Die Suche nach der passenden Mietwohnung in einem der am stärksten umkämpften Märkte der Welt ist sowohl für Neuankömmlinge als auch Einheimische eine Herausforderung. Mit diesen acht Tipps von moneyland.ch haben Sie die besten Chancen auf eine gute Mietwohnung.
1. Bereinigen Sie Ihren Betreibungsauszug
Schweizer Vermieter und Hausverwaltungen erwarten in der Regel, dass Sie einen aktuellen Betreibungsregisterauszug vorlegen, wenn Sie sich für eine Wohnung interessieren. Auch nur ein einziger negativer Eintrag im Betreibungsregister führt in der Regel dazu, dass Sie praktisch keine Chance mehr haben, die Wohnung zu bekommen. Besorgen Sie sich den Auszug und überprüfen sie ihn lange vor Beginn der Wohnungssuche, damit Sie allenfalls offene Betreibungsfälle rechtzeitig bereinigen können. Im schlimmsten Fall können negative Einträge fünf Jahre lang in Ihrem Betreibungsregisterauszug bleiben.
2. Suchen Sie «altmodisch»
Die grossen Online-Immobilienportale sind eine gute erste Anlaufstelle. Aber da die meisten anderen Interessentinnen und Interessenten ebenfalls auf diese Weise nach einer Wohnung suchen, müssen Sie mit viel Konkurrenz rechnen.
Versuchen Sie, neue Ansätze zu finden, indem Sie auch Websites mit Kleinanzeigen prüfen. Lokalzeitungen aus dem Gebiet, in das Sie ziehen möchten, haben möglicherweise ebenfalls Kleinanzeigen, die Sie online nicht finden (allerdings haben auch viele Lokalzeitungen eine Online-Präsenz).
Auch die Anschlagbretter in örtlichen Einkaufszentren, Bahnhöfen und Rathäusern sind einen Blick wert. Zudem bieten viele Gemeinden Listen von zu vermietenden Wohnungen auf ihrer Website oder in den Rathäusern. Einige Schweizer Vermieter und Immobilienmakler verwenden immer noch Schilder mit der Aufschrift «zu vermieten» – es lohnt sich, danach Ausschau zu halten.
Diese «altmodische» Art der Wohnungssuche ist zwar etwas aufwändiger. Sie kann sich aber lohnen, wenn Sie Schwierigkeiten haben, auf den Top-Webportalen aufgeführte Mietwohnungen zu bekommen.
3. Legen Sie Ihren Kontoauszug vor
Vermieter können nicht verlangen, dass Sie einen Kontoauszug vorlegen. Aber Sie haben das Recht, dies freiwillig zu tun, um so Ihre Chancen zu verbessern. Der Nachweis, dass Sie keine finanziellen Schwierigkeiten haben, kann Ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern verschaffen.
4. Verfassen Sie eine elegante Bewerbung
Wenn Sie neu in der Schweiz sind, mag Ihnen die Vorstellung fremd erscheinen, dass Sie den Vermietern gegenüber Werbung für sich selbst machen müssen. Aber falls die gewünschte Wohnung nicht in einem ländlichen Gebiet ist, müssen Sie damit rechnen, dass Sie wahrscheinlich nur eine von vielen sich bewerbenden Personen sind. Ein attraktiver «Lebenslauf» kann Ihnen helfen, sich von der Masse abzuheben.
Sie sollten nicht nur ein (schönes) Foto von sich selbst beilegen, sondern auch deutlich machen, warum Sie glauben, die richtige Person für die betreffende Wohnung zu sein – und wie Sie sich in die Gemeinschaft einbringen können. Wenn Sie keine Haustiere haben, nicht rauchen, keine laute Musik hören oder keine Instrumente spielen, sind das erwähnenswerte «Tugenden». Betonen Sie Ihre Fähigkeit, harmonisch mit Nachbarn zusammenzuleben, und dass Sie ein ruhiges Leben bevorzugen – sofern diese Eigenschaften auf Sie zutreffen. Wenn Sie die Hauptsprache in der Gegend, in der Sie die Wohnung suchen, nicht beherrschen, sollten Sie die Hilfe von Bekannten oder sogar von einem professionellen Übersetzer in Anspruch nehmen.
5. Kommen Sie vorbereitet zur Besichtigung
In der Schweiz erhalten Sie das Interessentenformular in der Regel persönlich, wenn Sie zu einer Besichtigung kommen. In einigen Fällen können Sie das Formular auch direkt bei der Besichtigung ausfüllen und einreichen.
Wenn Sie alle erforderlichen Unterlagen mitnehmen, damit Sie Ihre Bewerbung gleich bei der Besichtigung einreichen können, haben Sie einen Vorsprung gegenüber anderen Bewerbern. Darum sollten Sie folgende Dokumente mitbringen:
- Ihren Lebenslauf
- Einen aktuellen Betreibungsregisterauszug (idealerweise nicht älter als einen Monat)
- Kontoauszüge der vergangenen sechs Monate (wenn Sie bereit sind, diese vorzulegen)
- Falls Sie Ausländerin oder Ausländer beziehungsweise erst seit Kurzem in der Schweiz sind, ist es sinnvoll, eine Kopie Ihrer Aufenthaltsbewilligung beizulegen. Damit können Sie allfällige Zweifel beseitigen, dass Sie einen langfristigen Mietvertrag in der Schweiz aufrechterhalten können.
6. Achten Sie auf Nachmieter- und Wohnungstausch-Angebote
Viele Mieterinnen und Mieter suchen aktiv nach Interessenten, die bereit sind, ihren Mietvertrag zu übernehmen, damit sie die Kündigungsfrist nicht abwarten müssen. Da sowohl die ausscheidenden Mieterinnen und Mieter als auch die Vermieterinnen und Vermieter daran interessiert sind, möglichst schnell einen Nachmieter zu finden, sind Ihre Chancen auf eine Zusage überdurchschnittlich hoch.
Es gibt mehrere Schweizer Online-Plattformen, die sich auf Nachmiete konzentrieren. Oft listen auch die grossen Immobilien-Plattformen solche Angebote. Öffentliche Anschlagbretter, soziale Medien und Mundpropaganda sind weitere gute Quellen.
Der Wohnungstausch basiert auf dem gleichen Konzept, funktioniert aber nur, wenn Sie bereits eine Mietwohnung haben und aus dieser ausziehen möchten. Wenn Sie zum Beispiel eine grössere Wohnung suchen, können Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung auf einer Wohnungstausch-Website anbieten. Wenn eine andere Person eine kleinere Wohnung sucht, können Sie einfach die Mietwohnungen tauschen – vorausgesetzt, beide Vermieter sind mit den jeweils neuen Mietern einverstanden.
7. Erwägen Sie eine befristete Wohnung
Falls Sie nicht vorhaben, langfristig am gleichen Ort zu bleiben, könnte eine befristete Mietwohnung eine erschwingliche Lösung sein, die Sie leicht erhalten können. Bei befristeten Wohnungen steht in der Regel innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums eine grössere Renovierung oder der Abbruch bevor. Die meisten Langzeitmieter ziehen lange vor Ablauf der Frist aus und verursachen Lücken von mehreren Monaten bis Jahren.
Der Wettbewerb um diese Wohnungen ist klein und die Mieten liegen oft weit unter denjenigen des restlichen Markts. Eine befristete Wohnung kann sich eignen, wenn es Ihnen nichts ausmacht, regelmässig die Wohnung zu wechseln – oder wenn Sie eine Zwischenlösung brauchen, bis Sie eine langfristige Wohnung gefunden haben.
8. Ziehen Sie Untermiete in Betracht
Viele Mieterinnen und Mieter bieten ihre Wohnungen vor einem vorübergehenden Auszug zur Untermiete an. Da diese Personen in der Regel vorhaben, in die alte Wohnung zurückzukehren, haben sie einen besonderen Anreiz, eine gute Untermieterin oder einen guten Untermieter zu finden. In manchen Fällen können Sie auf diesem Weg eine Wohnung mieten, für die Sie andernfalls nicht akzeptiert worden wären.
Kleinanzeigen in Zeitungen und auf Websites sind eine gute erste Anlaufstelle für Untermiete-Angebote. Soziale Medien, Online-Foren und Mundpropaganda sind weitere gute Methoden, um Untervermieter zu finden.
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