Wünschen Sie eine tabellarische Vergleichsübersicht von mobilen Bezahlmitteln in der Schweiz? Hier können Sie sich den Vergleich als PDF kostenlos zuschicken lassen.
Immer mehr wird auch in der Schweiz mit dem Handy bezahlt. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat analysiert, welche Banken und Karten Apple Pay, Samsung Pay, Google Pay und weitere mobile Bezahldienste akzeptieren.
Die mobilen Bezahlmittel Apple Pay, Samsung Pay und Google Pay stiessen am Anfang Ihrer Lancierung bei der Mehrheit der Schweizer Kreditkarten-Herausgeber und Banken auf wenig Gegenliebe.
Anfängliche Zurückhaltung
«Viele Schweizer Banken fürchten sich im Kampf um Kunden vor der Konkurrenz der digitalen Weltkonzerne», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.
Es ist deshalb aus Bankensicht verständlich, dass sie anfangs aufs Bremspedal drückten und sich in erster Linie auf die Schweizer Bezahllösung Twint fokussierten.
Beispiel Apple Pay: Obwohl Apple Pay in der Schweiz bereits im Jahr 2016 lanciert wurde, waren im Sommer 2016 nur die Karten von Cornèrcard, Bonuscard und Swiss Bankers kompatibel.
Bis im April 2019 bot noch keine der acht grossen Schweizer Banken UBS, Credit Suisse, Raiffeisen, Zürcher Kantonalbank, PostFinance, Valiant Bank, Migros Bank und Bank Cler ihren Kunden Apple Pay, Google Pay und/oder Samsung Pay an.
Ab 2020 breite Akzeptanz von Apple Pay & Co.
Mittlerweile hat sich das geändert: «Die Kreditkarten und Prepaidkarten von fast allen Schweizer Banken unterstützen nun endlich die modernen Smartphone-Bezahlsysteme Apple Pay, Samsung Pay und Google Pay», so Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei moneyland.ch.
Ausnahme ist PostFinance, die sich bislang gegen eine Einführung der internationalen mobilen Bezahlmittel ausgesprochen hat und nur auf Twint setzt (vergleiche tabellarische Übersicht, die Sie sich via Box unten zustellen lassen können).
Offensichtlich hat bei Schweizer Banken ein Umdenken eingesetzt. Mittlerweile sind Schweizer Banken der Ansicht, dass sie ohne Apple, Google und Samsung Pay schlechter fahren als mit.
«Ausserdem machen den Schweizer Banken Neobanken wie Revolut, TransferWise und Neon zurzeit grösseres Bauchweh als digitale Riesen wie Apple», so Manz. «Die neuen Smartphone-Banken konkurrenzieren Schweizer Banken bereits viel direkter als die Technologie-Riesen.»
Die Grossbank UBS zum Beispiel hat aufgrund der Konkurrenz durch Neobanken kürzlich die Lancierung von neuen Kreditkarten mit günstigeren Wechselkursen angekündigt. «Weitere Produktanpassungen von Schweizer Banken werden kommen», so Manz.
Apple Pay & Co. bei Schweizer Gratis-Kreditkarten
Kreditkarten ohne Jahresgebühren, so genannte «Gratis-Kreditkarten», sind in der Schweiz besonders populär. Die Cashback-Karten von Swisscard waren im Jahr 2018 die ersten Gratis-Kreditkarten, die Apple Pay einführten.
Erst seit diesem Jahr wird Apple Pay auch von der Migros Cumulus-Mastercard von Cembra Money Bank und der Coop Supercard von TopCard (UBS) unterstützt.
Auch Samsung Pay wird von allen drei Gratiskarten unterstützt, Google Pay von den Cashback-Karten von Swisscard und der Coop Supercard Kreditkarte.
Mobile Bezahldienste bei Smartphone-Banken
Neobanken mischen auch in der Schweiz den Markt auf. moneyland.ch hat analysiert, welche Mobile-Payment-Lösungen die wichtigsten in der Schweiz präsenten Smartphone-Banken anbieten.
Zu den Neobanken gehören die Schweizer Anbieter Neon und Zak (Bank Cler) sowie die britischen Anbieter Revolut und TransferWise.
Als einzige der vier genannten Smartphone-Banken bietet Zak (mit den von Cornèrcard herausgegebenen Karten) sowohl Apple Pay, Google Pay als auch Samsung Pay an. Die beiden britischen Unternehmen Revolut und TransferWise ermöglichen ihren Kunden das Bezahlen mit Apple Pay und Google Pay, nicht jedoch mit Samsung Pay. «Das Schweizer Startup Neon schliesslich bietet seinen Kunden neu auch Samsung Pay an», so Beyeler.
Bezahldienste mit Smartwatches
Neben Smartphones können mittlerweile auch Smartwatches und andere Wearables zum Zahlen verwendet werden. So ermöglicht die Schweizer Uhrenherstellerin Swatch das Bezahlen mit einigen ihrer Uhren. Mit Fitness-Tracker von Fitbit und Garmin können Sportbegeisterte ebenfalls zahlen. Schliesslich sind Apple Watches mit Apple Pay kompatibel.
Einige Schweizer Kreditkartenfirmen haben noch vor Apple Pay Fitbit und Garmin Pay unterstützt. Trotzdem werden diese in der Schweiz bislang kaum gebraucht, wie die Umfrage von moneyland.ch gezeigt hat.
Twint in der Schweizer häufiger gebraucht als Apple Pay
Die Schweizer Bezahllösung Twint funktioniert etwas anders als Apple Pay & Co. So müssen Kunden beispielsweise keine Kreditkarte hinterlegen, sondern können Twint auch mit Prepaid-Guthaben nutzen oder mit einem Bankkonto verknüpfen.
Twint wird schon erstaunlich häufig gebraucht, wie eine diesjährige Umfrage von moneyland.ch ergeben hat. Bereits 38% der Befragten nutzen Twint in Geschäften (in unterschiedlicher Häufigkeit) als Zahlungsmittel. Zum Vergleich: Bei Apple Pay sind es erst 10%, bei Google Pay 9% und bei Samsung Pay 7%.
Wenn man nur die Nutzer berücksichtigt, welche die jeweiligen Bezahldienste häufig im Geschäft nutzen, ergeben sich folgende Zahlen: 7% nutzen Twint oft. Bei Apple Pay sind es hingegen nur 3%, bei Google und Samsung Pay je 2%.
Weitere Informationen:
Schweizer Kreditkarten im interaktiven Vergleich
Fragen und Antworten zu den mobilen Zahlungsmitteln:
Apple Pay, Samsung Pay, Google Pay, Twint, Swatch Pay, Garmin Pay, Fitbit Pay
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