Die zweitgrösste Schweizer Telekom-Firma Sunrise erhöht per 1. Dezember 2019 ihre Gebühren. Betroffen von den Preiserhöhungen sind zahlreiche Abos.
Mobiles Internet: Gebühren-Erhöhung bei Tages-Flatrate
Bei allen Mobilfunk-Angeboten von Sunrise ohne unlimitierte Internet-Flatrate verrechnet Sunrise eine Gebühr, wenn die Kunden bei Erreichen der enthaltenen Datenmenge weiter surfen.
Bisher hat Sunrise den Kunden dafür 1 Franken pro Tag verrechnet. Per 1. Dezember 2019 erhöht Sunrise nun den Tarif um 20 Prozent auf 1.20 Franken pro Tag. Von dieser Gebührenerhöhung sind zum Beispiel die Abos «Freedom Swiss start» und «Freedom Swiss call» betroffen.
Wie bisher können die Kunden sich aber auch dafür entscheiden, dass die Geschwindigkeit des mobilen Internets nach Erreichen der im Abo enthaltenen Datenmenge stark gedrosselt werden soll. Wie bisher fallen in diesem Fall keine zusätzlichen Gebühren an.
Telefongespräche zwischen 3 und 5 Rappen pro Minute teurer
Teurer werden auch Telefonate via Mobilfunk- und Festnetz. Neu bezahlen die Kunden mit einem Handy-Abo von Sunrise ohne Flatrate für Anrufe innerhalb der Schweiz 55 Rappen pro Minute. Bisher waren es 50 Rappen pro Minute. Davon betroffen sind zum Beispiel Kunden mit dem Sunrise-Abo «Swiss start».
Sunrise erhöht die Minutengebühr für alle Anrufe aus dem Festnetz um jeweils 3 beziehungsweise 5 Rappen pro Minute. Ein Anruf ins Schweizer Festnetz kostet damit neu 13 Rappen pro Minute und zu Schweizer Mobiltelefonen 43 Rappen pro Minute. Auch Anrufe ins Ausland sind von dieser Preiserhöhung betroffen. So kosten Anrufe in viele europäische Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien oder Spanien neu 20 Rappen pro Minute (ins Festnetz) beziehungsweise 50 Rappen pro Minute (ins Mobilfunknetz).
Einschätzung von Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch
Erst vor wenigen Wochen hat Sunrise die Gebühr für die SIM-Karte um 6 Franken auf 55 Franken erhöht. Nun erhöht Sunrise die Minutengebühren für Telefonanrufe und die Gebühren für Surf-Tage. Bereits vor einigen Monaten hat Sunrise die Minutengebühren für Telefonanrufe erhöht.
Der Preisvergleich mit der Konkurrenz zeigt, dass die Minutentarife im Mobilfunk und Festnetz von Sunrise deutlich schlechter abschneiden. Beispiel: Ein 10-Minuten-Anruf am Sonntag innerhalb des Festnetzes kostet bei Swisscom 40 Rappen. Bei Sunrise ist es mit 1.50 Franken fast viermal so viel.
Ein anderes Beispiel ist die Beinahe-Verdoppelung des Minutentarifs für Anrufe innerhalb der Schweiz. Bei Sunrise beträgt der Minutentarif ab Dezember 2019 vom Handy aus 55 Rappen pro Minute.
Ein Blick in die Daten des Mobilfunk-Vergleichs auf moneyland.ch zeigt, dass hier Sunrise von allen Anbietern die höchste Minutengebühr verrechnet. Als Sunrise 2014 ihre Freedom-Abos lanciert hatte, betrug der Minutenpreis noch 30 Rappen pro Minute. Bei den meisten Konkurrenten ist die Minutengebühr heute niedriger als 30 Rappen pro Minute.
Die Strategie von Sunrise ist klar: Indem Sunrise die Minutenpreise verteuert, sollen möglichst viele Kunden auf Flatrate-Angebote wechseln. Allerdings sind Flatrate-Angebote für Wenignutzer oft nicht die günstigste Wahl.
Ein Grund mehr, dass Kunden vergleichen sollten. Insbesondere auch deshalb, da es immer wieder Aktionsangebote gibt, mit denen Kunden für wenig Geld eine Flatrate erhalten. Der Handy-Abo-Vergleich von moneyland.ch hilft beim Vergleichen und berücksichtigt auch aktuelle Promotionsangebote.
Weitere Informationen:
Zu den Handy-Abos von Sunrise
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