In der Schweiz gibt es neben der SIX Swiss Exchange die weniger bekannte Berner Börse BX Swiss. Ein Grossteil der Schweizer Aktien ist auf dieser Börse verfügbar. So können Sie beispielsweise mit allen Aktien des Swiss Market Index sowie mit den meisten des Swiss Performance Index an der BX Swiss handeln.
Diese Aktien sind jedoch an der BX Swiss nicht primärkotiert, sondern sekundärkotiert. Das heisst, dass der grösste Teil dieser Aktien in erster Linie nicht an der BX Swiss, sondern eben an der SIX gehandelt wird. Des Weiteren können an der BX Swiss 21 primärkotierte Aktien gehandelt werden. Diese Titel sind spezielle Schweizer Nebenwerte.
Ausländische Aktien in Schweizer Franken handeln
Eine Besonderheit der Berner Börse: Anlegerinnen und Anleger können auch ausländische Aktientitel in Schweizer Franken anstelle der entsprechenden Fremdwährung handeln.
Über 1000 Aktientitel aus 30 Ländern
Insgesamt sind auf diese Weise Tausende Aktientitel aus über 30 Ländern zwischen 9 und 17.30 Uhr handelbar, darunter etwa die Valoren Adidas, Amazon, Apple, und H&M. Auch Hunderte Fonds sind handelbar.
BX Swiss: einfache Kostenstruktur
Die Kosten werden unabhängig von der Fremdwährung immer in Schweizer Franken berechnet. Die Gebühren betragen 0.01 Prozent pro Transaktion, wobei ein Minimum von 10 und ein Maximum von 50 Franken pro Transaktion gilt. Zu den Börsengebühren der BX kommen zusätzlich die Transaktionskosten (Courtagen) des Online-Brokers oder der Bank, über die man den Handel abwickelt.
Inländische vs. ausländische Courtagen
Selbst wenn Sie an der BX eine ausländische Aktie kaufen, handelt es sich um eine Transaktion an einer Schweizer Börse. Entsprechend werden von den Schweizer Brokern die inländischen, nicht die möglicherweise teureren ausländischen Courtagen in Rechnung gestellt. Da der Handel in Schweizer Franken stattfindet, entfallen zudem die Währungsumrechnungsgebühren der Broker – diese werden dafür über die BX eingepreist.
Soll ich an der BX Swiss traden?
Wenn Sie an der BX Swiss traden, sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie oft nicht direkt mit dem Primärmarkt einer Aktie handeln, sondern dass Sie die Titel über einen Market Maker beziehen beziehungsweise verkaufen. Der Market Maker verlangt womöglich andere Preise als Sie an der Börse zahlen würden, an der der Titel primärkotiert ist.
Dafür kann je nach Valor, Broker und Handelsvolumen der Handel von ausländischen Aktien in Schweizer Franken über die Berner Börse günstiger kommen als über die ausländischen Heimbörsen.
Berner Börse und Schweizer Banken
Leider haben nicht alle Schweizer Banken und Broker eine direkte Anbindung an die BX. Zu den Banken mit direkter BX-Anbindung gehören unter anderem die Berner Kantonalbank, Credit Suisse, Flowbank, Julius Bär, Swissquote, Vontobel und Zürcher Kantonalbank.
Fragen Sie am besten bei Ihrem Broker nach, welche Möglichkeiten in Frage kommen. Und bestehen Sie nach Wunsch und Möglichkeit darauf, dass die gewünschten ausländischen Wertschriften über die Berner Börse – und nicht über die ausländische Börse – gehandelt werden.
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