Der Begriff Stagflation ist eine Wortschöpfung aus den 1970er-Jahren, die sich aus den ökonomischen Begriffen Stagnation und Inflation zusammensetzt. Es handelt sich um ein gleichzeitiges Auftreten von Stagnation (also dem Ausbleiben von Wachstum) sowie von Inflation (also einer Preissteigerung beziehungsweise Geldentwertung). Bei einer Stagflation kommt es in der Regel auch zu steigender Arbeitslosigkeit und rückläufigem Wohlstand.
In einer Stagflation befindet sich die Wirtschaftspolitik in einer Zwickmühle: Wenn die Regierung die Steuern senkt, um das Wachstum anzukurbeln, steigt auch die Inflation weiter an. Wenn die Notenbank die Zinsen erhöht, um die Inflation zu bremsen, geht das Wirtschaftswachstum hingegen noch weiter zurück.
Ausgangspunkt ist meist ein unerwartetes Ereignis, welches das Wirtschaftswachstum schwächt und zugleich die Inflation anheizt. Beispiel: In den 70er-Jahren kam es zu politischen Spannungen, infolge dessen die OPEC, die Organisation der erdölproduzierenden Länder, ihre Ölproduktion stark einschränkte.
Die Reduktion des Angebots trieb den Ölpreis stark in die Höhe. Dieser Ölpreisschock hatte weitreichende Konsequenzen in den westlichen Industriestaaten – unter anderem stiegen die Produktionskosten. Dies wiederum hatte höhere Preise für Produkte zur Folge. Gleichzeitig wurde aber die eigene Produktion gedrosselt.
Die Inflation stieg deutlich, zugleich aber stagnierte das Wirtschaftswachstum. Verbraucher konnten also keine höheren Löhne mehr durchsetzen, viele verloren ihre Arbeit, und trotzdem stiegen die Preise. Konsumenten mussten mit einem stagnierenden Gehalt höhere Preise bewältigen. Die Nachfrage ging damit zurück – die Unternehmen mussten ihre Produktion noch weiter einschränken.