Wer im Ausland zahlen möchte, kann in den allermeisten Ländern noch nicht auf Bargeld verzichten. Dabei stellt sich Schweizer Reisenden und Feriengästen immer wieder die Frage, wie man möglichst günstig zum Reise- oder Feriengeld kommt.
Prinzipiell gibt es zwei Hauptvarianten, wie man Schweizer Franken in eine Fremdwährung eintauschen kann: Entweder im Inland in der Schweiz oder direkt im Ausland.
Fremdwährung in der Schweiz beziehen
Euros sind an vielen Schweizer Bankschaltern und sogar an Bankomaten gut erhältlich. Schwieriger kann es aber nur schon mit anderen Hauptwährungen wie dem britischen Pfund werden. Exotische Nebenwährungen schliesslich haben nur die wenigsten Schweizer Bankfilialen an Lager.
Für Nebenwährungen ist im Allgemeinen eine Bestellung einige Tage im Voraus nötig. Bankkunden können die angeforderte Währung anschliessend am Schalter abholen. Für Nichtkunden steht dieser Service allerdings nicht zur Verfügung.
Grössere Filialen etwa der UBS und Credit Suisse am Flughafen oder an der Zürcher Bahnhofstrasse führen eine grosse Bandbreite von mehr als 90 Währungen. Selbst exotische Währungen haben diese Filialen der beiden Grossbanken häufig im Angebot. Auch wenn Sie kein Kunde sind, können Sie die Fremdwährung in der Regel zum gleichen Kurs am Schalter beziehen. Allerdings wird für Nichtkunden ein Zuschlag von 5 bis 10 Franken berechnet. Informieren Sie sich am besten im Voraus kurz telefonisch.
Fremdwährungen per Post
Auch die PostFinance hat mit rund 80 Währungen ein breites Angebot. Am PostFinance-Schalter können Sie Fremdwährungen mit Ausnahme von Euros allerdings nicht beziehen. Als PostFinance-Kunde können Sie sich die Fremdwährung aber ab einem Gegenwert von 100 Franken gegen einen Zuschlag von 5 Franken pro Sendung nach Hause schicken lassen.
Dafür sollten Sie die Bestellung unter der Woche spätestens am Vortag bis um 13 Uhr aufgegeben haben. Zur Anwendung kommt dabei der Kurs von World Money Direct, dem Versandservice von Swiss Bankers, einer Gemeinschaftsunternehmung von Kantonalbanken, Regionalbanken, Raiffeisen und Credit Suisse.
Swiss Bankers führt den Fremdwährungsversand auch für die Migros Bank, Kantonalbanken, Regionalbanken, UBS, SBB und diverse weitere Institute durch. Sie können aber Ihr Geld nicht direkt über Swiss Bankers, nur via deren Partnerinstitute beziehen. Manche Banken verwenden direkt den Swiss-Bankers-Kurs, andere verteuern den Kurs zu Ihren Ungunsten.
SBB-Service: Achtung vor teuren Kursen
Viele Schweizerinnen und Schweizer kennen die Fremdwährungsservices der Schweizerischen Bundesbahnen. Tatsächlich bietet die SBB über 90 Fremdwährungen an – zumindest an den grösseren Verkaufsstellen. Falls eine Fremdwährung nicht vorrätig ist, wird diese per Post gegen eine Gebühr von 3 Franken zugestellt. Wer kein Generalabonnement besitzt, muss der SBB für den Wechselservice 4 Franken bezahlen.
Viel stärker ins Gewicht fallen allerdings die unvorteilhaften SBB-Wechselkurse, die im Fall von Nebenwährungen bei verschiedenen Tests schlecht abgeschnitten haben. Die Unterschiede im Vergleich zu besseren Kursen von Schweizer Banken können durchaus 20 Prozent des Geldbetrags ausmachen!
Fremdwährungskurse vergleichen
Bei den Hauptwährungen wie Euro, US-Dollar oder britisches Pfund bewegen sich die Wechselkurse von Schweizer Banken häufig in einem ähnlichen Rahmen. Beim Bezug des Feriengelds von Nebenwährungen sollten Sie aber auf die Fremdwährungskurse Acht geben. Zu den Nebenwährungen zählen alle Fremdwährungen ausser US-Dollar, Euro und britisches Pfund.
Eine kurze telefonische Nachfrage bezüglich des Kurses empfiehlt sich vor dem Kauf. Gerade bei exotischen Währungen, die selten nachgefragt werden, kann es grosse Kurs-Unterschiede zwischen den Anbietern geben. Dabei haben die unterschiedlichen Filialen einer Bank meistens die gleichen Kurse. Es kann aber Ausnahmen geben: So können die stark frequentierten Niederlassungen der UBS und Credit Suisse am Flughafen teurere Kurse verlangen.
Exotische Währungen im Ausland beziehen
Allgemein empfiehlt sich gerade bei Nebenwährungen im Fall von grösseren Beträgen, das Geld nicht in der Schweiz zu beziehen. Sogar die günstigsten Kurse in der Schweiz sind häufig teurer als die Kurse, die im Ausland berechnet werden. Denn Schweizer Banken verrechnen im Inland in der Regel den teureren Notenverkaufskurs, während im Ausland ein günstigerer Devisenverkaufskurs zur Anwendung kommt.
Wichtig ist aber, dass Sie das Bargeld im Ausland richtig beziehen. Wenn immer möglich, sollten Sie auf Bargeld-Bezüge mit einer Schweizer Kreditkarte verzichten – da fallen sonst häufig sehr hohe Bargeldbezugs- und Fremdwährungsgebühren an. Auch von Schalterbezügen ist wenn möglich abzuraten, da hier zusätzliche Kosten anfallen können.
Die günstigste Variante ist häufig der Bezug mit der Debitkarte wie der Maestro-Karte von Mastercard oder (zumindest in Europa) der V-Pay-Karte von Visa. Bei der PostFinance sind weltweite Bargeld-Bezüge mit der PostFinance Card im Rahmen des Privatkonto Plus sogar kostenlos – abgesehen von den Kosten für die Umrechnung der Fremdwährung und allfälligen Drittgebühren.
Wichtig: Beziehen Sie Ihr Bargeld im Ausland mit Ihrer Debitkarte wenn möglich an einem Bankomaten ohne Zusatzgebühren. Informieren Sie sich am besten im Voraus im Internet, welche Banken in Ihrem Reiseland als vertrauenswürdig gelten. Geldautomaten von Drittanbietern wie Travelex verlangen häufig hohe Zusatzgebühren. Es wird zwar vor dem Bezug meistens auf eine zusätzliche Gebühr hingewiesen, nicht aber immer die Höhe der Zusatzgebühr erwähnt. So kann es sein, dass die hohen Gebühren im Fremdwährungskurs versteckt sind.
Je nach Währung und Land kann es grosse Unterschiede geben. Allgemein empfiehlt sich deshalb insbesondere bei etwas «exotischeren» Destinationen, sich vor der Reise kurz im Internet und einschlägigen Foren zu informieren. Mögliches Beispiel: Falls es für Ihre Karte nur wenige Akzeptanzstellen im Reiseland gibt, könnte es sich lohnen, entsprechende Devisen wie US-Dollar oder Euro in bar mitzubringen und anschliessend in die Landeswährung umzutauschen.
Geld ausgeben, nicht zurückwechseln
Vermeiden Sie bei Nebenwährungen wenn möglich auch, dass Sie mit zu viel Fremdwährung nach Hause kommen. Denn dann werden noch einmal happige Fremdwährungsumrechnungsgebühren fällig. Geben Sie also Ihr Fremdgeld wenn möglich auf Ihrer Reise vollständig aus.
Weiterführende Informationen:
Zahlen und Geld abheben im Ausland
Kreditkarten: Fremdwährungsgebühren
Kreditkarten: in welcher Währung bezahlen?