Social Media aus. Bankkunden können sich dank den verschiedenen Social-Media-Kanälen über die gewünschte Bank informieren, Fragen stellen und Wünsche äussern.
Banken haben im Gegenzug die Gelegenheit, auf interaktivem Weg mehr über die Bedürfnisse einer zunehmend digital kommunizierenden Kundschaft zu erfahren. Die Kommunikation zwischen Bank und Kunde findet also immer öfter nicht mehr in den Filialen, sondern im digitalen Netz statt.
Social-Media-Analyse bei internationalen und Schweizer Banken
moneyland.ch hat die Social-Media-Auftritte von 50 relevanten Banken weltweit sowie von 20 Schweizer Banken analysiert. Dabei sind markante Unterschiede hinsichtlich der Social-Media-Kompetenz der Banken zu Tage getreten.
Die australische Commonwealth Bank führt die Rangliste an vor der Bank of Amercia und der ASB Bank aus Neuseeland.
Die bestplatzierten Banken erzielen eine hohe Gesamtpunktzahl durch eine breit abgestützte Kommunikation in allen Social-Media-Kanälen, eine überzeugende Qualität des Contents sowie mit einem hohen Mass an Interaktion mit den Nutzern. Auffällig ist die hervorragende Platzierung der Banken aus Australien, Neuseeland und den Niederlanden, die allesamt zu überzeugen vermögen.
Vermögensverwaltungsbanken im Hintertreffen
Durchschnittlich erreichen die untersuchten internationalen fünfzig Banken aber nur 69 Prozent der maximalen Punktzahl – ein Indikator dafür, dass viele Banken die interaktiven Möglichkeiten der Social-Media-Kanäle noch nicht ausschöpfen.
Besonders hapert es bei den Vermögensverwaltungsbanken: In erster Linie in den Bereichen Investment und Private Banking tätige Institute wie Morgan Stanley und Goldman Sachs performen auf den Social-Media-Plattformen klar unterdurchschnittlich.
Schweizer Banken: Credit Suisse führt die Rangliste an
In der Schweiz führt die Credit Suisse die Rangliste an, gefolgt von der PostFinance, Swissquote, UBS und der Banque Cantonal Vaudoise. Im internationalen Vergleich kommt die Credit Suisse auf Rang 6 und die UBS auf Rang 40 von 50 untersuchten Banken.
Durchschnittlich sind die Schweizer Banken hinsichtlich Social Media im Rückstand. Im Durchschnitt erreichen die untersuchten 20 Schweizer Banken gerade einmal 45 Prozent der maximalen Punktzahl (international sind es 69 Prozent) – dabei sind bei der Punktvergabe einfach zu erfüllende Kriterien angewendet worden.
Auf Facebook erreichen die Schweizer Banken durchschnittlich nur 52 Prozent (internationale Banken 71 Prozent), auf Twitter 47 Prozent (internationale Banken 81 Prozent), auf LinkedIn und Google+ je nur 38 Prozent der Maximalpunktzahl.
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