Ein Schweizer Haushalt gibt pro Jahr im Schnitt über 1000 Franken für Strom aus. moneyland.ch verrät, wofür der meiste Strom genutzt wird und wie Sie den Verbrauch reduzieren können.
Wie viel kostet Strom in der Schweiz?
Im Jahr 2025 zahlt ein typischer Schweizer Haushalt rund 29 Rappen pro Kilowattstunde (ohne Mehrwertsteuer). Das ist ein von der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) berechneter Medianwert – je nachdem, wo Sie wohnen, zahlen Sie womöglich wesentlich mehr oder weniger. Sie finden die Strompreise an Ihrem Wohnort mit dem interaktiven Tool der Elcom.
Pro Jahr verbraucht ein typischer Haushalt circa 4500 Kilowattstunden. Die jährliche Stromrechnung inklusive Mehrwertsteuer beläuft sich dann im Schnitt auf über 1300 Franken.
Wie viel Strom verbrauchen meine Geräte?
Wie viel Strom Ihre elektrischen Geräte effektiv verbrauchen, hängt stark von den Geräten selbst ab. Ein Beispiel: Wenn Sie eine Lampe mit 10 Watt jährlich 1000 Stunden lang laufen lassen, verbraucht sie insgesamt 10 Kilowattstunden. Das kostet circa 2.90 Franken pro Jahr. Hätte die Lampe hingegen 50 Watt, kämen Sie innert 1000 Stunden auf 50 Kilowattstunden und 14.50 Franken.
Das Beispiel zeigt, dass neben dem Stromverbrauch des Geräts selbst vor allem die Nutzung ausschlaggebend ist: Wenn Sie das Licht statt 1000 Stunden pro Jahr nur halb so lange brennen lassen, reduzieren Sie den Stromverbrauch der Lampe massiv – unabhängig davon, wie viel Watt sie für den Betrieb benötigt. Darum gilt: Ausschalten ist immer noch die effektivste Möglichkeit, Strom zu sparen.
Welche Geräte verbrauchen am meisten Strom?
Da es stark vom Gerät selbst abhängt, kann diese Frage nicht allgemein beantwortet werden. Daten des Bundesamts für Energie zeigen jedoch, wofür Schweizer Privathaushalte am meisten Elektrizität verwenden:
Die Grafik zeigt, dass der meiste Strom in Schweizer Haushalten fürs Heizen (inklusive Heizlüfter und dergleichen) verwendet wird. Darauf folgt der Stromverbrauch im Bereich Kochen und Geschirrspülen sowie für Warmwasser. Diese drei Bereiche machen zusammen rund die Hälfte des Stromverbrauchs von Schweizer Haushalten aus.
Das soll aber nicht heissen, dass Sie andere Verwendungszwecke bei der Stromrechnung nicht zu spüren bekommen. Die Beleuchtung zum Beispiel macht zwar mit 7 Prozent nur verhältnismässig wenig am durchschnittlichen Gesamtverbrauch aus. Aber bei einer Stromrechnung von 1300 Franken sind das immer noch 90 Franken pro Jahr.
Wie kann ich Strom sparen?
Unten finden Sie eine Liste von einfachen Tipps, wie Sie im Haushalt Strom sparen können. Aber bevor Sie sich damit befassen, sollten Sie diese drei Grundsätze kennen und befolgen:
- Energieeffizienz beachten
Bei einer Neuanschaffung wählen Sie am besten ein Gerät mit hoher Energieeffizienz. Selbst wenn es etwas teurer ist, kann es gut sein, dass Sie über längere Dauer Geld sparen, weil das Gerät weniger Strom verbraucht. Bei Neugeräten steht auf der Energieetikette, wie gross der Stromverbrauch ist – Sie können also direkt vergleichen. Beispielsweise wird angegeben, wie viele Kilowattstunden ein Kühlschrank pro Jahr und eine Waschmaschine pro 100 Waschgänge verbraucht.
Eine XXL-Waschmaschine mag für Familienhaushalte ideal sein – für Einzelpersonen aber vielleicht weniger. Wenn Sie die Maschine halb leer laufen lassen müssen, weil Ihnen die Socken ausgehen, verbrauchen Sie insgesamt womöglich mehr Energie, als wenn Sie eine passende Maschine hätten. Dasselbe gilt für viele andere Haushaltsgeräte wie Backöfen und Kühlschränke. Auch die Grösse Ihres Kochgeschirrs sollte zur Essensmenge passen, die Sie zubereiten wollen.
Schalten Sie aus, was Sie nicht brauchen. Ziehen Sie dazu wenn möglich den Stecker oder verwenden Sie Steckleisten und Zeitschaltuhren. So vermeiden Sie, dass Geräte im Stand-by-Modus oder anderweitig unbemerkt weiter Strom verbrauchen. Besonders wenn Sie längere Zeit nicht zu Hause sind, kann es sinnvoll sein, alle entbehrliche Elektronik vom Netz zu nehmen.
Einfache Tipps, um im Haushalt Strom zu sparen
Ein durchschnittlicher Schweizer Haushalt verwendet ein Viertel seiner Elektrizität fürs Heizen. Mit diesen Tipps können Sie bei der Heizung Strom sparen:
Wenn Sie eine Elektroheizung haben, können Sie Strom sparen, indem Sie nur diejenigen Räume heizen, in denen es auch nötig ist. Wenn Sie beispielsweise tagsüber nie im Schlafzimmer sind, muss es dort während dieser Zeit auch nicht warm sein. Stellen Sie den Thermostat entsprechend ein. Wenn niemand zu Hause ist, muss ebenfalls nicht so stark geheizt werden. Achten Sie jedoch darauf, dass die Temperatur in der Wohnung nicht unter circa 15 Grad sinkt – sonst steigt die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Übrigens reicht eine Temperatur von 18 Grad fürs Schlafzimmer auch nachtsüber. Höhere Temperaturen haben bei vielen Menschen einen negativen Einfluss auf den Schlaf.
Damit die Heizung einen Raum am effizientesten erwärmen kann, sollten Sie dafür sorgen, dass sich davor keine Möbel, Vorhänge oder dergleichen befinden. Solche Gegenstände können die Wärme absorbieren, sodass der Raum kaum davon profitiert. Dadurch muss womöglich der Thermostat höher eingestellt werden, um die Wohnung zu heizen, als wenn der Heizkörper frei stehen würden.
14 Prozent des Stromverbrauchs in Schweizer Haushalten wird fürs Kochen und Geschirrspülen aufgewendet. So können Sie sparen:
Beim Kochen und Backen muss der Herd oder Ofen nicht die ganze Zeit eingeschaltet sein: Sie können das Gerät einige Minuten vor Ende komplett ausschalten und mit der Restwärme fertig kochen beziehungsweise backen. Restwärme können Sie übrigens auch bei Geräten ausserhalb der Küche nutzen – zum Beispiel beim Bügeln.
Vorheizen ist in fast allen Fällen Stromverschwendung: Die meisten Gerichte können Sie bereits vor dem Einschalten in den kalten Backofen tun. Dann dauert das Backen zwar etwas länger als im Rezept oder auf der Verpackung angegeben, aber der Ofen ist insgesamt weniger lange eingeschaltet. Ausnahmen sind bestimmte Gerichte wie beispielsweise Biskuitteig und Soufflés, die nicht in den kalten Backofen gestellt werden sollten.
In praktisch allen Geräten, die regelmässig Wasser erhitzen, können sich Kalkschichten bilden. Dazu gehören beispielsweise elektrische Wasserkocher und Kaffeemaschinen. Kalk kann die Leistungsfähigkeit Ihres Geräts beeinflussen, sodass mehr Strom benötigt wird, um Wasser zu erhitzen. Darum sollten Sie die Geräte regelmässig entkalken. Wie das geht und wie oft Sie es tun sollten, steht in der Bedienungsanleitung.
Rund 13 Prozent des Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts fliessen in die Erwärmung von Wasser. Das können Sie tun, um zu sparen:
Je weniger stark Sie das Wasser aufwärmen müssen, umso weniger Energie verbrauchen Sie. Wenn Sie also bereit sind, bei der Temperatur einen Kompromiss einzugehen, können Sie ganz einfach sparen. Ein kleiner Trick: Starten Sie mit warmem Wasser und reduzieren Sie dann die Temperatur so weit, wie es Ihnen immer noch passt. In der Regel sind Sie auf diese Weise mit kälterem Wasser zufrieden, als wenn Sie von Anfang an mit dieser Wassertemperatur begonnen hätten.
Wenn Sie nicht komplett auf warmes Duschen verzichten wollen, können Sie zumindest den Warmwasserverbrauch etwas reduzieren. Tipps, wie Sie im Alltag Wasser sparen können, finden Sie auf moneyland.ch.
Kühl- und Gefriergeräte verbrauchen in Schweizer Privathaushalten fast 10 Prozent des Stroms. Auch hier gibt es einige einfache Tipps:
- Gefrierschränke und -fächer abtauen
Im Gefrierer beziehungsweise Tiefkühlfach des Kühlschranks kann sich mit der Zeit eine Eisschicht bilden. Je grösser diese Schicht ist, desto mehr Strom verbraucht das Gerät. Es kann sogar sein, dass die Leistung nicht mehr reicht, um die gewünschte Gefriertemperatur aufrechtzuerhalten. Darum ist es sinnvoll, den Kühl- oder Gefrierschrank regelmässig abzutauen und zu reinigen.
Kühlschrank abtauen: So gehts
Idealerweise verbrauchen Sie möglichst viele der Lebensmittel, die Sie im Kühlschrank und Gefrierfach aufbewahren, bevor Sie mit dem Abtauen beginnen. Räumen Sie dann das Gerät aus und lagern Sie verderbliche Lebensmitteln zum Beispiel mit Kühlelementen in einer Kühltasche. Schalten Sie den Kühlschrank aus und trennen Sie ihn von der Stromversorgung. Lassen Sie die Türen des Kühlschranks und des Gefrierfachs offen. Falls sich viel Eis im Gefrierfach befindet, legen Sie am besten ein Handtuch oder einen Auffangbehälter dahin, wo sich das Tauwasser ansammeln könnte. Nun beginnt der Abtauvorgang.
Das Abtauen dauert in der Regel ein paar Stunden. Wenn die Eisschicht beginnt, weich zu werden, können Sie auch von Hand oder mit einem stumpfen Gegenstand (zum Beispiel ein Holzlöffel) sanft nachhelfen. Wenden Sie jedoch nicht zu viel Kraft an, damit Sie das Gerät nicht beschädigen. Wenn sämtliches Eis geschmolzen ist, reinigen Sie den Kühlschrank mit Geschirrspülmittel und wischen danach alles mit einem feuchten Lappen ab. Trocknen Sie nun alle Oberflächen. Idealerweise warten Sie mit der Inbetriebnahme noch etwas ab, damit auch kleinere Feuchtigkeitsreste verdunsten. Danach können Sie das Gerät ans Stromnetz anschliessen, einschalten und die Lebensmittel wieder einräumen.
- Keine Wärme in Kühlgeräte lassen
Öffnen Sie den Kühlschrank oder die Gefriertruhe nur, wenn Sie wirklich etwas daraus benötigen. Bei offener Tür in den Kühlschrank zu starren, ermöglicht den Wärmeaustausch. Das Gerät muss dann zusätzlich Energie aufwenden, um wieder auf die gewünschte Kühltemperatur zu kommen. Sie sollten auch keine warmen Lebensmittel oder Gegenstände in den Kühlschrank stellen. Lassen Sie sie zuerst bei Zimmertemperatur (oder ganz klassisch auf dem Fensterbrett) abkühlen. Das geht zwar etwas länger, ist aber dafür gratis.
8 Prozent des Strombudgets gehen in durchschnittlichen Schweizer Haushalten für Büro- und Unterhaltungsgeräte drauf. Auch hier gibt es Sparpotenzial:
- Unterhaltungs- und Bürogeräte ganz ausschalten
Viele Computer und Unterhaltungsgeräte haben zwar einen Ausschaltknopf, der schaltet das Gerät aber nicht unbedingt aus: Insbesondere Tablets gehen stattdessen oft in einen Schlafmodus. Dann verbrauchen Sie weiterhin etwas Strom, wenn auch wesentlich weniger als während des Vollbetriebs. Bei den meisten Geräten können Sie einstellen, dass der Power-Knopf es vollständig ausschalten soll. Falls nicht, haben Sie womöglich in der Software die Möglichkeit, das Gerät vollständig auszuschalten. Am besten ziehen Sie danach zudem den Stecker – insbesondere viele Computer verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand standardmässig immer noch ein bisschen Strom, solange sie angeschlossen sind. Und übrigens: Bildschirmschoner sparen keinen Strom.
- Laptop oder Tablet statt Desktop-PC nutzen
Viele Desktop-PCs liefern viel Leistung, sind aber nicht so stark für Effizienz optimiert wie Laptops und Tablets. Wenn Sie also nur wenig anspruchsvolle Dinge tun – beispielsweise schreiben oder online surfen – kann es sein, dass Sie im Vergleich zu mobilen Geräten auf dem Desktop-PC unnötig Energie verbrauchen. Auch Ihr Smartphone verbraucht höchstwahrscheinlich beim Surfen viel weniger Strom als Ihr PC.
Für manche Haushaltsgeräte ist vorgesehen, dass sie rund um die Uhr laufen. Kaum jemand käme beispielsweise auf die Idee, das Handy, den WLAN-Router oder den Netzwerkspeicher nur gerade dann einzuschalten, wenn man etwas damit machen will. Der Nachteil: Diese Geräte verbrauchen auch Strom, während sie nur im Bereitschaftsmodus sind. Um diesen Stromverbrauch zu reduzieren, können Sie mit einem Zeitplan dafür sorgen, dass das Gerät beispielsweise nachts von alleine ausschaltet und zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder startet. Viele Geräte haben in den Einstellungen eine solche Funktion. Alternativ können Sie natürlich auch einen Stecker mit Zeitschaltuhr verwenden.
Für die Beleuchtung wenden Schweizer Haushalte im Schnitt um die 7 Prozent ihres Stroms auf. Das sind Möglichkeiten, wie Sie beim Licht Strom sparen können:
Ähnlich wie bei der Heizung lässt sich auch beim Licht viel Strom sparen, wenn Sie es nur dort brennen lassen, wo Sie es auch wirklich brauchen. Je nach Anwendungsfall kann auch ein Bewegungsmelder sinnvoll sein – das Licht schaltet sich dann von alleine wieder aus. Den alten Mythos, dass die Lampe beim Einschalten viel mehr Strom verbraucht, als wenn man sie einfach hätte brennen lassen, können Sie getrost ignorieren. Solange Sie das Licht nicht praktisch sofort nach dem Ausschalten wieder einschalten, sparen Sie mit Brennenlassen keinen Strom.
Die LED gilt als das effizienteste Leuchtmittel für den Haushalt. Es kann sich also lohnen umzusteigen, wenn Sie etwa Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren verwenden. Bei letzteren müssen Sie jedoch zuerst prüfen, welche LED-Röhren mit Ihrer Lampe kompatibel sind. Falls Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie sich am besten vom Fachhändler beraten.
Falls Sie auf dem Balkon oder im Garten eine Lampe aufstellen wollen, können Sie sich überlegen, eine Solarleuchte zu installieren. Die laden sich tagsüber mit Sonnenlicht auf und leuchten dann komplett ohne zusätzlichen Stromverbrauch.
Geräte wie Waschmaschinen und Tumbler verbrauchen circa 6 Prozent Ihres Stroms. Hier einige Tipps, wie Sie in diesen Bereichen sparen können:
Füllen Sie die Waschmaschine ganz und nutzen Sie, falls vorhanden, das Eco-Programm oder wählen Sie einen Waschgang mit 40 Grad. Höhere Temperaturen sind in der Regel nur bei extrem verschmutzten Kleidern nötig. Meiden Sie zudem Kurzprogramme – sie verbrauchen in der Regel mehr Strom, weil das Wasser schneller erhitzt werden muss.
Wenn die Sonne scheint, trocknet die Wäsche draussen fast so schnell wie im Tumbler – und Sie zahlen keinen Rappen für Strom und schonen erst noch die Kleider. Falls Sie es nicht pressant haben, können Sie die Wäsche auch im Haus aufhängen und trocknen lassen (zum Beispiel bei schlechtem Wetter). Das dauert womöglich lange und Sie müssen gut lüften, damit die Feuchtigkeit aus den Kleidern nicht in den Wänden landet. Dafür sparen Sie auch auf diese Weise bei der Stromrechnung. Falls es einen speziellen Trockenraum in Ihrem Wohnhaus gibt, können Sie natürlich Ihre Wäsche auch dort aufhängen.
Weitere Informationen:
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