Die Sparzinsen sind im Januar 2025 gegenüber 2024 nochmals deutlich gesunken. Im ungewichteten Durchschnitt erhalten Erwachsene auf Sparkonten in Schweizer Franken nur noch 0.35 Prozent. Ende 2023 waren es durchschnittlich 0.8 Prozent, Ende 2024 noch 0.5 Prozent.
«Das sind keine guten Nachrichten für Sparerinnen und Sparer», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. «Es ist davon auszugehen, dass die Sparzinsen im Verlauf dieses Jahres noch weiter sinken werden.»
Das sind die Sparkonten mit dem höchsten Zins
Einige Banken bieten jedoch noch deutlich überdurchschnittliche Zinssätze an. Vor allem kleinere Banken heben sich von der Masse ab. So gibt es auf dem «Compte Epargne Plus» der Caisse d’Epargne d’Aubonne noch einen Zinssatz von 1 Prozent, bei der Spar- und Leihkasse Frutigen auf dem «Sparkonto plus 12 Monate» noch 0.9 Prozent.
Auf dem «Compte épargne Top» der Clientis Caisse d’Epargne Courtelary und dem Anlagesparkonto der Glarner Regionalbank sind es 0.8 Prozent. 0.75 Prozent gibt es mit dem Beteiligungssparkonto der Bank WIR, dem Anlagesparkonto der BSU und dem «Steinbockkonto Plus» der Bank EKI.
Das sind die höchstverzinsten Jugendsparkonten
Auch die Zinssätze der Jugendsparkonten in Schweizer Franken sind in den letzten Monaten gesunken. Derzeit gibt es noch durchschnittlich 0.71 Prozent auf Jugendsparkonten. Das sind mehr als 0.35 Prozentpunkte mehr als bei den Sparkonten für Erwachsene.
Am meisten Zins gibt es zurzeit auf den Jugendsparkonten der Caisse d’Epargne d’Aubonne, der Basler Kantonalbank, der Banca Popolare di Sondrio, der AEK Bank, der Spar- und Leihkasse Wynigen, der Leihkasse Stammheim und der Spar- und Leihkasse Bucheggberg mit je 1 Prozent.
Sparkonten in Euro- und US-Dollar im Vergleich
Etwas höher sind die Zinsen auf Schweizer Sparkonten in Euro und US-Dollar. Auf Euro-Sparkonten gibt es durchschnittlich 0.7 Prozent, maximal 2.5 Prozent mit dem Euro-Sparkonto Kontomat der Glarner Kantonalbank. Auf US-Dollar-Sparkonten gibt es durchschnittlich 1.25 Prozent, maximal 1.75 Prozent mit dem Sparkonto Save Easy von Swissquote. Bei Fremdwährungssparkonten besteht jedoch ein Wechselkursrisiko.
Was sollten Sparerinnen und Sparer tun?
Wer sein Geld auf einem Sparkonto liegen lassen möchte, sollte die Angebote vergleichen: Trotz niedriger Durchschnittszinsen gibt es immer noch markante Zinsunterschiede zwischen den verschiedenen Sparkonten. Generell ist aber mit sinkenden Zinsen zu rechnen. Neben den Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank sind dafür auch strategische Überlegungen der einzelnen Banken verantwortlich.
Etwas höher sind die Zinsen noch auf den Sparkonten der Säule 3a mit durchschnittlich 0.6 Prozent. Allerdings sind die 3a-Gelder bis 5 Jahre vor Erreichen des Rentenalters gesperrt und können nur in Ausnahmefällen vorzeitig bezogen werden.
Auch bei Festgeldkonten und Kassenobligationen gibt es je nach Laufzeit Angebote mit einer höheren Verzinsung als auf gewöhnlichen Sparkonten. Allerdings ist das Geld für die ganze Laufzeit gesperrt.
Langfristig ist mit einem gut diversifizierten Aktienportfolio, zum Beispiel mit einem Welt-ETF, eine deutlich höhere Rendite als mit Sparkonten zu erwarten. Allerdings ist auch das Risiko höher; zumindest kurzfristig kann es zu Verlusten kommen.
Schweizer Sparkonten können Sie auf moneyland.ch selbst interaktiv vergleichen.
Methodik
Für die Analyse wurden alle auf moneyland.ch verfügbaren Sparkonten für den Januar 2025 untersucht. Als Durchschnitt der Zinssätze wurde das arithmetische Mittel (ungewichtet über alle Angebote) berechnet. Analysiert wurden nur die Zinssätze vor der ersten Zinslimite. Bei den meisten Sparkonten gilt der höchste Zinssatz nur für einen limitierten Sparbetrag.