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News: Telekom

Sunrise erhöht Roaming-Tarife

13. März 2019 - Ralf Beyeler

Sunrise hat ihre Standardtarife für das Roaming um bis zu 116% erhöht. Je nach Land bezahlen die Kunden neuerdings mehr als doppelt so viel wie bisher für Telefonate im Ausland.

Sunrise hat die Standardtarife für Telefongespräche und SMS im Ausland (Roaming) massiv erhöht. Beim Standardtarif handelt es sich um die Tarife, die den Kunden standardmässig ohne Abo mit Inklusiv-Roaming, ohne Option oder Paket verrechnet werden. Für Ferienreisende ohne Zusatzangebot ist der Standardtarif relevant.

Roaming in Europa, USA und Kanada bis zu 40 Prozent teurer

Für Telefonate in fast allen europäischen Ländern, in den USA, Kanada und einigen weiteren Ländern erhöht sich die Gebühr für ausgehende Anrufe von 1.30 Franken auf 1.75 Franken pro angefangene Minute. Das ist eine Preiserhöhung von 35 Prozent. Ankommende Anrufe kosten neu 1 Franken pro angefangene Gesprächsminute statt bisher 80 Rappen. Das ist eine Preiserhöhung von 25 Prozent. Auch im Ausland verschickte SMS kosten mehr: Statt 50 Rappen verrechnet Sunrise neu 60 Rappen. Das sind 20 Prozent mehr als bisher.

Roaming in Ländern wie Australien oder Albanien bis zu 81 Prozent teurer

Für Telefonate in Ländern der «Region 2» - bei Sunrise gehören Länder wie Australien, Albanien, Mazedonien und Thailand dazu - bezahlen Sunrise-Kunden bis zu 81 Prozent mehr als bisher.

Konkret kosten die innerhalb desselben Landes geführten Gespräche neu 2.90 Franken pro angefangene Gesprächsminute statt bisher 1.60 Franken. Das ist eine Preiserhöhung von 81 Prozent. Ein in der «Region 2» verschicktes SMS kostet neu 70 Rappen statt bisher 50 Rappen. Das ist eine Preiserhöhung von 40 Prozent. Die Minutenpreise für ankommende Anrufe sowie für Anrufe in die Schweiz bleiben unverändert.

Roaming in Ländern wie Argentinien, Kuba oder Ukraine bis zu 116 Prozent teurer

Für Telefonate in Ländern der «Region 3» - bei Sunrise gehören Länder wie Argentinien, Kuba, Ukraine oder Südkorea dazu - bezahlen Kunden bis zu 116 Prozent mehr als bisher.

Mehr als doppelt so teuer werden innerhalb des Landes geführte Gespräche: Pro angefangene Gesprächsminute verrechnet Sunrise neu 4.75 Franken statt bisher 2.20 Franken. Der Preis für ein in der «Region 3» verschicktes SMS erhöht sich von 50 Rappen auf 80 Rappen. Das ist eine Preiserhöhung von 60 Prozent.

Der Standardtarif für die Nutzung des Internets im Auslands (Daten-Roaming) bleibt hingegen unverändert.

Preisvergleich mit Swisscom und Salt

Der Konkurrenz-Vergleich der Standard-Roaming-Tarife ohne Optionen unter den drei grossen Mobilfunkanbietern Swisscom, Sunrise und Salt für das Roaming in Europa zeigt deutliche Unterschiede. So kosten in der EU geführte Anrufe in die Schweiz sowie innerhalb des Reiselandes bei Swisscom (bei fast allen Abos) mit 45 Rappen pro angefangene Minute am wenigsten. Fast viermal so teuer ist Sunrise mit neu 1.75 Franken pro angefangene Minute. Noch teurer ist Salt, wo diese Anrufe in den meisten EU-Ländern 1.99 Franken pro angefangene Minute kosten. In einigen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien verrechnet Salt 1.79 Franken pro angefangene Minute.

Bei ankommenden Anrufen im EU-Ausland ist Swisscom unter den drei grossen Anbietern mit 27 Rappen pro angefangene Minute (bei fast allen Swisscom-Abos) der günstigste Anbieter, gefolgt von Salt mit 79 Rappen pro angefangene Minute. Schlusslicht ist Sunrise mit einem Franken pro angefangene Minute.

Fazit von Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch

Die Preiserhöhung beim Roaming dürfte manche erstaunen. Gehen doch die meisten Konsumenten aufgrund der Werbebotschaften davon aus, dass die Roaming-Tarife von Schweizer Telekom-Anbietern immer günstiger werden.

Bei Sunrise ist nun jedoch das Gegenteil ist der Fall: Die Tarife für Telefonate und SMS im Ausland sind gestiegen. Besonders fies: Die Standardtarife werden erhöht. Die Telefonate und SMS vieler Ferienreisenden werden immer noch im Standardtarif abgerechnet, da sich viele Kunden vor ihren Ferien nicht mit dem Thema Roaming herumschlagen möchten und deshalb keine Optionen dazu buchen.

Tatsache ist, dass die Standard-Roaming-Tarife von Sunrise in Europa seit 2003 noch nie so teuer gewesen sind wie heute. Zwischen Ende 2002 und Frühling 2015 hat Sunrise für das Sprach-Roaming in Europa pro angefangene Minute 1.70 Franken verrechnet, ab Frühling 2015 waren es 1.30 Franken pro Minute, jetzt sind es 1.75 Franken pro Minute.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Schweizer Roaming-Preise steigen. Bereits vor zwei Jahren hat Salt die Standard-Roaming-Tarife massiv erhöht.

Telekom-Experte Beyeler empfiehlt: «Aufgepasst: Ohne Roaming-Option beziehungsweise Roaming-Paket kann es in den Ferien eine böse Überraschung geben. Vor den Ferien sollten Kunden sich deshalb unbedingt informieren. moneyland.ch bietet den Konsumenten den praktischen Roaming-Rechner an. Damit sehen die Kunden auf einen Blick, ob und wenn ja, welche Zusatzangebote sich lohnen.»

Als Alternative zu Optionen können Sunrise-Kunden auch kurzfristig auf ein Abo mit Inklusiv-Roaming wechseln und nach ihren Ferien wieder zu ihrem Standard-Angebot zurückwechseln.

Weitere Informationen:
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Experte Ralf Beyeler
Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.